Neheim/Arnsberg. Nach Verbot von Großveranstaltungen bis 31. August: Hüstener und Bruchhausener Schützen planen keinen Ersatz-Termin, Jäger suchen Alternative.
Die Entscheidung von Bund und Ländern, Großveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie bis 31. August 2020 zu verbieten, hat die heimischen Schützenbruderschaften und den Jägerverein Neheim nicht überrascht.
„Das war absehbar“, heißt es gleichlautend von den Führungskräften der betroffenen Vereine. Angesichts des klaren behördlichen Verbots gab es praktisch auch keinen Entscheidungsspielraum, denn ein Schützen- oder Jägerfest mit Abstandsregel in Corona-Zeit zu feiern, wäre nicht praktikabel gewesen und hätte sogar die Schutzmaßnahmen vor einer Corona-Infektion unterlaufen können.
Hüstener verzichten auf Ersatztermin, um nicht kleineren Vereinen im Weg zu stehen
„Ein ausgelassenes Schützenfest wäre - wenn überhaupt - nur schwer vorstellbar gewesen“, meint der Hüstener Schützenoberst Thomas Buchmann in einer Pressemitteilung. Insofern bedurfte es keiner großen Diskussion, das diesjährige Hüstener Schützenfest abzusagen.
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Einig waren sich die Hüstener Schützenbrüder aber auch darin, dass es in diesem Jahr keinen Ersatztermin für das Hüstener Schützenfest gibt. Dies hat zwei Gründe: 1. Es gibt keine Planungssicherheit für Herbst 2020, denn niemand weiß, wie sich die Infektionszahlen in Deutschland bis zum Herbst entwickeln werden.
2. Selbst für den Fall, dass im Herbst 2020 wieder große Veranstaltungen möglich sind, will die Hüstener Schützenbruderschaft kleineren Vereinen durch ein Fest der Hüstener Schützen nicht terminlich im Wege stehen, wenn kleinere Vereine ein neues Fest terminieren wollen. „Wir können ein Jahr ohne Schützenfest eher mal aushalten als kleinere Vereine“, so Buchmann, der dann noch ergänzt: „Entscheidungen über weitere geplante Großveranstaltungen wie der in Hüsten geplante Bundesjungschützentag im Oktober 2020 sind noch nicht getroffen.“
Jäger haben viele Ideen für ein neues Fest
Der Neheimer Jägerverein hat das für den 14. bis 17. August 2020 geplante Jägerfest abgesagt. „Angesichts des behördlichen Verbots gab es für diesen Termin keinen Entscheidungsspielraum, um ein Jägerfest in bekannter Form feiern zu können“, betont Jägeroberst Heinrich Veh. Es gebe allerdings in Jägerkreisen zahlreiche Überlegungen und Ideen, zu einem anderen Termin - entweder noch in diesem Jahr oder im nächsten Jahr - ein von Jägern ausgerichtetes Fest zu feiern.
Schützenkommerskreis Arnsberg äußert sich
Der Schützenkommerskreis Arnsberg, der insbesondere das östliche Arnsberger Stadtgebiet mit den einzelnen Schützenvereinen (also insbesondere die Arnsberger Bürgerschützen und die Oeventroper Schützen) umfasst, hat für kommende Woche eine gemeinsame Stellungnahme zum behördlichen Verbot von Großveranstaltungen angekündigt.
In der Stadt Arnsberg gibt es einen weiteren Kommerskreis, der das westliche Stadtgebiet mit Neheim und Hüsten umfasst.
Veh sagt: „Die Ideen reichen von einem konzeptionell anderen Fest bis hin zu einem klassischen Jägerfest, das vielleicht im nächsten Jahr gefeiert werden könnte. Das sind aber alles nur Ideen, beschlossen ist noch gar nichts. Wir befinden uns absolut noch in der Beratungsphase. Und wenn wir ein neues Fest anstreben, werden wir dies sicherlich auch mit den Schützen abstimmen.“
Jägeroberst denkt auch an Unterstützung für Fest-Kooperationspartner
Der Jägeroberst sieht in einem neu konzipierten oder vielleicht nur neu terminierten Fest eine Möglichkeit, die Fest-Kooperationspartner des Jägervereins zu unterstützen. So hätten Festwirte oder Getränkedienste in diesem Jahr schon erhebliche Einbußen erlitten.
Mit Aufträgen für Bewirtung und Gestaltung eines neuen Festes könne der Jägerverein seinen Fest-Partnern finanziell unter die Arme greifen, so Veh. Schwerwiegende Stornokosten wegen der Absage des Jägerfestes vom 14. bis 17. August befürchtet Veh nicht: „Wir haben bisher mit fast allen Beteiligten gute Regelungen getroffen.“
Auch für den Hauptmann der Bruchhausener Schützen, Meinolf Reuther, gibt es keine Alternative zur Absage des im Juli geplanten Bruchhausener Schützenfestes. „Wir planen auch keinen Ersatztermin in dieem Jahr, weil uns auch im Herbst die Planungssicherheit fehlen würde. Denn die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie ist nicht vorhersehbar“, sagt Reuther, der auch keine Stornokosten wegen der Festabsage im Juli befürchtet. Dass keine Großveranstaltungen wie Schützenfeste bis Ende August gefeiert werden dürfen, ist für Reuther eine absolut richtige Entscheidung zugunsten der Gesundheit.