Hüsten. Geflüchtete verkaufen in Hüsten internationale Speisen und nehmen so 500 Euro ein. Das Geld spenden sie an die „Aktion Lichtblicke“.

Rund 500 Euro hat der Tag der offenen Tür im Hüstener Engagementzentrum eingebracht – sie gingen nun als Spende an die Aktion „Lichtblicke“ der NRW-Lokalradios, hier Radio Sauerland. Dabei stand auch das Leben im E-Zentrum im Fokus: Drei Jahre nach seiner Eröffnung ist das Haus nach wie vor ein wichtiger Baustein für die Integration in der Stadt Arnsberg.

Eine Spende über 500 Euro übergeben die Nutzer des Engagement-Zentrums im Beisein städtischer Mitarbeiter aus dem Büro für Zuwanderung und Integration sowie der Engagementförderung an Anke Gebhard (Zweite von rechts) von Radio Sauerland für die „Aktion Lichtblicke“.
Eine Spende über 500 Euro übergeben die Nutzer des Engagement-Zentrums im Beisein städtischer Mitarbeiter aus dem Büro für Zuwanderung und Integration sowie der Engagementförderung an Anke Gebhard (Zweite von rechts) von Radio Sauerland für die „Aktion Lichtblicke“. © Frank Albrecht

Das Zentrum arbeitet dabei heute als multifunktionales Begegnungszentrum. In einem Teil des ehemaligen Schulgebäudes der Pestalozzi-Schule in Hüsten werden die Räumlichkeiten der alten Schule seit Jahren rege genutzt.

Ab 2015 war der Komplex zunächst Zentrale Unterbringungs-Einheit (ZUE). Schon früh war daran gedacht worden, einen Teil des Gebäudes später für die Integration zu nutzen, das Engagement-Zentrum ist entstanden.

„Das Zentrum für Begegnung und Engagement ist in den letzten drei Jahren mit den Mitteln aus dem Sonderprogramm des Landes NRW Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen aufgebaut worden“, erinnert Stefan Wulf vom Büro für Zuwanderung und Integration der Stadt Arnsberg. Dabei sei es auch von Anfang an der Plan gewesen, das E-Zentrum nach Auslaufen der dreijährigen Landesförderung an die Engagementförderung Arnsberg zu überführen.

Offen für neue Angebote

Anfang 2020 ist die Engagementförderung mit Petra Vorwerk und ihrem Team in das Zentrum umgezogen. „Von hier aus gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Büro für Zuwanderung und Integration“, so Vorwerk. Im E-Zentrum gibt es gute räumliche Möglichkeiten, Integrationsarbeit zu leisten.

In Hüsten haben sich die speziellen Angebote entwickelt: Für Geflüchtete gibt es Sprachkurse, Computerkurse, Kochkurse, Kurse für Tanz und Gesang, Angebote für Jugendliche und den interkulturellen Frauengesprächskreis. „Das Haus ist für alle Angebote offen“, versichert Wulf. So sei bereits unter Binetha Beckmann, die die Aufbau des E-Zentrums begleitet hat, eine gute Arbeit geleistet worden. Das E-Zentrum habe man jetzt in einem guten Zustand übergeben können.

Volkstänze und Kochkurse

Krishnamoorthy Rashath kommt aus Sri Lanka und lebt bereits seit 22 Jahren in Deutschland. Mit dem E-Zentrum in Hüsten ist auch sein „German-Tamil-Verein“ gewachsen. Seit drei Jahren trifft sich die tamilische Gruppe regelmäßig im E-Zentrum. Volkstänze und verschiedene Musikangebote stehen auf dem Programm. „Je nach Angebot können wir uns über durchschnittlich 15 bis 20 Besucher freuen“, sagt Rashath. Sein Verein freut sich über die interkulturellen Kontakte.

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Die entstehen auch beim Kochkurs, den Johanna Roefs als Ehrenamtliche leitet. Seit acht Monaten erhält sie dabei Unterstützung von Nura aus Syrien, die schon 2015 über Osnabrück nach Arnsberg gekommen war. Jeden zweiten und vierten Freitag trifft man sich in der Küche des Zentrums und kocht zusammen. „Wir probieren die deutsche, aber auch die internationale Küche“, sagt Johanna Roefs. An ein besonderes Erlebnis bei „Königsberger Klopsen“ kann sie sich noch gut erinnern, weil vor allem die dort verwendeten Kapern nicht bekannt waren.

Zwei Jahre läuft das Koch-Angebot jetzt schon und Radwan Azzam aus Syrien hat es lieben gelernt. „Es ist schön, hier im Haus mit verschiedenen Nationalitäten zusammen zu kommen“, sagt der Syrer. Das konnten die Nutzer des Hauses auch beim Tag der offenen Tür zeigen. Durch den Verkauf der Lebensmittel ist die Spendensumme zusammen gekommen und allen war klar, dass man das Geld spenden wollte – an die „Aktion Lichtblicke“ entschieden, die Kinder und Familien in Not in NRW unterstützt.