Hüsten. Trilux liefert bis 2023 mehr als 12.000 Außenleuchten an die Stadt Dortmund. Intelligentes Lichtmanagement senkt Energie- und Wartungskosten.

Die moderne Straßenleuchte kann viel mehr als nur Fahrbahnen und Gehwege bedarfsgerecht und energieeffizient beleuchten. Für eine „Smart City“ können die Stromversorgungspunkte der Straßenleuchten auch als Infrastruktur-Knotenpunkte genutzt und dabei diverse weitere Anwendungen wie zum Beispiel Ladestation für E-Mobilität, Verkehrsmanagement oder Hilfe bei Parkplatzsuche in einer Straßenleuchte integriert werden. All dies hatte das Hüstener Unternehmen Trilux bereits bei der weltgrößten Leuchtenmesse „Light & Building“ im Frühjahr 2018 in Frankfurt vorgestellt, doch nun wollte unsere Zeitung vom Vertriebs- und Marketingchef der Firma Trilux, Joachim Geiger, wissen, wie stark die Kundennachfrage nach Außenleuchten mit diversen Zusatzfunktionen ist.

In der Trilux-Lichtstele „Constela“ können verschiedene Komponenten für Smart-City-Funktionen eingebaut werden.
In der Trilux-Lichtstele „Constela“ können verschiedene Komponenten für Smart-City-Funktionen eingebaut werden. © Trilux | Trilux

Mit Blick auf Kommunen verweist Geiger darauf, dass für die Installation von smarten Lichtsystemen umfangreiche Vorbereitungszeiten und Absprachen mit Projektpartnern ) notwendig sind.

Bereits 7000 Leuchten ausgeliefert

Ein herausragendes Projekt für Trilux ist die Ausstattung der Stadt Dortmund mit 25.000 neuen Straßenleuchten, wovon mehr als die Hälfte dieser Leuchten von Trilux und der übrige Teil von zwei anderen Leuchtenfirmen geliefert wird. Seit Ende 2018 bis heute wurden bereits 7000 Leuchten, hauptsächlich Mastleuchten, ausgeliefert. Das Dortmunder Projekt läuft bis 2023, wobei die erneuerten Lichtpunkte auf LED umgerüstet und an ein funkgesteuertes Lichtmanagementsystem angeschlossen werden. Für Dortmund gab es externe Projektpartner für Lichtmanagement sowie für Erneuerung, Betrieb und Instandhaltung der Leuchten.

„In der ersten Phase des Dortmunder Projekts geht es insbesondere um die Optimierung der Straßenbeleuchtung - hinsichtlich Energieeffizienz und bedarfsgerechter Beleuchtung“, berichtet Joachim Geiger und schildert, was dabei alles möglich ist. Je nach individueller Lichtanforderung kann die Lichtintensität gesteuert werden. Das Lichtmanagementsystem zeigt z. B. Lichtlösungen auf, damit Straßenleuchten an einer abends weniger befahrenen Ortsteilsstraße nur dann aufleuchten, wenn Bewegung auf der Fahrbahn oder auf dem Gehweg ist. Es geht dann um so genanntes mitlaufendes Licht. Lichtmanagement ist auch in der Lage, eine abendliche Verkehrsunfallstelle punktuell durch Straßenleuchten stark aufzuhellen, so dass die Feuerwehr keinen Extra-Lichtmasten aufbauen müsste. All dies ist möglich und kann von Lichtpunkt zu Lichtpunkt geregelt werden.

Datenübermittlung für freien Parkplatz

Außenleuchten kann man mit zahlreichen Zusatzfunktionen versehen. Hierzu gehört auch die Hilfe bei der Parkplatzsuche.

Sensoren in den Lichtmasten ermitteln, ob der unten ihnen befindliche Parkplatz frei oder besetzt ist. Die Sensoren senden Infos, z. B. per App, an Verkehrsteilnehmer auf Parkplatzsuche.

Video-Überwachung und Verkehrsmanagement sind weitere mögliche Zusatzfunktionen an Außenleuchten.

Geiger geht davon aus, dass im Zuge der Förderung der E-Mobilität einige neue Dortmunder Straßenleuchten mit Ladestation für E-Bike und E-Auto ausgestattet werden. Für die Stadt Dortmund ergeben sich durch die Umrüstung auf LED-Lichttechnik erhebliche Ersparnisse bei Strom- und Wartungskosten. Denn ein Monitoring--System erhebt kontinuierlich Daten zum Betriebszustand, wodurch teure Ausfallzeiten vermieden und Optimierungspotenziale beim Energieverbrauch ausgeschöpft werden.

Zukunftsmarkt für Trilux

„Für Trilux wird Dortmund zur Modellkommune für Smart City. Hier ist noch viel möglich mit Blick auf die weiteren Schritte der Projektumsetzung bis 2023 “, meint Joachim Geiger, der in intelligenten Lichtlösungen für Smart City einen wichtigen Zukunftsmarkt für Trilux sieht.

Das Hüstener Leuchtenunternehmen hat dabei aber nicht nur Kommunen im Blick: Es gibt einige große Firmen, die für ihren Kunden- oder Mitarbeiterparkplatz Außenleuchten mit Smart-Funktionen nutzen. „Hier wird sich noch einiges entwickeln“, blickt Geiger zuversichtlich in die Zukunft und denkt an die Vermarktung von Außenleuchten-Zusatzfunktionen wie kostenloses WLAN, Video-Überwachung, Verkehrsmanagement und Hilfe bei Parkplatzsuche. „Die Smart City wird die Städte für Einwohner und Besucher deutlich informativer und sicherer machen. Dadurch können Einkaufs-Innenstädte an Attraktivität wieder gewinnen, was in Zeiten wachsenden Online-Handels auch wichtig ist“, meint Joachim Geiger.

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