Arnsberg. Mit Unterricht für Schüler, die sich auf eine Abschlussprüfung bzw. das Abitur vorbereiten, gingen Schulen am Donnerstag wieder an den Start.

Mit ausreichend Abstand zueinander und genügend Lehrern konnte der Unterricht für Zehntklässler bzw. für angehende Abiturienten an den allgemeinbildenden Schulen in der Stadt Arnsberg wieder aufgenommen. Hinsichtlich des Gebrauchs von Atemschutzmasken (so weit vorhanden) gab es unterschiedliche Regelungen. Auf den Fluren und auf den Schulhöfen hielten sich Schüler ans Abstandsgebot. Nachfolgend ein Lagebild zur Situation an einzelnen Schulen.

St.-Ursula-Gymnasium

Das Neheimer St.-Ursula-Gymnasium (SUG) ist vom Schulträger (Erzbistum Paderborn) mit 1200-Einmal-Masken ausgestattet worden. Insofern besteht vorerst kein Mangel an Atemschutzmasken am SUG, weil bis 3. Mai nur die rund 90 angehenden Abiturienten (Schüler der Jahrgangsstufe 12) aufs Abitur vorbereitet werden. Für die Jahrgangsstufen 5 bis 11 findet bis 3. Mai kein Unterricht statt.

„Wir haben ausreichend Fachlehrer und ausreichend Raumkapazitäten, so dass Leistungskurse für das 1. und 2. Abiturfach sowie Grundkurse für das 3. und 4. Abiturfach nach einem neuen Stundenplan stattfinden können“, sagt SUG-Leiter Bertin Kotthoff. Bei Grundkursen mit kleiner Teilnehmerzahl reiche der vorhandene Klassenraum, für größere Leistungskurse könne auf die Aula und den großen Computerraum ausgewichen werden, um das Abstandsgebot einzuhalten. Im Unterricht müssten weder Lehrer noch Schüler Masken tragen, weil hier durch Sitzordnung das Abstandsgebot sowieso eingehalten werde. Auf Fluren oder auf dem Schulhof gelte Maskenpflicht, die von den Schülern auch eingehalten werde. Darüber hinaus wurden Desinfektionsmittel im Schulgebäude bereitgestellt.

Grimmeschule

„An der Neheimer Grimmeschule verfügen wir noch nicht über Atemschutzmasken“, berichtet am Donnerstag der Leiter der städtischen Hauptschule in Neheim, Matthias Mörstedt. Deshalb bat die Grimmeschule die Eltern der Zehntklässler, die jetzt auf ihre Abschlussprüfung vorbereitet werden, den Jugendlichen Atemschutzmasken mitzugeben. Das hat auch weitgehend funktioniert. Die Stadt hat Masken bestellt, die kurzfristig an die Schulen verteilt werden (siehe Lokalseite 1)

Auch die Grimmeschule verfügt über ausreichend Fachlehrer und Raumkapazitäten, um den verpflichtenden Unterricht für 48 Zehntklässler sicherzustellen. Die Klassen 5 bis 9 werden noch nicht unterrichtet. Die drei 10. Klassen sind allerdings unterschiedlich groß, so dass eine Klasse auch aufgeteilt werden musste, um das Abstandsgebot einzuhalten Für einige Schüler findet der Unterricht in der Aula statt. Schulleiter Mörstedt freut sich, dass die Schüler auf Fluren, auf dem Schulhof und auch an der Bushaltestelle den gebotenen Abstand einhalten und dabei auch Masken tragen.

Mariengymnasium

Im Mariengymnasium sei die Situation mit der aktuellen Schülerzahl gut zu regeln, sagt Schulleiter Herbert Loos. Für den Abiturjahrgang und bald auch für die Q1 sei Blockunterricht vorbereitet worden, so dass die Schüler in den einzelnen Leistungskursen mehrere Stunden am Stück unterrichtet werden und Begegnungen reduziert sind.

Auch am Mariengymnasium gehören jedoch einige Pädagogen zur Risikogruppe. „Wir haben eine ganze Reihe an Kollegen, die nicht vor Ort unterrichten dürfen“, sagt Loos. Unter den Kollegen seien Vertretungsregeln geschaffen worden und ein Leistungskurs sei bereits erfolgreich per Videoschalte über einen Beamer in den Klassenraum unterrichtet worden.

Agnes-Wenke-Schule

An der Agnes-Wenke-Schule (AWS) hat man die insgesamt 93 Zehntklässler aus vier Klassen in zehn neue Lerngruppen á maximal zehn Schüler aufgeteilt. „Über die entsprechenden Räumlichkeiten und ausreichend Lehrer verfügen wir“, berichtet Andreas schauerte, Leiter der AWS (Neheimer Sekundarschule). Die Eltern wurden gebeten, ihren Kindern Atemschutzmasken mitzugeben, weil die Stadt die bestellten Masken noch nicht bekam und deshalb auch noch nicht an die Schule ausliefern konnte. Im Unterricht werden - so weit vorhanden - Atemschutzmasken getragen. Da der Unterricht in den Lerngruppen verteilt auf drei Geschossebenen stattfindet und auch die Lerngruppen auf morgens bzw. nachmittags verteilt sind, können so auch Kontakte der Schüler untereinander vermieden werden. Auf dem Schulhof werden durch Ausweisung bestimmter Bereiche die Schüler mit ausreichend Abstand zueinander verteilt. Noch eine Besonderheit: Ein Lehrerteam will an der Agnes-Wenke-Schule Atemschutzmasken für die Schüler nähen. Nähmaschinen sind dafür in der Schule vorhanden,.

Laurentianum

Am Gymnasium Laurentianum wurden die Schüler am Donnerstag mit einem Banner über dem Eingang begrüßt. Schulleiterin Beate Nordmann hatte zusammen mit ihrer Stellvertreterin Verena Verspohl und dem Schülersprecher Bastian Hannappel die Schüler persönlich am Eingang entgegen genommen. Online war zuvor abgefragt worden, welche Abschluss-Schüler zum Unterricht persönlich erscheinen wollen, eine Pflicht zum Schulbesuch gibt es für die Abiturjahrgänge nicht.

Der Zugang zum Laurentianum erfolgt über eine Einbahnstraßen-Regelung:  Verena Verspohl (links) und Beate Nordmann von der Schulleitung sowie  Schülersprecher Bastian Hannappel zeigen Mutmach-Steine, die vor den Eingang gelegt worden waren.
Der Zugang zum Laurentianum erfolgt über eine Einbahnstraßen-Regelung: Verena Verspohl (links) und Beate Nordmann von der Schulleitung sowie Schülersprecher Bastian Hannappel zeigen Mutmach-Steine, die vor den Eingang gelegt worden waren. © Frank Albrecht | Frank Albrecht

Mit den Daten ist ein spezieller Stundenplan entstanden, der die Schüler in kleinen Gruppen in den Räumen verteilt hat. Der Ein- und Ausgang in der Schule funktioniert als Einbahnstraßensystem, Schüler sollen sich nicht begegnen. Für alle Schüler stehen „Laurentianer Gesichtsmasken“ mit Logo bereit, der Abi-Jahrgang hat seine eigenen.„Mein Erdkunde-Leistungskurs ist gut besucht“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Verena Verspohl, von 20 Schülern seien 19 anwesend. Überdies seien aus der Q II fast alle Schüler zum persönlichen Unterricht erschienen. Problemlos war auch der Einsatz der Kolleginnen und Kollegen: Nur vier Lehrkräfte seien aus Alters- oder Gesundheitsgründen nicht an der Schule erschienen. Sie unterrichten die Schüler aber in den Online-Kursen,

Sekundarschule Arnsberg

„Wir hatten einen guten Start“, kommentiert der Schulleiter der Sekundarschule am Eichholz, Olaf Schwingenheuer. Der Start am Donnerstag sei mit einer starken Prüfungs-Jahrgangsstufe eine Herausforderung gewesen, die man aber habe bewältigen können. Rund 160 Schüler lernen in den Klassen 10a bis 10f derzeit für den Abschluss an der Sekundarschule. Um den Sicherheitsabstand garantieren zu können, ist die Jahrgangsstufe aufgeteilt worden, am Donnerstag gingen zunächst die Schüler der 10a, b und c zur Schule, heute werden die Klassen d bis f unterrichtet. Vom Schulhof aus sind die Schüler nach Desinfektion und Aushändigung einer Gesichtsmaske in die Klassenräume geführt worden, wo die Hygienebelehrung für alle erfolgt ist. „Wir haben die Tische nummeriert und können so dokumentieren, wer wo gesessen hat“, erklärt Schwingenheuer das System. Die Tische werden von den Schülern selber mehrmals am Tag desinfiziert, Toilettenbesuch ist nur einzeln gestattet. Die Gesichtsmasken für die Schüler stammen alle aus Arnsberg, der Förderverein der Schule hat Hunderte davon gekauft.

Berufskolleg Eichholz

Die Vorbereitung auf den Abschluss steht auch am Berufskolleg am Eichholz hoch im Kurs, dafür sind ab dem kommenden Montag, 27. April, 100 Schülerinnen und Schüler zugelassen. „Darauf ist die Schule gut vorbereitet“, erklärt die stellvertretenden Schulleiterin Henrike Gethmann. In den großen Räumen sitzen acht Schüler weit auseinander, in kleinen Räumen ist Platz für vier Schüler. Prüflinge aus dem Bereich der Risikogruppen erhalten einen eigenen Raum mit Aufsicht.

Das Berufskolleg am Eichholz ist auf die Prüfungen für 100 Schüler gut vorbereitet: Die stellvertretende Schulleiterin Henrike Gethmann zeigt einen Prüfungsraum mit ausreichend Abstand.
Das Berufskolleg am Eichholz ist auf die Prüfungen für 100 Schüler gut vorbereitet: Die stellvertretende Schulleiterin Henrike Gethmann zeigt einen Prüfungsraum mit ausreichend Abstand. © Frank Albrecht | Frank Albrecht