Hochsauerlandkreis/Arnsberg. Am Freitagvormittag wurden gleich mehrere Führungskräfte der HSK-Kreisverwaltung auf das Corona-Virus getestet und unter Quarantäne gestellt.

Der Hochsauerlandkreis hat sich im Laufe des Freitags in seinem Kampf zur Eindämmung des Corona-Virus neu aufstellen müssen – Grund: Ein Mitglied der engsten Verwaltungsspitze hat sich mit dem Virus infiziert. Nach Informationen dieser Zeitung befindet sich der Erkrankte in Meschede in häuslicher Quarantäne – und ist somit der zweite bestätigte Fall in der Kreisstadt. Er soll vor Kurzem zu einem Skiurlaub in Österreich gewesen sein.

Änderungen beim Müll

Um die Funktion der kommunalen Abfallentsorgung aufrecht zu erhalten, nimmt der HSK Privatanlieferung von Abfall bei der Reststoffdeponie Frielinghausen, der RABE-Anlage in Enste sowie an den Müllumladestationen Brilon, Marsberg, Müschede und Winterberg aktuell nicht mehr an.

Stattdessen sind kommunale Haushalts-/Sperrmüllsammlungen zu nutzen.

Daraufhin wurden am Freitagvormittag gleich mehrere Führungskräfte der Kreisverwaltung auf das Virus getestet und unter Quarantäne gestellt; darunter auch Landrat Dr. Karl Schneider und Dr. Peter Kleeschulte, Leiter des HSK-Gesundheitsamtes. Die Proben wurden bereits im Laufe des Nach­mittags in ein Labor gebracht und werden dort so schnell wie möglich analysiert. Schon am Samstagmittag soll feststehen, ob es weitere Erkrankungen in Reihen der Verwaltungsspitze gibt. Unabhängig davon sind die Betroffenen bis zum 24. März in häuslicher Quarantäne – wollen ihre Aufgaben aber – so intensiv wie möglich – von dort aus wahrnehmen.

Die Stellung im Mescheder Kreishaus hält bis auf Weiteres Andreas Schäfer, der in seiner Funktion als „Fachdienstleiter Rettungsdienst/Feuer- und Katastrophenschutz“ an die Spitze des Krisenstabes rückt. Nach einer weiteren Sitzung dieses Gremiums am Nachmittag waren dann die Organisationsstrukturen neu geordnet, wie Martin Reuther auf Nachfrage bestätigt hat. Der Pressesprecher des Kreises gehört ebenfalls zu den „Erstkontakten“ des Erkrankten, nimmt aber seine Funktion aus der Quarantäne heraus weiter wahr. „Wir sind und bleiben handlungsfähig“, lautet die Botschaft aus den Kreishäusern.

Zahl der bestätigten Fälle steigt kreisweit auf 25

Zu den aktuellen Fallzahlen im Hochsauerland wurde gestern Folgendes bekannt: Die Zahl der bestätigten Fälle hat sich auf kreisweit 25 erhöht (Vortag: 20); hinzu kommen weitere 120 „Kontaktpersonen ersten Grades“, die nicht infiziert sind, sich aber in Quarantäne befinden. Aufgrund der Ereignisse im Laufe des Freitags hat der HSK dieses Mal auf Details zur Verteilung der Erkrankten auf die zwölf Kommunen verzichtet. Nicht verzichtet wird aber auf Service für die Bürger. „Wir geben unser Bestes“, betont HSK-Sprecherin Fleur Tauber. Dazu zählt die Erweiterung der Sprechzeiten für die Corona-Hotline (0291-94 2202): Diese steht sowohl am Samstag als auch am Sonntag jeweils von 9 bis 13 Uhr bereit.

Die Kfz-Zulassungsstellen nehmen ab Montag, 16. März, ihren Dienst in eingeschränktem Umfang auf. Es wird jedoch geraten, nur zwingend notwendige Angelegenheiten persönlich zu erledigen.