Herdringen. Erst Freude über 20 neue Kita-Plätze in Herdringen, doch wegen Schutz vor Corona müssen Eltern nun neue Betreuung für Kinder suchen.

Vor einem Jahr, im Februar 2019, gab es in der städtischen Kita „Krähennest“ in Herdringen noch eine lange Warteliste mit Namen von 15 Kindern, die aus Kapazitätsgründen nicht im Kindergarten untergebracht werden konnten. „Mit Schaffung einer zusätzlichen fünften Gruppe, die am 3. Februar 2020 in Betrieb genommen wurde, hat sich die Versorgung mit Kita-Plätzen nun in Herdringen deutlich entspannt“, berichtet Kita-Leiterin Katharina Müller und zeigt bei einem Besuch unserer Zeitung die neuen Räumlichkeiten.

Umbau des Untergeschosses kostet 100.000 Euro

Grundsätzlich sind für die zusätzliche Schaffung neuer Kita-Betreuungsplätze 30.000 Euro je Betreuungsplatz seitens der Landesförderung vorgesehen. Hiervon sind 27.000 Euro durch Fördermittel tragbar.

Die restlichen 10 Prozent, also: 3.000 Euro, sind Eigenanteile des Kita-Trägers. In der städtischen Herdringer Kita Krähennest sind in der 5. Gruppe insgesamt 20 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen worden.

Die Stadt Arnsberg rechnet mit Umbaukosten von rund 100.000 Euro für die 5. Gruppe. Diese geplanten Umbaukosten sind deutlich geringer als eine maximal denkbare Förderung. „Daher sind die Baukosten grundsätzlich mit 90 Prozent Förderung zu kalkulieren“, so die Stadt.

Der Besuchstermin fand vor der Entscheidung der NRW-Landesregierung statt, dass zum Schutz vor einer Corona-Infektion Kinder im Alter bis zur Einschulung ab Montag, 16. März, keine Kita oder Kindertagespflegestelle in NRW besuchen dürfen. Eltern müssen ab Montag selbst für Kinderbetreuung sorgen. Für Kinder von Eltern, die im Gesundheitswesen arbeiten oder eine Aufgabe der öffentlichen Ordnung wahrnehmen, sollen Kita-Träger für Kinderbetreuung sorgen.

Große Fläche für fünfte Gruppe

Für die fünfte Gruppe wurden im Untergeschoss der Kita auf insgesamt 133 Quadratmetern ein Gruppen- sowie ein Gruppennebenraum sowie ein Schlafraum, Personal- und Kinder-WC, Wickelraum und ein Flur mit Garderobe geschaffen. Die neue „Maulwurf“-Gruppe ist insgesamt 20 Kinder stark, wovon sechs Kinder unter drei Jahre alt sind. Zuvor gab es im Krähennest vier Gruppen, mit der neuen fünften Gruppe werden nun insgesamt 110 Kinder in fünf Gruppen betreut, davon insgesamt 18 Kinder unter drei Jahren.

Im Untergeschoss der Herdringer Kita Krähennest ist die neue zusätzliche 5. Gruppe eingerichtet worden.
Im Untergeschoss der Herdringer Kita Krähennest ist die neue zusätzliche 5. Gruppe eingerichtet worden. © Martin Schwarz | Martin Schwarz

„Die neue fünfte Gruppe wurde dauerhaft eingerichtet“, betont Fabian Schrieck, der bei der Stadtverwaltung Arnsberg für Kindertagesbetreuung zuständig ist. Denn zwischenzeitlich gab es auch schon mal in Herdringen eine fünfte Kita-Gruppe, um Nachfragespitzen abdecken zu können. Beim Blick in die neuen Räume wird schnell klar, dass hier für dauerhafte Nutzung investiert wurde: Neue Innenwände wurden gezogen, ein neuer Bodenbelag wurde verlegt, neue Möbel, Leuchten und weitere Einrichtungsgegenstände wurden angeschafft. Insgesamt wurde eine angenehme Atmosphäre für die Kinder geschaffen. Auf den Umbau des Kita-Untergeschosses mussten Eltern einige Zeit warten, weil der Umzug der OGS-Mensa, die sich im Kita-Untergeschoss befand, abgewartet werden musste. Als neue Mensa-Räume mussten zunächst Wohnmodule (Container) bei der Herdringer Grundschule aufgestellt werden. So begann im Endeffekt der Umbau des Kita-Untergeschosses erst im November 2019.

Noch keine Prognose für 2020/21

Ob es im kommenden Kindergartenjahr 2020/21 Fälle geben wird, in denen Eltern ihr Kind nicht in ihrer Wunsch-Kita „Krähennest“ unterbringen können, lässt sich heute nicht absehen. Denn bei der Anmeldung für einen Kita-Platz können Eltern ausdrücklich bei Kindern über drei Jahre zwei Kitas als mögliche Betreuungsstandorte und bei Kindern unter drei Jahren zwei Kitas und eine Kindertagespflege angeben. „Angesichts zahlreicher Doppel-Anmeldungen lässt sich der ganz konkrete Bedarf für Herdringen im Kindergartenjahr 2020/21 jetzt noch nicht prognostizieren“, sagt Fabian Schrieck.