Arnsberg / Sundern. Zugeparkte Gehwege: Kritik der Heimatcheck-Teilnehmer bezieht sich oft auf die Parksituation im persönlichen Wohnumfeld
Das Parken ist in Arnsberg und Sundern durchaus ein Reiz-Thema. Im Heimatcheck unserer Zeitung geben die Teilnehmer Im Durchschnitt für die beiden Städte nur die Note 3- . Insgesamt 28,9 Prozent der Heimatcheck-Teilnehmer (also fast jeder dritte Befragte) aus Arnsberg sieht das Parken als mangelhaft oder ungenügend an. In Sundern ist es nur ein wenig entspannter: 27,3 Prozent (also etwa jeder vierter Bürger) gibt die Note 5 oder 6.
Aufreger
Was regt die Bürger nun besonders auf? In Sundern sind es insbesondere zugeparkte Anwohnerstraßen rings um das Touristen-Highlight „Sorpesee“. Ein Bürger meinte in der Kommentarspalte unserer Befragung: „Zu viele Touristen parken Anwohnerstraßen am Sorpesee zu.“ Zur Entlastung der Parkplatzsituation im Umfeld des Sorpesees in Langscheid schlägt ein anderer Umfrageteilnehmer einen dezentralen Parkplatz mit Shuttle-Service vor, so wie es ihn zum Beispiel bei „Sorpe in Flammen“ gebe.
Positiv wird in Sundern das kostenlose Parken (mit Parkscheibe) auf dem Großraumparkplatz längs der Sunderner Einkaufsstraße (Hauptstraße) gesehen. Hier moniert ein Leser (ebenfalls anonym) allerdings die Vermüllung des Parkplatzes. Ein anderer Leser aus Sundern fordert: „Das kostenlose Parken (mit Parkscheibe) muss auf jeden Fall erhalten bleiben.“ Darin spürt man die Freude, dass alte Pläne zur Bebauung von „Schimmerlings Hof“ (Parkplatz nahe der Hauptstraße) in Planer-Schubladen verschwanden und nicht weiter verfolgt wurden.
Unsere Leserin Gertrud Franke meint: „Das Parken in Sundern klappt schon gut. Die Parkplätze sind nicht weit weg vom Zentrum. Wenn ich nach Neheim fahre, weiß ich im Voraus, dass es mit dem Parken schwierig wird. Dann fahre ich sofort bis in die Nähe des Fresekenhofs oder parke direkt in der Goethestraße. Dann ist es nicht mehr weit bis zur Fußgängerzone. In Arnsberg muss ich schon suchen. Dann parke ich öfters am Brückencenter.“
Lob für Hüsten
Mit Blick auf die Stadt Arnsberg lobt das Hüstener Ehepaar Gabriele und Bernd Schüttelhöfer das kostenlose Parken in der Hüstener Innenstadt. Beim Heimatcheck gab es keine negativen Stimmen zum oftmals kostenpflichtigen Parken in der Einkaufsstadt Neheim. Angesichts der großen Auswahl an Geschäften wird dieser Umstand wohl hingenommen. Mit drei Parkhäusern (Trilux-Parkhaus am Marktplatz, Möhnepforte und Goethestraße) verfügt Neheim über zahlreiche Pkw-Stellplätze, hinzukommen der große Parkplatz am St.-Johannes-Hospital und Engelbertplatz. All diese Plätze und Häuser sind zwar kostenpflichtig, aber mit dem Parkplatz an der Ackerstraße hat man auch einen kostenfreien Dauerparkplatz geschaffen, der allerdings mit ein paar Gehminuten zur Innenstadt verbunden ist.
Mehrere Heimatcheck-Teilnehmer prangern das Zuparken von Geh- und Radwegen im Arnsberger Stadtgebiet an. Dieses Problem sieht ein Leser aus Hüsten insbesondere am Flammberg gegeben. Dort würden immer wieder Gehwege zugeparkt werden. Stadtweit in Arnsberg und Sundern sorgt aber das Parken in reinen Anliegerstraßen für Verdruss bei den Anwohnern. Denn diese kostenlosen, zentrumsnahen Dauerparkplätze werden oftmals von Berufspendlern oder auch von Leuten, die in Neheim einkaufen wollen, genutzt. Diese Erfahrung hat auch Nicole Pfeiffer gemacht, die in der Neheimer Innenstadt (an der Karlstraße) wohnt. Sie hat eine Arbeitsstelle in Dortmund und bekommt nach ihrer Heimfahrt abends eher einen kostenlosen Parkplatz an der Karlstraße als am Wochenende. „Dann muss ich meistens in 300 bis 500 Metern Entfernung von meiner Wohnung parken. Wenn ich in Homeoffice bin, merke ich erst richtig, wie voll die Straßen tagsüber zugeparkt sind.“
Kritik aus Moosfelde
Ein Leser aus Moosfelde kritisiert die sehr schlechte Parkplatz-Situation an der Eschenstraße in Moosfelde. Er schreibt: „Hier sollte die Stadt Arnsberg Anwohnerparkausweise ausstellen können. Dies wird seitens der Stadtverwaltung aber abgelehnt mit der Begründung, dass es es sich um ein reines Wohngebiet handelt.“ Ein Leser aus Müschede empfindet die Parkmöglichkeiten in den Wohngebieten als Katastrophe. Er schreibt: „Eingänge und Garagenzufahrten werden von Anwohnern zugeparkt, so dass Rettungskräfte über zum Glück niedrige Zäune zum Nachbargrundstück klettern müssen. Zugeparkte Wendehammer sind normal. Anrufe beim Ordnungsamt helfen nicht, denn die ,Parksünder’ parken dort abends und am Wochenende.“
Notenverteilung im Einzelnen
Von den 875 Heimatcheck-Teilnehmern aus Arnsberg bewerteten 12,8 Prozent die Parkplatzsituation in Arnsberg mit der Note 1, 23,5 Prozent mit der Note 2, 17,0 Prozent mit der Note 3, 13,4 Prozent mit der Note 4, 12,2 Prozent mit der Note 5 und 16,7 Prozent mit der Note 6. (keine Angaben von 4,3 Prozent)
Von den 825 Heimatcheck-Teilnehmern aus Sundern erfolgte im Einzelnen folgende Benotung für die Parkplatzsituation in Sundern: 13,2 Prozent gaben die Note 1, 22,7 Prozent die Note 2, 17,4 Prozent die Note 3, 13,8 Prozent die Note 4, 10,6 Prozent die Note 5 und 16,7 Prozent die Note 6 (keine Angaben gab es von 5,6 Prozent).
Extra betrachtet: Ärger um Parkplätze an Neheimer Karlstraße
Wer in der Neheimer Innenstadt an einer Straße wohnt, die sich außerhalb der Parkscheiben- und Parkscheinregelung befindet, wird das Problem von Ralf Schnepp kennen: Der Neheimer, der an der Karlstraße gegenüber von Brökelmanns Park wohnt, bekommt selten vor seinem Haus einen Parkplatz auf den öffentlichen Pkw-Stellplätzen. Diese sind häufig von Berufspendlern oder Kunden Neheimer Geschäften belegt, die einen kostenlosen Dauerparkplatz in der Innenstadt suchen.
Bei Ralf Schnepp kommt noch ein besonderer Ärger hinzu: Mit erheblichen Anliegerbeiträgen hat er - wie auch seine Nachbarn, die sich ebenfalls ärgern - zur Finanzierung der Straßenneugestaltung beigetragen. Durch die Neugruppierung der Parkplätze (früher war Querparken vor dem Park möglich) sind zahlreiche Stellplätze entfallen. Seit zwei Jahren bemüht er sich bei der Stadt, dass das benachbarte Parkscheiben-Hinweisschild etwas vorgesetzt wird, damit er zumindest mit Anwohnerparkausweis parken kann (unsere Zeitung berichtete bereits 2018). „Doch passiert ist bis heute nichts“, ärgert sich Schnepp