Arnsberg/Sundern. Der Förderverein des Freibads Neheim leistete Vorarbeit und könnte bei Genehmigung schnell reagieren. Storchennest will Entwicklung erst abwarten.
Müssen die heimischen Schwimmbäder wegen der Corona-Pandemie die Frühjahrs- und Sommersaison schon abhaken? „So weit sind wir noch nicht!“, betont Axel Blanke, Vorsitzender des Fördervereins Freibad Neheim. Denn laut NRW-Landesverordnung sind die Bäder zunächst mal „nur“ bis 3. Mai geschlossen. Am 30. April wollen Bund und Länder verhandeln, wie das öffentliche Leben ab 4. Mai weiter geregelt wird.
Noch keine langfristige Regelung
Axel Blanke stellt klar, das es bisher keine behördlich verordnete Bäderschließung bis 31. August - analog zu Großveranstaltungen - gebe. „Wir wissen heute nicht, wie es ab 4. Mai weitergeht. Aber im Freibad Neheim wurden Vorbereitungen getroffen. Wir stehen bereit und können kurzfristig öffnen, wenn es uns erlaubt wird“, erklärt Axel Blanke. Er sagt aber auch, dass er sich keine Öffnung für nur vier Wochen (zum Beispiel von Ende August bis in den September) vorstellen kann.
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Sollte im Mai keine Öffnung erlaubt sein, werden noch Sandstrahlarbeiten an der Überlaufrinne des Beckens durchgeführt. Ansonsten macht das Freibad Neheim schon heute einen schön rausgeputzten Eindruck: Gereinigtes Becken, gemähter Rasen, gepflegte Beete.
Im Storchennest ist das Wasser noch im Becken
So weit sind die Arbeiten im Arnsberger Freibad nicht gediehen. „Das Wasser ist noch im Becken, aber wir könnten nach drei bis vier Wochen Vorbereitungszeit das Storchennest wieder aufmachen, wenn wir wissen, dass dies ab einem Termin X erlaubt ist“, erklärt Uwe Schmidtke, Geschäftsführer des Kneippvereins Arnsberg, der das Storchennest betreibt.
In Alt-Arnsberg gestalten sich die Planungsarbeiten aufwändiger als im Neheimer Freibad. „Wir müssen uns auch um eine Schwimmaufsicht kümmern“, sagt Schmidtke. Daher gehe es nicht nur um die Organisation von Arbeitseinsätzen zur Herrichtung des Freibads, sondern auch um Personalbeschaffung für Schwimmaufsicht und Kiosk. Dies erfordere Planungssicherheit hinsichtlich der Öffnungserlaubnis.
Pandemieplan für Bäder in Vorbereitung
Ein Pandemieplan für Bäder ist im Entwurf vorbereitet. Bei der genaueren Ausarbeitung steht die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen der Bundesregierung zur Seite. Vor allem geht es um umsetzbare Bedingungen.
Aspekte der Verordnung sind etwa Aufgüsse in Saunen, erhöhter Desinfektionsaufwand, limitierte Besucherzahlen in den Bädern sowie die entsprechenden Abstandsregelungen in Umkleiden, Duschen und dem Bad.
Aber kann man überhaupt in Corona-Zeiten ein Schwimmbad eröffnen? Wie könnte in einem Bad das Abstandsgebot von 1,50 bis 2 Metern zwischen zwei Badegästen eingehalten werden? Der Geschäftsführer des Hüstener Freizeitbads Nass, Bernd Löhr, könnte sich einen eingeschränkten Betrieb im und am Freizeit- und Sportbecken sowie im Fitnessbereich „NassVital“ und im Saunabereich durchaus vorstellen.
„Man könnte zum Beispiel die Anzahl der Gäste in den einzelnen Nass-Bereichen reduzieren“, meint Löhr und sagt zum Abstandsgebot: „In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens sind Menschen mittlerweile bereit, das Abstandsgebot von 1,50 bis 2 Metern einzuhalten. Warum sollte das nicht in Schwimmbädern möglich sein?“
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Das Nass ist seit 16. März geschlossen. Etwa drei Viertel der 50 Mitarbeiter sind in 100 Prozent Kurzarbeit. Ein kleines Team für Technik und Verwaltung bildet die Notbesetzung.
Noch keine Entscheidung in Sundern
Die Sorpesee GmbH in Langscheid ist für die Sunderner Bäder zuständig. „Zur Eröffnung des Strandbades können wir derzeit nichts Konkretes sagen. Das ist völlig offen“, sagt Prokurist Niklas Wortmann. Man werde aber mit den Vorbereitungen beginnen, da wegen der Wassertemperatur im Sorpesee ohnehin nicht vor dem 1. Juni eröffnet werden solle, warte man zunächst noch ab.
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Gehandelt hat man in Sachen Hallenbäder: „So haben wir derzeit schon die Trockenwartung im Hallenbad an der Berliner Straße vorgezogen. Und auch das Wasser im Haus des Gastes in Langscheid ist für anstehende Wartungsarbeiten schon abgelassen“, berichtet Wortmann.