Neheim. Neheimer Schützen verzichten auf Ausrichtung des Festes in 2021 und ermöglichen dem Jägerverein, sein wegen Corona ausfallendes Fest nachzuholen.

Solidarität der beiden großen Neheimer Vereine: Die Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist Neheim entschied, dass sie auf die Ausrichtung des „Festes in Neheim“ im kommenden Jahr verzichten wird, damit der Jägerverein das in diesem Sommer aufgrund der Coronabeschränkungen nicht durchführbares Jägerfest in 2021 nachholen kann. Das beschloss der geschäftsführende Vorstand der Schützen in einer Sitzung am Mittwoch.

Vereinbarung aus 1976

Bereits im Jahr 1976 haben die Neheimer Schützen mit dem Jägerverein Neheim eine schriftliche Vereinbarung getroffen, welche die Ausrichtung des Neheimer Volksfestes im jährlichen Wechsel regelt. Aufgrund der aktuellen Corona-Krise ist es dem Jägerverein nun nicht möglich, das Neheimer Volksfest in 2020 auszurichten. „Dies stellt für alle Bürger, wie auch für Jäger und Schützen, einen spürbaren Verlust im Jahreskalender dar“, so die Schützen in einer Erklärung.

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Belastungsprobe

Da in Neheim die beiden Großvereine nur jeweils alle zwei Jahre „ihr“ Fest ausrichten, wird dies für den Jägerverein zu einer gravierenden Belastungsprobe, da nach 2018 turnusmäßig erst 2022, also vier Jahre später ein Jägerfest gefeiert würde. „Auf Basis der freundschaftlichen Verbundenheit zum Jägerverein hat die Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist Neheim nach Beratung im geschäftsführenden Vorstand nun dem Jägerverein angeboten, im August 2021 anstelle des turnusmäßigen Schützenfestes das Jägerfest auszurichten“, so die Schützen.

Coronafolgen teilen

Im Folgejahr, also im Jahr 2022, würde dann in Neheim wieder das Schützenfest gefeiert. „Damit wäre die erhebliche, einseitige Belastung des Jägervereins unter den Vereinen partnerschaftlich geteilt“, so die Schützen. Dieses Angebot soll der Jägerverein mit Freude und Erleichterung angenommen haben. Die Jäger können nun mit der Planung für das Jägerfest in 2021 beginnen. „In der Krise stehen die beiden großen Neheimer Vereine zusammen!“, so der Tenor. Jäger-Oberst Heinrich Veh ist angetan von der Solidarität unter den Vereinen: „Das ist eine super Geschichte“, sagt er er am Donnerstagmorgen unserer Zeitung, „das ist bei den Jägern sehr gut angekommen“. Die Jäger hätten nun genug Zeit, sich auf ein „Fest in Neheim“ unter den notwendigen Hygieneregeln einzustellen.

Jubiläen der Vereine

Anfang der 2030er-Jahre soll dann gegebenenfalls aber zurückgewechselt werden, erklärt Schützen-Pressesprecher Martin Smykalla auf Nachfrage unserer Zeitung. So wolle man abstimmen, ob in den Jubiläumsjahren der Schützen (425 Jahre in 2032) und der Jäger (200 Jahre in 2034) die jeweiligen Vereine dann auch das Fest ausrichten. „Dies ist jedoch nur eine angedachte Möglichkeit, die beide Vereine zu gegebener Zeit abstimmen könnten“, so Smykalla.

Schnadegang-Rhythmus auch getauscht

Getauscht werden solle demnach auch die im Jahresrhythmus wechselnde Ausrichtung von Schnadegang und Köln-Fahrt zum Gedenken an Graf Gottfried. In 2021 wäre damit im September die Schützen und in 2022 die Jäger an der Reihe.