Arnsberg. Fitness-, Gymnastik- und Laufsport sind laut Masterplan-Befragung in Arnsberg am meisten gefragt. Fußball gehört offenbar nicht zu den „Top 3“

Das Sportamt der Stadt Arnsberg legt erste Ergebnisse der Befragung von Vereinen und Bürgern im Rahmen des Prozesses „Masterplan Sport“ zur Gestaltung einer zukunftsfähigen und attraktiven Sportlandschaft vor. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung aus Stuttgart wird ein Konzept entwickelt.

Bestands- und Bedarfsanalyse

Nachdem im Rahmen einer breit angefragten Befragung die Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung zum Themenkomplex Bewegung und Sport in Arnsberg äußern konnten, wurden nun die ersten Ergebnisse der Bestands- und Bedarfsanalysen vorgestellt.

Mitgliederzahlen rückläufig

Die aktuelle Situation zum Sport in Arnsberg: Der Organisationsgrad von 32 Prozent liegt in Arnsberg etwas höher als im Landesvergleich. Bei 24.139 Mitgliedschaften (Stand: 01.01.2018; Landessportbund Nordrhein-Westfalen) gibt es in 90 Sportvereinen und 142 Abteilungen in fast allen Altersgruppen mehr männliche als weibliche Mitglieder. Die Sportvereine haben insgesamt in den letzten fünf Jahren Mitglieder verloren. Zuwächse gibt es bei den Kindern bis sechs Jahren und den Erwachsenen über 60 Jahren. In allen anderen Altersklassen sind die Mitgliederzahlen rückläufig. Die Bevölkerungsprognosen der Stadt Arnsberg weisen darauf hin, dass die Zahl der Kinder und Erwachsenen bis 60 Jahre bis zum Jahr 2038 rückläufig sein wird. Die Zahl der über 60-Jährigen hingegen wird voraussichtlich um zirka 19 Prozent steigen.

„Die Entwicklung der Mitgliederzahlen sowie die voraussichtliche Entwicklung der Bevölkerung geben wichtige Hinweise für den Masterplan Sport und Bewegung“, so die Stadt. Anhand dieser Parameter könnten künftige Sport- und Bewegungsangebote, aber auch Organisationsstrukturen und Sport- und Bewegungsräume besser geplant werden.

Defizite bei Kommunikation

Die Bedarfe: Gymnastik und Fitnesstraining, Laufsport und Radsport, so das vorgestellte Ergebnis der Abfrage, seien die drei Sportartengruppen, die in Arnsberg am häufigsten betrieben werden. Das Angebot der Sportvereine wird von 61 Prozent der Befragten als positiv bewertet. „Im interkommunalen Vergleich fällt auf, dass die Arnsberger die Informationen über das Spiel-, Sport- und Bewegungsangebot schlechter als in anderen Städten bewerten“, so das Sportamt. Bei den Sportanlagen werden weniger die Anzahl an Sportanlagen als deren Qualität bemängelt. Am kritischsten wird die Versorgung mit Freizeitspielfeldern wie zum Beispiel Bolzplätze oder Skatingflächen gesehen.

Ehrenamtliche fehlen

„Die Befragung der Sportvereine zeigt, dass die Hauptprobleme der Arnsberger Vereine bei der Gewinnung und Bindung von ehrenamtlich Engagierten liegen“, heißt es. Sowohl die Bevölkerung als auch die Vereine sehen weiterhin in der Kinder- und Jugendarbeit den wichtigsten Schwerpunkt der Sportvereine. Daneben werden auch Angebote für Senioren und Familien als eine wichtige zukünftige Aufgabe der Sportvereine betrachtet. Bei organisatorischen Entwicklungsperspektiven wird die vermehrte Kooperation zwischen Sportvereinen und Schulen sowie der Sportvereine untereinander und mit anderen Institutionen als wesentlich gesehen.

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Ausgehend von den Ergebnissen der Bestands- und Bedarfsanalysen wurde sowohl aus externer als auch aus interner Perspektive eine Stärken-Schwächen-Analyse durchgeführt. Daraus wurden abschließend folgende Themenschwerpunkte diskutiert und abgeleitet, die in der folgenden kooperativen Planungsphase bearbeitet werden.