Arnsberg. In der Corona-Krise unterstützt die Junge Union in Arnsberg ältere Menschen mit einem Einkaufsdienst – damit die Senioren zuhause bleiben.
Fünf verschiedene Einkaufslisten halten Chantal Debus und Janis Zimmermann an diesem Morgen in den Händen. Sie stammen aus verschiedenen Arnsberger Senioren-Haushalten, für die Mitglieder der Jungen Union seit Neuestem als „Einkaufshelden“ unterwegs sind.
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Mit der Teilnahme an der bundesweiten Aktion wollen die Arnsberger Christdemokraten auch in ihrer Stadt in der Corona-Krise Menschen unterstützen, die aufgrund ihres Alters oder Vorerkrankungen besonders gefährdet sind. So wie etwa die 82-jährige Christel Hahnen. Die Asthma-Patientin bleibt zur Sicherheit zuhause in der Seniorenwohnanlage und wartet auf die Lieferung der Einkaufshelden.
Abstandsregeln an den Kassen
Ihre Einkaufswünsche hält Chantal Debus jetzt in der einen Hand, mit der anderen steuert sie einen Einkaufswagen in den Supermarkt. Gemeinsam mit Janis Zimmermann gehört sie zu einer Gruppe von insgesamt zehn Helfern, die bisher für 20 verschiedene Haushalte in Arnsberg eingekauft haben. „Ich schaue mal nach Rosinenbrot, das gab es beim letzten Mal nicht“, sagt Debus und verschwindet in einem Gang.
Kontaktmöglichkeiten
Eine Registrierung beim Einkaufshelden-Programm der Jungen Union ist möglich unter www.die-einkaufshelfer.de
Über den Internetauftritt sind auch Bestellungen möglich.
Arnsberger können sich aber auch per Mail an ju-arnsberg@gmx.de wenden sowie telefonisch unter 0157-58804966 melden.
In Zeiten von Hamsterkäufen müssen die Helfer damit rechnen, nicht alle Listen komplett abhaken zu können. Mehl und Toilettenpapier gibt es heute nicht, das Nudelregal ist ebenfalls fast leer. Doch beim Rosinenbrot und allen anderen Wünschen, die Debus heute dabei hat, ist sie erfolgreich.
Die Kassiererin trägt mittlerweile Einmalhandschuhe, vor den Kassen sind Markierungen aufgeklebt worden – für den nötigen Abstand zwischen den Kunden. Immer wieder muss das Personal Wartende darum bitten, die neuen Abstandsregeln auch einzuhalten. Spätestens in Anbetracht der gelb-schwarzen Streifen auf dem Supermarktboden wird klar, dass besonders gefährdete Personen derzeit nirgendwo besser aufgehoben sind als in den eigenen Wänden.
Gemeinschaftsaktivitäten fallen aus
Christel Hahnen hält sich bereits seit rund zwei Wochen an diese Regel. Deshalb ist sie umso erfreuter, dass es den freiwilligen Einkaufsdienst gibt. „Es ist eine gute Idee“, sagt die 82-Jährige als sie die Einkaufstüte entgegennimmt. „Durch meine Vorerkrankung ist Einkaufen für mich sowieso Schwerstarbeit für mich. Ich bin wirklich froh.“
Seit 15 Jahren wohnt Hahnen in der Seniorenanlage. Sie genießt hier vor allem die Gemeinschaft – aber auch die ist im Moment nur eingeschränkt möglich. Gemeinsame Kaffeenachmittage fallen bis auf weiteres aus. „Wir versuchen das Beste daraus zu machen“, sagt Hahnen, die weiter optimistisch und gelassen bleibt.
„Wir telefonieren viel und können auch von Balkon zu Balkon sprechen“, sagt sie. „Außerdem habe ich Internet, ich kriege die Zeit schon rum.“ Und von Seiten der Einkaufshelden steht das Angebot: In den kommenden Wochen werden sie weiter Wünsche annehmen und gerne erfüllen.
„Es ist wirklich kein Problem für uns, die Einkäufe zu übernehmen“, sagt Janis Zimmermann. „Es ist besser, wenn Senioren jetzt zuhause bleiben, dabei unterstützen wir gerne.“ Und er versichert, dass auch noch genug Kapazitäten für weitere „Kunden“ da sind, wenn sie sich melden.