Arnsberg. Uwe Bettsteller hat das Nagetier nach vorsichtiger „Pirsch“ mit der Kamera festgehalten. Er findet, dass die Nutria einen Namen erhalten sollte.
Ziemlich gemütlich und scheinbar unbeeindruckt von neugierigen Zuschauern lebt eine Nutria am Ruhrufer oberhalb des Feldmühlenwehres im Alten Feld.
Der von seiner Art her zutrauliche Zeitgenosse wurde in den vergangenen Wochen bereits öfter von Spaziergängern und Radfahrern von Weitem gesichtet, das Tier ist aber spontan nicht so leicht zu finden, geschweige denn, vor die Linse zu bekommen.
Durch Laufspuren auf die Nutria aufmerksam geworden
Uwe Bettsteller hatte jetzt die seltene Gelegenheit dazu und ist der fast einen halben Meter großen Nutria vorsichtig und ohne Probleme auf kurze Distanz auf die Pelle, oder besser gesagt, auf das Fell gerückt. „Bei einem Abendspaziergang in den Ruhrwiesen habe ich zuerst Laufspuren entlang des Ufers bemerkt und wenig später ein größeres Nagetier außerhalb des Wassers gesehen“, erzählt Uwe Bettsteller beim „Ortstermin“.
Den Begriff Nutria habe er bis dahin nicht gekannt, darum habe er das Tier mit dem eindrucksvollen hellen Bart zunächst für eine Bisamratte oder ein anderes Nagetier gehalten, die ja an den heimischen Gewässern oft zu finden seien. Erst zu Hause habe er dann im Internet geforscht und sei auf den Namen Nutria gestoßen.
Uwe Bettsteller: „Die Nutria saß am Ufer und ‚frühstückte‘ in Seelenruhe“
„Der Bursche schaute mich aus etwa zehn Metern Entfernung längere Zeit an, es schien sehr zutraulich zu sein und wir haben uns längere Zeit gegenseitig beobachtet“, erinnert sich der 54-Jährige an seine erste Begegnung mit der Nutria.
Die Fotos mit dem Handy seien mehr als dürftig gelungen, aber die Neugierde des Arnsbergers war geweckt.
Tags drauf machte sich Uwe Bettsteller bereits in den frühen Morgenstunden in Richtung Altes Feld auf, diesmal ausgerüstet mit Fotoapparat und aufgeschraubtem Teleobjektiv.
Und es war wie ein Sechser im Lotto: „Die Nutria saß am Ufer und ‚frühstückte‘ in Seelenruhe Gras und Blätter“, freut sich Uwe Bettsteller über diesen Zufallstreffer. Zuerst habe er Fotos aus sicherer Entfernung gemacht, denn „ich hatte Angst, das Tier aufzuschrecken“.
„Die Nutria ist ein schönes und außergewöhnliches Tier“
Dann aber habe er sich langsam herangeschlichen und dabei unentwegt auf den Auslöser der Kamera gedrückt. Schließlich der große Moment: „Die Nutria befand sich völlig entspannt wenige Meter vor mir und ließ sich beim Futtern nicht stören“, so Uwe Bettsteller, der zu diesem Zeitpunkt schon über 200 Bilder „im Kasten hatte“.
Nach dem Fressen sei das Tier dann auf die andere Flussseite am Eichholzrundweg geschwommen, die Böschung heraufgelaufen und im dichten Uferbewuchs verschwunden. Auf dem Nachhauseweg kam Bettsteller eine Idee:
„Da die Nutria ein schönes und außergewöhnliches Tier ist, sollten die Arnsberger diesem Exemplar einen Namen geben, denn es wäre schön, wenn die Bevölkerung einen engen Bezug zu dem Tier bekommen würde“, ist Uwe Bettsteller überzeugt.
Namensvorschläge sind erbeten an Uwe Bettsteller unter Udesign15@gmail.com.