In der Kombination eines zu sanierenden Altbaus an der Langen Wende mit einem rückwärtigen Neubau „Am Spring“ entstehen insgesamt 23 Wohnungen.
Neheim. An der Straße „Am Spring“ in Neheim (gegenüber dem Krankenhausparkplatz) will die Neheimer Firma Emde ein neues Gebäude mit 20 Eigentumswohnungen errichten. Dieses neue, mehrgeschossige Eckgebäude entsteht mit einem kleinen Zwischenraum hinter dem Altbau „Lange Wende 24“, der entkernt und für die Schaffung von weiteren drei Eigentumswohnungen komplett saniert wird. Die schöne dekorative Fassade des Altbaus bleibt dabei erhalten. Der Baubeginn für das Projekt soll im Laufe des Jahres 2021 erfolgen. Firma Emde geht davon aus, dass ein Großteil der Wohnungen von Kapitalanlegern erworben wird, die dann diese Wohnungen vermieten werden.
„Für die Errichtung des Neubaus ist es notwendig, zwei alte und schon lange leerstehende Gebäude an der Straße ,Am Spring’ abzureißen“, berichtet Firmengeschäftführer Frank Emde, dessen Bruder, Diplom-Ingenieur Steffen Emde, verantwortlicher Planer ist. Die Bereiche „Planung, Statik, Bauphysik“ stammen aus dem Hause Emde.
Grundstück ist 1824 Quadratmeter groß
Die Firma Emde hat von zwei Eigentümern Grundstücke erworben, die zusammen ein Areal von 1824 Quadratmetern bilden. „Durch unser Projekt können wir auf einer bisherigen Brachfläche neuen, dringend benötigten Wohnraum im Zentrum von Neheim schaffen“, betont Frank Emde und sieht in dem Bauprojekt auch ein wichtiges städtebauliches Ziel der Stadt Arnsberg erfüllt. Denn aus ökologischen und städtebaulichen Gründen (Stärkung der Innenstädte) begrüßt es die Stadt Arnsberg, wenn Bauvorhaben den Wohnraum in Innenstädten verdichten, damit in Außenbezirken nicht immer mehr Grünland zu Bauland wird.
Im Detail ist Folgendes an der „Langen Wende 24“ bzw. im rückwärtigen Bereich (Grundstück „Lange Wende 18c“ plus benachbartes Grundstück) geplant: Die Straßenfassade „Lange Wende 24“ wird nach historischem Vorbild mit Altstadtfenstern, Massivholz-Haustür und Wiederherstellung der ursprünglichen, zweiläufigen Haupteingangstreppe saniert.
Altbau wird entkernt
Der Altbau selbst wird entkernt und auf jeder der drei Geschossebenen (EG, OG und DG) entsteht eine etwa 100 Quadratmeter große, barrierefreie Wohnung. Die barrierefreie Zugang zu den einzelnen Geschossebenen wird durch einen Personenaufzug gewährleistet, der hinter dem Haus entsteht. Die Wohnungen selbst werden modern und hochwertig (unter anderem mit Fußbodenheizung) ausgestattet.
Im Neubau sollen in Erd-, zwei Obergeschossen sowie in einem Staffelgeschoss auf dem Dach insgesamt 20 barrierefreie Wohnungen mit Aufzug geschaffen werden. Die Wohnungen gibt es in unterschiedlichen Größen: Vom Apartment (40 Quadratmeter) bis zur 4-Zimmer-Wohnung mit 220 Quadratmetern. Darüber hinaus gibt es 2- und 3-Zimmerwohnungen mit 75, 80 , 90 oder 100 Quadratmetern, alle mit Balkon oder Terrasse.
Neubaudach wird begrünt
Die Energieversorgung der Wohnungen soll umweltfreundlich und energiesparend sein. Die Versorgung der Gebäude mit Wärme und Warmwasser wird über Luft-Wasser-Wärmepumpen in Kombination mit Gas-Brennwert-Kessel erfolgen.
Das Neubaudach und die unbebauten Bereiche über der Tiefgarage werden begrünt. Dies führt zu einer Verbesserung des Mikroklimas, zu Wasserrückhaltung bzw. zur Entlastung des Kanalnetzes bei Starkregenereignissen und zur Bindung von Staub.
Zum Gebäudekomplex wird auch eine Tiefgarage gehören. Die Zufahrt erfolgt von der Straße „Am Spring“ über ein Emde-eigenes Grundstück. In der Tiefgarage werden 29 Pkw-Stellplätze sowie Stellflächen für Fahrräder und E-Bikes geschaffen, auch im Außenbereich (auf dem Grundstück) gibt es zusätzlich etwa vier Pkw-Stellplätze sowie Stellflächen für Fahrräder und E-Bikes. Sowohl in der Tiefgarage als auch im Außenbereich des Grundstücks wird es Ladestationen für E-Bikes geben. Der Umfang der Ladestationen für Autos hängt vom Bedarf der Hausbewohner ab.
Debatte im Planungsausschuss
Emdes Bauprojekt wurde jetzt im Planungsausschuss der Stadt Arnsberg beraten. Hier griffen Politiker Vorschläge des städtischen Gestaltungsbeirats auf, in dem externe Architekten anregten, die Fassade des Neubaus aufgelockerter zu gestalten. Die Verwaltung wird diesbezüglich mit dem Bauherrn noch ein Gespräch führen.
Politiker fordern bei Wohnungsbau generelle Quote für mietgünstigen Wohnraum
Außerdem wünschten einige Kommunalpolitiker, dass künftig beim Bau neuer Wohnungen eine Quote von Wohnungen mit niedriger Miete festgelegt werden solle. Es wurde dabei auf den öffentlich geförderten Wohnungsbau verwiesen. Der Baudezernent der Arnsberger Stadtverwaltung, Thomas Vielhaber, nahm diesen politischen Vorschlag auf und will nun Wege prüfen, wie künftig eine Quote mit mietgünstigem Wohnraum bei Neubauvorhaben in der Stadt Arnsberg umgesetzt werden kann.
Vielhaber betonte aber auch, dass die Quotierung auf das jetzt beratene Emde-Objekt nicht bezogen werden sollte, da sich dieses Objekt in einem bereits laufenden Verfahren befinde. Schließlich fassten die Politiker bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung den Beschluss, den für das Emde-Bauvorhaben notwendigen vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Wohnen am Spring“ aufzustellen. Für den Offenlegungsbeschluss soll zunächst das Ergebnis des Gesprächs, das die Stadtverwaltung mit Firma Emde über die Fassadengestaltung führen will, abgewartet werden.