Arnsberg. Dr. Martin Bredendiek, ärztlicher Leiter im Klinikum Hochsauerland, erklärt die Beatmungstherapie bei schwer an Corona erkrankten Patienten.

Unsere Zeitung befragte Dr. Martin Bredendiek, Ärztlicher Direktor der Arnsberger Standorte des Klinikums Hochsauerland und Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, zur Bedeutung der Beatmungsgeräte bei der Intensiv-Behandlung von schwer erkrankten Corona-Patienten.

Wer muss beatmet werden?

Wer schwer an COVID-19 erkrankt, braucht unter Umständen künstliche Beatmung. Dies wird nötig, wenn die natürliche Spontanatmung des Patienten nicht ausreicht, genügend Sauerstoff ein- und Kohlenstoffdioxid auszuatmen. Um Sauerstoffunterversorgung vorzubeugen, müssen Patienten dann künstlich beatmet werden. Dazu sind eine Komplettversorgung auf der Intensivstation mit kontinuierlicher Überwachung nötig.

Ärztlicher Direktor Dr. Martin Bredendiek
Ärztlicher Direktor Dr. Martin Bredendiek © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Wie funktionieren die Geräte?

Beatmungsgeräte drücken sauerstoffhaltige Luft mit Überdruck in die Lungen, wobei der Sauerstoffanteil der zugeführten Luft der Schwere der Erkrankung angepasst wird. Klingt simpel, ist aber komplex und anspruchsvoll, da die Behandlung individuell angepasst werden muss.

Warum bedarf es besonders geschultes Personal für Beatmung?

Das erfordert viel Know-how. Je nach Schweregrad der Erkrankung müssen neben dem Sauerstoffgehalt der zugeführten Luft auch Parameter wie Beatmungsdruck, Beatmungsfrequenz sowie das Verhältnis von ein und Ausatmungszeit in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten überwacht und der jeweiligen Situation angepasst werden. COVID-19 Patienten bedürfen auch besonderer Lagerungsmaßnahmen. All dies erfordert eine gute Ausbildung und Schulung der in den Behandlungsprozess involvierten Ärzte und Pflegekräfte.