Arnsberg/Sundern. Sparkassenkunden, die ihr Direktkonto für Onlinebanking nicht nutzen wollen, sollten ein anderes Kontomodell wählen. Sonst gibt es Zusatzgebühren
Einige private Girokonten-Inhaber der Sparkasse Arnsberg-Sundern staunten vor Kurzem über ihre monatliche Abrechnung von Kontoführungsgebühren. Neben den üblichen 4 Euro Monatsgebühr wurde pro Konto-Auszug auch eine Gebühr von 50 Cent erhoben. Ebenfalls wurden 50 Cent Extra-Gebühr pro „personenbedienter Bargeldauszahlung am Kundenschalter“ fällig. Warum es dazu kam, erklärte auf Anfrage unserer Zeitung der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Arnsberg-Sundern, Ernst-Michael Sittig.
„Bei den Kunden, denen Extra-Gebühren in Rechnung gestellt wurden, handelt es sich um Kunden mit dem Online-Direkt-Konto“, erklärt Sittig. Diese Kunden hatten bisher ein Online-Konto, aber das Onlinebanking selbst nicht genutzt. Da die Sparkasse ab Oktober 2019 die Gebührensätze im Direkt-Konto geändert hatte, fiel den betroffenen Kunden erst in der Gebührenabrechnung für Oktober 2019 auf, dass sie aufgrund des Online-Status ihres Kontos nun zusätzliche Gebühren für bestimmte Service-Leistungen wie Kontoauszüge entrichten müssen.
Anschreiben im Sommer 2019
Einige Kunden hatten im Sommer 2019 ein Ankündigungsschreiben der Sparkasse nicht hinreichend beachtet, wonach sich Gebühren im Online-Direkt-Konto ändern werden. Einige Kunden hatten das Bewusstsein: Ich nutze das Online-Verfahren nicht, das Schreiben betrifft mich also nicht. Doch diese Annahme war falsch.
Betroffene Kunden müssen sich aber jetzt nicht dauerhaft über Extra-Gebühren ärgern. Sittig empfiehlt den Privatgirokontoinhabern, die Onlinebanking nicht nutzen wollen, das klassische Sparkassen-Girokonto für 4 Euro Monatsgebühr, wo für den Ausdruck von Kontoauszügen am SB-Schalter und auch für „personenbediente Bargeldein- bzw. Auszahlungen“ keine Extra-Gebühr erhoben wird. Darüber hinaus verweist Sittig auf das Giro-Plus-Konto für 7 Euro monatlich, bei dem auch noch andere Service-Leistungen in der Monatsgebühr integriert sind. Für Jugendliche und in der Ausbildung befindliche Personen sei darüber hinaus das Sparkassen-Club-Konto gänzlich gebührenfrei.
Konto-Modelle mit verschiedenen Service-Leistungen
Wer die Kontoführungsgebühren heimischer Geldinstitute und Banken vergleichen will, erhält in den Internet-Auftritten der Banken vielfältige Informationen über die einzelnen Kontomodelle und die darin enthaltenen Service-Leistungen.
Wegen der großen Unterschiede bei den in den einzelnen Monatsgebühren integrierten Finanzdienstleistungen, fällt ein pauschaler Vergleich aber nicht leicht. Je nach persönlichem Nutzungsbedarf ist eine Entscheidung zu treffen.
Sittig berichtet von einem klaren Trend zum Online-Konto. Bei jungen Leuten stelle sich die Frage „Online oder klassisch“ gar nicht mehr. Mittlerweile werden bei der Sparkasse Arnsberg-Sundern etwa 50 Prozent der rund 50.000 Privatgirokonten von den Inhabern online geführt. „Jedes Jahr verzeichnen wir Zuwachsraten im Onlinebanking“, berichtet der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Arnsberg-Sundern, Ernst-Michael Sittig, im Gespräch mit unserer Zeitung. Wer sein Konto nicht daheim am PC oder unterwegs am Smartphone nutzen will, kann natürlich auch weiterhin ein klassisches Girokonto führen. Er sollte allerdings darauf achten, dass er für den Umfang der von ihm beanspruchten Service-Leistungen (vom gedruckten Konto-Auszug bis zur Überweisung) die richtige Konto-Art wählt, um nicht unnötigerweise mit Zusatzgebühren belastet zu werden.
Der Trend zum Onlinebanking ist im Geschäftskundenbereich der Sparkasse noch stärker ausgeprägt als im Privatkundenbereich. „Etwa 80 Prozent der reinen Geschäftskonten werden im Onlinebanking-Verfahren betrieben“, so Sittig. Generell gelte: „Je umfangreicher der Geschäftsverkehr, desto höher der Digitalisierungsgrad.“
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