Die Folk-Band „Woodwind & Steel“ erfreut 290 Zuschauer mit Liedern und Geschichten von der grünen Insel. Das Konzert in Neheim war ausverkauft.

Neheim. „In meiner Amtszeit habe ich noch nie so einen Andrang bei einem Konzert erlebt. Ich bin überwältigt“, freut sich Pfarrer Dr. Udo Arnoldi und blickt in der Neheimer Christuskirche auf 290 Gäste. Das Weihnachtskonzert „Irish Christmas“ war ausverkauft.

Man hätte noch mehr Karten verkaufen können. „Aber dann hätten wir vielen die Sicht auf die irische Folkband genommen“, meint Arnoldi. Die Zuschauer freuten sich auf einen Auftritt der dreiköpfigen Irish Folk Band „Woodwind & Steel“ mit Ed O’Casey, Ann O’Casey und Alex Vallon. Die Musiker boten ein Konzert der besonderen Art. Sie spielten nicht nur Folkmusik sondern mischten es mit Comedy, Show und Entertainment.

„Wir werden dem Publikum eine fröhliche, festliche Weihnachtsshow mit stimmungsvollen Songs und Stories von der grünen Insel bieten“, so Ed O’Casey vor dem Konzert. Mit eingespieltem Glockengeläut kamen die Musiker auf die Bühne und spielten den Jigs (ein lebhafter Volkstanz) „Smash the Windows“. Verwundert schaute das Publikum, als O’Casey ein Grußwort von Irlands Präsidenten Michael D. Higgins einspielte. Dann ging es weiter mit „We wish you a merry Christmas“. Es wirkte ein wenig anders, als man es vielleicht gewohnt ist. Das machten die typisch irischen Instrumente wie Holzblasinstrumente und Stahlsaiten und die irische Seele im Herz der Musiker.

Witziges Entertainment

Zwischen den Liedern gab es von den beiden O’Casey immer wieder witziges Entertainment und interessante Informationen zu den irischen Weihnachtsbräuchen oder keltischen Riten. So erfuhr das Publikum, dass der heilige Patrick von Irland - der Legende nach - als Sklave Schafe hüten musste. Dort hat er Trost im Christentum gefunden. Er floh, kehrt aber Jahre später nach seinem geliebten Irland zurück und missionierte das keltische Volk.

Es folgte das Lied „Be Thou my Vision“. Eine christliche Hymne des irischen Ursprungs. „Es ist der älteste Song in unserem Programm“, so der Bandchef O’Casey. Spenden werden zu Weihnachten in Irland großgeschrieben. Auf der „Grafton Street“ in Dublin versammeln sich Gruppen und Vereine, man singt Weihnachtslieder und sammelt Spenden auf sehr lustiger Art und Weise, so O’Casey.

Musiker sorgen für irische Lebensfreude

Woodwind & Steel“ präsentieren in ihrer Weihnachtsshow eine fröhliche, stimmungsvolle Mischung aus weltbekannten irischen, englischen und amerikanischen Christmas Carols, sphärischen Instrumentalstücken und rasanten, mitreißenden Jigs und Reels. Sie zeigen die irische Lebensfreude.

Im Dezember hatte das Trio mit Ed O’Casey (Gesang, Entertainment, Percussion), Ann O’Casey (Flöte) und Alex Vallon (Gitarre, Akkordeon) etwa zehn Auftritte. Im Mittelpunkt steht die kräftige Stimme von Ed O’Casey. Für die Gitarrenbegleitung ist hauptsächlich Alex Vallon zuständig.

Das ganze Repertoire der
irisch-keltischen Flöten deckt sehr geschickt und flink Ann O’Casey ab. Die Musikerin beherrscht Tin-Whistle, Low-Whistle, Irish-Wood-Flute oder auch die Querflöte.

Bei den nächsten Liedern klatschte und sang das Publikum fröhlich mit. Ein anderer irischer Weihnachtsbrauch ist, dass man eine Kerzen ins Fenster stellt. „Von 1647 bis 1660 war es in Irland verboten, Weihnachten zu feiern“, so der Bandleader. Die Kerze zeigte den Priestern, dass sie willkommen sind, um mit der Hausgemeinschaft zu beten. So reihten sich im Konzert Geschichten und Anekdoten zwischen den knapp 20 Liedern ein. Das machte es spannend, denn die Zuhörer lauschten nicht nur der Musik, sondern warteten auf die nächste irische Geschichte von der grünen Insel.

Der Weihnachtsbaum hat erst spät den Weg auf die Insel gefunden. „Er war einfach zu teuer für das arme Volk. Sie schmückten ihr Haus mit Stechpalmenzweigen und Efeu“, so O’Casey. Das Immergrün machte Hoffnung auf den Frühling. „Es war ein sehr unterhaltsames gemischtes Programm. Geschichten und Lieder erzeugten im Kopf ein schönes Bild von der grünen Insel“, meinte unter den Zuschauern Klaus Visser, der der Evangelischen Kirchengemeinde Neheim für die Konzertveranstaltung dankte.

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