Arnsberg. Das Arnsberger Sauerland-Kolleg soll mit dem Weiterbildungskolleg Unna zusammen arbeiten. Eine Kooperationsvereinbarung wird derzeit vorbereitet
Das Sauerland-Kolleg am Berliner Platz soll mit dem Weiterbildungskolleg Unna zusammen arbeiten. Die Arnsberger Verwaltung wurde bereits beauftragt, mit der Stadt Unna eine Kooperationsvereinbarung über diese zukünftige Zusammenarbeit vorzubereiten.
Vor Unterzeichnung muss diese Vereinbarung noch dem Rat der Stadt Arnsberg zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Hintergrund: Sinkende Schülerzahlen erfordern Maßnahmen, um den Fortbestand der städtischen Bildungseinrichtung(en) sicherzustellen.
Das Sauerland-Kolleg Arnsberg (SKA) umfasst die Bildungsgänge Abendrealschule, Abendgymnasium und Kolleg (zur Erlangung der Hochschulreife). Es muss mindestens zwei Bildungsgänge mit 240 Teilnehmer/-innen bestücken.
Bezirksregierung gibt Impuls
Die Bezirksregierung Arnsberg als zuständige Schulaufsicht hat mitgeteilt, dass das Sauerland-Kolleg inzwischen knapp unterhalb dieser vorgeschriebenen Mindestgröße liegt (228 Studierende). Das Weiterbildungskolleg in Unna verpasst die Zahl 240 sogar deutlich.
„Steckbrief“ Axel Bruns
Geboren 1957 in Münster, Abitur 1977, Studium in Münster (Biologie/Mathematik Lehramt), Referendar in Warendorf; 1990 bis 2008 Lehrer Abendschule Unna; 2008 bis 2012 stellv. Schulleiter – seit 2012 Schulleiter SKA, 2014 bis 2018 Sprecher der Kollegs NRW.
Verheiratet seit 1982 mit Gaby Kemper-Bruns, zwei Söhne (31 und 29 Jahre alt).
Seit 1994 bis heute Mitglied des Rates der Stadt Fröndenberg, zeitweilig Vorsitzender des Umweltausschusses (Mitglied der Grünen seit 1980).
Die Bezirksregierung regte eine möglichen Kooperation an, die beide Standorte absichert – in Form einer Vereinbarung, die beide Standorte absichert.
Von beiden Städten wurde in ersten Gesprächen im Februar deutlich gemacht, das jeweilige Weiterbildungskolleg sei unverzichtbar in der Schullandschaft, eine Schließung undenkbar. Es wurde „notwendige Zusammenarbeit mit möglichst weitgehender verbleibender Eigenständigkeit“ als Ziel formuliert. Wie das im Detail aussehen soll, erläutert Axel Bruns auf Nachfrage: „Die Planung geht dahin, dass das Weiterbildungskolleg Unna eine Außenstelle des Sauerland-Kollegs wird“, so der Leiter der Arnsberger Einrichtung.
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Bruns selbst geht mit Ablauf dieses Schuljahres in den Ruhestand (siehe „Drei Fragen“); „von einer Nachbesetzung vor einer Kooperation zwischen den Kollegs ist nicht auszugehen“, merkt die Stadt dazu an. Das Sauerland-Kolleg trage wesentlich zur Stärkung des zweiten Bildungsweges bei, seine innovativen Ansätze sollten an beiden Standorten weiter verfolgt werden. Die Schule habe große Bedeutung für den HSK und angrenzende Kreise, betont der scheidende Leiter.
Drei Fragen an: Axel Bruns, scheidender Leiter des Sauerland-Kollegs
1 Wenn Sie auf Ihre Zeit am Sauerland-Kolleg blicken, was bleibt in guter Erinnerung?
Die Zusammenarbeit mit der Stadt Arnsberg, dem Schulverwaltungsamt und Bürgermeister Vogel, der sich immer für das SKA eingesetzt hat. Ich habe es geliebt, die Entwicklungsfortschritte meiner Studierenden zu sehen, habe viele von ihnen beraten und zu neuen Zielen geführt. Viele hatten im ersten Bildungsweg keine Chance, haben aber am Sauerland-Kolleg einen guten Abschluss gemacht.
2 An was denken Sie nicht so gern zurück?
Der Verwaltungsaufwand von Seiten des Ministeriums und der Bezirksregierung wurde im Laufe der Jahre immer mehr – und die Anforderungen waren häufig wenig transparent. Das gehört zu den Dingen, an die ich eher ungern zurück denke.
3 Wie werden Sie Ihren (Un-)Ruhestand verbringen?
Ich möchte mit meiner Frau und mit den Kindern viel Zeit verbringen. Das kann zuhause sein oder auf dem Boot in der Adria. Ich möchte neue Orte in NRW und in Deutschland entdecken. Umweltprojekte liegen mir am Herzen, auch wenn ich nicht mehr im Stadtrat bin.