Langscheid. In der Coronakrise hat Gastronom Johannes Lucas auf neue Ideen: Am Sorpesee startet er ein Autokino. Zum Filmgenuss gibt es Popcorn und Getränke.

Popcorn, Cola und ein guter Film in Gesellschaft, wenn auch mit Abstand: Darauf freuen sich die ersten Besucher des Autokinos am Sorpesee.

Einen Familienausflug als Abwechslung zum neuen Corona-Alltag machen auch die Meisterjahns aus Amecke. Das Ticket zeigen sie durch die Windschutzscheibe, dann heißt es Beifahrerfenster runter, denn Snacks und Getränke stehen schon am Ausgabehäuschen bereit.

„Chaos im Netz“ heißt der Film, den Luca (10) und Mats (5) gemeinsam mit ihren Eltern in der ersten Nachmittagsvorstellung des neuen Autokinos schauen werden. „Wir wollen das Autokino auf jeden Fall unterstützen“, sagt Vater Benni Meisterjahn und fährt den Wagen den Hang zum Sorpedamm hinauf, wo die Familie einen Platz zugewiesen bekommt – Blick hangaufwärts zur Leinwand.

Die Hanglage ermöglicht allen eine gute Sicht auf die 50 Quadratmeter große Leinwand..
Die Hanglage ermöglicht allen eine gute Sicht auf die 50 Quadratmeter große Leinwand.. © Katrin Clemens

„Das Gelände bietet sich für ein Autokino an“, sagt Ideengeber und Veranstalter Johannes Lucas. er hat so einige schlaflose Nächte hinter sich, denn durch das Kontaktverbot hat der Gastronom quasi keine Einnahmen mehr.

Sein Biker-Treff an der Sorpe ist geschlossen, die Feiern, die er als Caterer beliefert hätte, fallen aus. Und auch die Veranstaltungsreihe „Mittwochs am Sorpesee“, deren Mitveranstalter er ist, wird es in diesem Sommer nicht geben können.

Autokino hat 130 Plätze

So startete Familie Lucas kurzerhand ein neues Projekt: das Autokino. Dazu haben sie den Parkplatz am Sorpedamm und eine Leinwand gemietet und Filmlizenzen gekauft. Eine fünfstellige Summe hat Johannes Lucas nach eigenen Angaben investiert und hofft nun auf den Erfolg seiner Idee.

Programm am Wochenende

Die nächsten Filmvorstellungen im Autokino sind:

Freitag, 24. April: 16 Uhr König der Löwen, 20 Uhr Avengers Endgame; Samstag, 25. April: 16 Uhr Aladdin, 20 Uhr Spiderman - Far from Home; Sonntag, 26. April: 11 Uhr A Toy Story - Alles hört auf kein Kommando, 16 Uhr Angry Birds 2 – Der Film, 20 Uhr Aladdin.

Bis zum 10. Mai soll es täglich Vorstellungen geben.

Das gesamte Programm, Tickets und weitere Informationen sind über viva.online-ticket.de zu finden.

Die erste Abendvorstellung von „Der König der Löwen“ war ausverkauft, 130 Autos finden auf dem Gelände Platz. Die Hanglage kommt der Sicht zugute, die Einweiser achten aber auch darauf, höhere Wagen in die hinteren und Kleinwagen in die vorderen Reihen zu leiten. Der Abstand zwischen den geparkten Autos soll einige Meter betragen, Seiten scheiben dürfen zwar heruntergefahren sein, Cabrio-Besitzer müssen das Verdeck aber schließen. Einmal im Autokino angekommen, müssen die Zuschauer auf ihren Autositzen bleiben, ausgenommen natürlich in der „Pipipause“ – die ist in der öffentlichen WC-Anlage am Sorpedamm möglich.

Unterstützung bei der Organisation sichert Bürgermeister Ralph Brodel weiterhin zu. „Für uns war es wichtig, dass es eine schöne Ablenkung für alle gibt, denn die Corona-Pandemie hat uns doch sehr im Griff“, sagt er. Ablenkung für alle soll die Filmauswahl bieten, es sind viele Familien-, aber auch Actionfilme dabei.

Dank an systemrelevante Berufsgruppen

„Ab Anfang Mai wird es nochmal ein ganz anderes Programm geben“, sagt Johannes Lucas. Fest steht, dass es bis zum 10. Mai täglich Vorstellungen geben wird. Tickets sind online erhältlich, sie kosten 20 Euro je Auto mit zwei Erwachsenen, Familien mit bis zu drei Kindern zahlen 25 Euro, je nach Vorverkaufsstelle können Gebühren hinzukommen.

Als Hauptsponsor konnte Lucas die Sparkasse Arnsberg-Sundern gewinnen. „Wir unterstützen das Projekt gerne, vor allem weil die Gelder aus den Danke-Vorstellungen nachträglich an gute Zwecke gehen“, so Sparkassensprecher Matthias Brägas.

Unter dem Motto „Wir sagen Danke“ gibt es jeden Montag und Dienstag zu den Nachmittagsvorstellungen vergünstigte Familientickets für 10 Euro. Vorbehalten sind sie Familien, in denen die Eltern in systemrelevanten Berufen tätig sind.