Arnsberg/Langscheid. Nach der Sommersaison ziehen die Betreiber von Strand- und Freibädern Bilanz. Ein neues Phänomen beschäftigt beide seit diesem Sommer.

Der Sommer 2019 hat zwar am vergangenen Wochenende nochmal die Kurve bekommen, aber die heimischen Freibäder haben davon nicht mehr davon profitieren können: Das Storchennest in Arnsberg, das Freibad Neheim und das Strandbad an der Sorpe schlossen mit einem schönen warmen 1. September.

„Das war in dem Supersommer 2018 anders, da haben wir ja den ganzen September noch geöffnet gehabt“, sagt der Geschäftsführer der Sorpesee GmbH in Langscheid, Martin Levermann. Dort ist man aber mit den Sommer 2019 dennoch zufrieden: „Der Besuch in unserem Strandbad war eigentlich gut, wir liegen mit 21.500 Besuchern zwischen Pfingsten und Anfang September überdurchschnittlich im langjährigen Vergleich“, weiß der Geschäftsführer.

Der liegt im Strandbad am Sorpesee bei 18.000 verkauften Eintrittskarten. Im Supersommer 2018 waren es 34.000 Besucher, mit den schon genannten Mehröffnungstagen im September.

Besonders gut war in diesem Jahr der Juni: „Da haben wir schon 10.000 Besucher gezählt“, so Levermann, der froh ist, dass man schon früh am Start war mit den Vorbereitungen. Allerdings gab es im August auch einige Tage, an denen man - wie auch in Arnsberg - wegen tiefhängender Wolken ganz geschlossen hatte: „Dabei ist der August als Ferienmonat sonst eine feste Größe.“

Ein Paukenschlag war dann nochmals der 1. September: „An diesem Tag allein haben wir 2000 Besucher gezählt“, meint Levermann. Froh ist er, dass es im Naturbad in diesem Jahr keinen Algenbewuchs gab, der das Schwimmen störte.

Seltsamer Trend

Enttäuscht ist Martin Levermann, wie aber auch Axel Blanke vom Neheimer Förderverein des Freibades über eine andere Entwicklung: „Wir hatten in diesem Sommer viele Sonnenstunden, aber auch an den Sonnentagen oft kaum Besuch.“ Blanke sieht da einen verhängnisvollen Trend: „Gibt es auf den Wetter-Apps nur eine Wolke und nicht drei Tage eine pralle Sonne, dann kommen die Menschen nicht zu uns.“

Dennoch ist der Vorsitzende des Fördervereins mit einer Besucherzahl von gut 30.000 an der Neheimer Jahnallee durchaus mit der Saison zufrieden: „Natürlich waren es 2018 mehr, aber wir sind zufrieden“, zieht Blanke sein Resümee. Auch mit den Investitionen könne zufrieden sein: So wurde ein neuer Wasserspielplatz für 30.000 Euro eingerichtet: „Da kamen Eltern mit Kindern auch manchmal mit Gummistiefeln bei eher trübem Wetter“, sieht er, dass es nicht nur um das Schwimmen, sondern eher eine Freizeitbeschäftigung gehe.

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Die Stadt Arnsberg hat zusätzlich nochmals 50.000 Euro in das Wassersonnenfeld, das zur Erwärmung des Beckenwassers dient, investiert. Und eines ist sicher: „Wir öffnen auch 2020 wieder“, sagt Vorsitzender Axel Blanke mit Stolz in der Stimme. Die Vorbereitungen liefen schon.

Guter Wiedereinstieg

Zufrieden zeigt man sich auch beim Arnsberger Storchennest, das vom Kneippverein Arnsberg betrieben wird. Geschäftsführer Uwe Schmidtke dazu: „Wir hatten nach der Schließung in 2018 einen guten Wiedereinstieg in die Badesaison ab Christi Himmelfahrt.“ Man sei zufrieden mit dem Verlauf der Saison und könne ein positives Resümee ziehen.

Die Vorteile bei wolkigem Himmel sieht Schmidtke darin, dass das Bad eine günstige stadtnahe Lage habe: „Und wir haben Mitglieder, die regelmäßig wegen des Schwimmens kommen. Unsere Jugendlichen lassen sich da auch nicht von nicht so warmen Wetter abschrecken.“