Niemand wird heute absehen können, ob alle Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus richtig und am Ende verhältnismäßig waren. Darum aber geht es gar nicht. Weil selbst Wissenschaftler über das Virus noch zu wenig wissen und es eine Pandemie ist, die unser Gesundheitssystem zu überlasten droht und damit Menschenleben gefährdet, tragen wir jetzt alle große Verantwortung.
Ganz viele Vereine und Initiativen in Arnsberg und Sundern haben sich dieser bereits gestellt, als Behörden und Dachverbände noch zögerten, weil diese aber auch noch viel komplexere Zusammenhänge zu bewerten haben. Danke dafür: Das war wichtig und gut - und keineswegs übertrieben wie wir heute wissen.
Jeder von uns kann seinen Teil beitragen, die Ansteckungsgeschwindigkeit zu reduzieren oder einzudämmen. Jedes Händewaschen, jeder Gedanke über die Notwendigkeit einer Zusammenkunft oder Veranstaltung, jede Hinterfragung einer Bewegung in größeren Menschenmengen ist ein wichtiger Beitrag. Da gilt es nicht zu bewerten, wer mehr oder weniger macht oder mehr hätte tun können. Wir alle stehen in der Pflicht und tun, was wir können.
Infizieren werden sich die meisten von uns (wenn wir es nicht längst unbemerkt sind). Auch deshalb sollten wir uns hüten, darüber zu urteilen, was Nachbarn, Bekannte, Kollegen oder Freunde falsch gemacht haben, dass sie das Virus erwischt hat. In sozialen Netzwerken haben sich da schon unerträgliche Kommentierungen gefunden.
Unsere Solidarität und das gesellschaftliche Zusammenstehen der städtischen Zivilgesellschaft sind gefragt. Corona ist kein reines Behördenthema. Die haben bislang auf Kreis- und Stadtebene einen wirklich guten Job gemacht. Verordnungen alleine aber können es nicht richten. Wir alle bewältigen diese Herausforderung - vor allem zum Schutz unserer Geschwächten und Alten (also unserer Eltern und Großeltern) - nur gemeinsam. Das muss uns allen Antrieb genug sein.