Arnsberg/Hochsauerlandkreis. Der Leiter des Sauerland-Museums in Arnsberg, Dr. Jürgen Schulte-Hobein, geht Ende 2020 in den Ruhestand. Wir haben ihn dazu interviewt.
Mit Dr. Jürgen Schulte-Hobein verlässt zum Jahresende eine Persönlichkeit das Sauerland-Museum, mit deren Vita die außergewöhnliche Entwicklung des Hauses hin zum „Kulturzentrum Südwestfalen“ eng verknüpft ist. „Im Gespräch“ mit dieser Zeitung blickt der Leiter auf die Zeit in „seinem“ Museum zurück – und schaut ein wenig voraus, auf seinen 2021 beginnenden Ruhestand.
Wenn Sie auf Ihre Zeit im Sauerland‑Museum zurückblicken, was bleibt in besonders guter Erinnerung?
Dr. Jürgen Schulte-Hobein: In besonders guter Erinnerung bleibt mir natürlich, dass die Museumserweiterung verbunden mit einer völligen Neukonzeption realisiert werden konnte. Die Arbeit hieran hat mich all die Jahre begleitet. Daneben hatten wir zahlreiche große Ausstellungseröffnungen, bei denen u. a. drei verschiedene Ministerpräsidenten zu Gast waren. Erwähnen möchte ich „Säkularisation“, „Fußballfieber im Sauerland“, „Kurfürst, Adel, Bürger“, Franz Stock und der Weg nach Europa“ und jüngst die Macke-Ausstellung.
„Steckbrief“ Dr. Jürgen Schulte-Hobein
Dr. Jürgen Schulte-Hobein, geboren im August 1955 in Menden, zog schon im Alter von eineinhalb Jahren mit seiner Familie nach Arnsberg und machte später am Laurentianum sein Abitur.
1986 wurde er Mitarbeiter im Kreismedienzentrum des HSK, 1989 dessen pädagogischer Leiter. Von April 1998 bis Ende 1999 bereits stellv. Leiter des Fachdienstes Sauerland-Museum / Medienzentrum, wurde er zum 1. Januar 2000 dessen Leiter.
Dr. Schulte Hobein lebt in Müschede, ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder (zwei Töchter, ein Sohn) – inzwischen auch stolzer Großvater (zwei Enkel, zwei und vier Jahre alt).
Zu seinen Hobbys gehören u. a. Wandern, Rad fahren sowie Fußball (aktiv und als Zuschauer).
Gibt es auch Momente, an die Sie eher ungern zurück denken?
Es waren 21 fantastische Jahre gemeinsam mit einem Superteam. Es gab nur einen einzigen kurzen Moment, an den ich nicht gern zurück denke:und das war, als die Nachricht eintraf, dass die ursprüngliche Planung des Neubaus nicht realisiert werden konnte. Aber das war schnell abgehakt, weil es ja bald einen „Plan B“ gab.
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Wie beurteilen Sie persönlich die Zukunft „Ihres“ Museums?
Die Zukunftsaussichten sind glänzend. Vor 21 Jahren hatten wir nur den Landsberger Hof mit einer angestaubten Dauerausstellung. Heute steht ein schon aus architektonischer Sicht spannendes Gebäude bereit, bestehend aus Alt- und Neubau, mit einer neuen Dauerausstellung und einer nach den modernsten Gesichtspunkten zur Verfügung stehenden Sonderausstellungsfläche. Dazu das Museumscafé und das „Blaue Haus“für die Verwaltung und Veranstaltungen. Mit dieser Infrastruktur ist das Sauerland-Museum bestens gerüstet für das angepeilte Ziel, etwa 50.000 Gäste jährlich anzulocken.
Stichwort Coronakrise, welche Lehren lassen sich für das Museum aus solch einer Ausnahmesituation ziehen?
Die Coronakrise war hoffentlich eine Ausnahmesituation und wird sich nicht so bald wiederholen. Natürlich hat auch das Sauerland-Museum darunter gelitten.
Wie werden Sie Ihren (Un‑)Ruhestand verbringen, und gibt es ein spezielles Vorhaben, das Sie jetzt in die Tat umsetzen können?
Ich möchte meine sportlichen Aktivitäten weiter ausbauen, insbesondere das Wandern und Radfahren. Kultur wie Ausstellungen wird natürlich auch eine Rolle spielen. Außerdem möchte ich mehr Zeit mit meinen zwei und vier Jahre alten Enkeln verbringen. Ein spezieller Wunsch besteht darin, mit meiner dann hoffentlich zur Familie gehörenden Entlebucher Sennenhündin ausgedehnte Spaziergänge durch die Wälder des Sauerlandes unternehmen zu können.