Neheim. Kinderarzt Özcan Sönmez, bisher Oberarzt der Kinderklinik am Evangelischen Krankenhaus Hamm, übernahm die Praxis von Dr. Koke

Özcan Sönmez, 38-jähriger Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, hat zum 1. Juli 2020 die Kinderarzt-Praxis von Dr. Heinz Günter Koke an der Neheimer Friedenstraße übernommen. Der junge Neheimer Familienvater wohnt schon seit längerem mit Ehefrau und zwei kleinen Kindern in Neheim. Seinen Beruf als Kinderarzt übte er aber bisher in Kinderkliniken in Nordrhein-Westfalen aus. Zuletzt war er Oberarzt der Kinderklinik am Evangelischen Krankenhaus in Hamm. Dort schloss er auch eine Zusatzausbildung für pädiatrische Pneumologie (Lungenheilkunde bezogen auf Kinder) ab. Im kommenden August hat er eine weitere Zusatzausbildung als Allergologe absolviert. „Denn Atemwegserkrankungen und Allergien nehmen bei Kindern zu“, erklärt Özcan Sönmez.

Der Neheimer Kinderarzt Özcan Sönmez, der auf dem Foto das Ohr eines Kindes untersucht,  ist jetzt der einzige Kinderarzt in Neheim. Er übernahm an der Friedenstraße 17 die Praxis vom Kinderarzt Dr. Heinz-Günter Koke.
Der Neheimer Kinderarzt Özcan Sönmez, der auf dem Foto das Ohr eines Kindes untersucht,  ist jetzt der einzige Kinderarzt in Neheim. Er übernahm an der Friedenstraße 17 die Praxis vom Kinderarzt Dr. Heinz-Günter Koke. © Martin Schwarz | Martin Schwarz

Kinderarzt Dr. Koke war hoch erfreut, dass Özcan Sönmez seine Praxis übernimmt, denn es ist sehr schwierig, einen Nachfolger zu finden. Dass er nun mit Özcan Sönmez nicht nur einen absolut fachkompetenten, sondern auch im menschlichen Umgang sehr freundlichen und einfühlsamen Kinderarzt gefunden hat, haben bereits einige junge Patienten und auch deren Eltern erlebt. Denn menschliche Wärme ist gerade für einen Kinderarzt unverzichtbar.

Über viele Stationen nach Neheim

Özcan Sönmez fand seinen Weg nach Neheim über viele Stationen. Der heutige Kinderarzt mit türkischem Migrationshintergrund und deutscher Staatsbürgerschaft wurde am 11. Januar 1982 im bayrischen Mindelheim (Allgäu) geboren. In benachbarten Städten des Landkreises Unterallgäu ist er dann aufgewachsen und hat am Gymnasium in Türkheim sein Abitur gemacht. Dann studierte er Medizin in München. „Schon als Kind hatte ich den Wunsch, später Kinderarzt zu werden. Mein Kinderarzt hat mir damals sehr imponiert“, erzählt Özcan Sönmez. Wegen dieser engen Verbundenheit zu Kindern verwundert es dann nicht, dass er nach der Vorklinik (2004) für ein Freiwilliges Soziales Jahr nach Guatemala reiste. Im Rahmen eines Projekts von „Unsere kleinen Brüder und Schwestern“ (UKBS) kümmerte er sich um die medizinische Versorgung von kranken oder behinderten Waisenkindern in dem kleinen Ort Parramos. „Diese Zeit hat mich nochmals darin bestätigt, Kinderarzt zu werden“, betont Sönmez.

Vier Jahre Oberarzt in Hamm

Wieder in Deutschland zurückgekehrt musste er sich dann auf die Suche nach einer Assistenz-Arztstelle begeben. In München war es schwierig, etwas Passendes zu finden, deshalb bewarb er sich auch in Düsseldorf, wo er dann ein halbes Jahr an der Uniklinik arbeitete. Dann wechselte er für viereinhalb Jahre an die Kinderklinik der Helios-Klinik in Duisburg. Von dort ging des weiter zur Kinderklinik des Klinikums Dortmund und von dort weiter zum Evangelischen Krankenhaus in Hamm, wo er vier Jahre (2016 bis 2020) Oberarzt der Kinderklinik war.

Wohnung und Praxis in einem Ort

Was hat Özcan Sönmez nun dazu bewogen, sich als Kinderarzt mit eigener Praxis in Neheim niederzulassen? „Bei Dr. Koke waren auch meine eigenen Kinder in Behandlung und so kam man schnell ins Gespräch“, erzählt Özcan Sönmez, der dann zwei Gründen nennt, warum er die Praxis übernahm: „1. Wenn ich es nicht getan hätte, hätte es in Neheim keinen niedergelassenen Kinderarzt mehr gegeben. Das wollte ich nicht. 2. Den Schritt in die Selbstständigkeit tat ich auch deshalb, weil ich nun auch mehr Kontakt zu meiner Familie haben und zum Beispiel mittags nach Hause fahren kann.“

Bewusstsein für hohe Verantwortung

Auf die Frage, was die Arbeit zwischen einem Kinderarzt in einer Kinderklinik und einem Kinderarzt mit eigener Praxis unterscheidet, meint Özcan Sönmez: „Generell müssen sich Ärzte mit eigener Praxis ihrer hohen Verantwortung bewusst sein. Denn in der Regel ohne Rücksprache mit Fachkollegen muss der alleinige Arzt in seiner Praxis entscheiden, wie Krankheiten behandelt werden und wie eventuell auch präventiv gehandelt werden muss. In der Klinik gibt es viel öfter den Fachaustausch.“

In diesen Worten wird Sönmez’ Berufseinstellung deutlich, stets ein Optimum an Behandlung für die Patienten zu leisten.

Und warum hat sich nun Özcan Sönmez auf Kinder- und Jugendmedizin spezialisiert? „Der Umgang mit Kindern macht mir sehr viel Freude. Sie sind natürlich, ehrlich und sehr direkt im Umgang. Das gefällt mir. Behandlungserfolge sieht man sehr deutlich.“