Neheim. Ungewöhnliches Bauprojekt: In der ehemaligen Pauluskirche in Neheim sollen bald Seniorenwohnungen und eine Tagespflege entstehen.

Die Zukunft der entwidmeten Pauluskirche war lange ungewiss. Jetzt ist die Entscheidung gefallen: Das Gotteshaus bleibt nach außen hin in der jetzigen Form erhalten und wird mit einem Anbau zu Seniorenwohnungen umfunktioniert.

Bessere Akustik in Kirche

Das vor drei Jahren eröffnete Gemeindehaus an der Burgstraße sei inzwischen bereits schuldenfrei, erklärte Pfarrer Arnoldi. Möglich gewesen sei das durch einen Überschuss bei der Kirchensteuer.

Im nun einzigen Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Neheim – der Christuskirche an der Burgstraße – ist eine neue Beschallungsanlage eingebaut worden.

Pünktlich zum Start in den Advent ist damit die Akustik gesichert.

25.000 Euro hat die Gemeinde dafür investiert, zur Hälfte mit Mitteln der Stiftung Christuskirche und zur Hälfte über Spenden.

Dazu hat sich das Presbyterium der evangelischen Gemeinde nach Beratungen mit der Stadt Arnsberg und den Gemeindegliedern einstimmig entschieden. Überzeugen konnte das Konzept der Feldmann Immobilien als Investor mit den Architekten Wellie als Planern und der Diakonie Ruhr-Hellweg als Betreiber.

Erbpachtvertrag für 99 Jahre

„Es besteht so eine Möglichkeit, die Pauluskirche zumindest äußerlich in der jetzigen Form zu erhalten“, sagt Pfarrer Udo Arnoldi als Vorsitzender des Presbyteriums. Zudem könne es so weiter einem sozialen und christlichen Zweck dienen. Die Kirchengemeinde schließt für das 2000 Quadratmeter große Grundstück an der Graf-Gottfried-Straße einen Erbpachtvertrag über 99 Jahre ab.

„In der Kirche selbst ist im Erdgeschoss eine Tagespflege geplant“, so Arnoldi. Nach den Plänen der Architekten wären dort etwa 20 Plätze möglich, erschlossen über das bisherige Hauptportal der Kirche. Im Obergeschoss – es soll ein zusätzliches Geschoss eingezogen werden – sollen Wohneinheiten entstehen. Ebenso im Gebäude, das der Kirche selbst vorgelagert wird. Darin sollen 16 Seniorenwohnungen entstehen, jeweils acht im Erd- und Obergeschoss.

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Einen Zeitplan für die Arbeiten gebe es noch nicht, so Arnoldi. Bevor die Bauarbeiten beginnen, sollen weitere Kostbarkeiten aus der Kirche gebracht werden. Die Glocken sind wie berichtet bereits nach Schwerin gegangen, für die Orgel interessiert sich eine Gemeinde in Frankreich.

Für Altar, Kanzel, Taufbecken, Kreuz, Lesepult und Kerzenständer haben zwei deutsche Gemeinden Interesse angemeldet. Das freut den Pfarrer, der ungern sehen würde, dass alles als Sperrmüll endet.

Kindergarten wird bis August 2020 erweitert

Bereits ab Dezember stehen Bauarbeiten im benachbarten Bonhoeffer-Kindergarten an. Er soll bis August 2020 erweitert werden, um die Kinder in vier Gruppen gut unterbringen zu können. In diesem Zuge sollen auch die Jugendräume für die Gemeinde neu gestaltet werden. Die Nähe des betreuten Wohnens zum Familienzentrum sieht der Pfarrer als Vorteil, um den Austausch der Generationen zu fördern.