Arnsberg. Die Geschäftsführung der Pfleiderer Gruppe plant laut Betriebsratsinformationen, am Standort Bruchhausen bis zu 51 Stellen zu streichen.

Zahlreiche Mitarbeiter im Arnsberger Pfleiderer-Werk müssen um ihren Arbeitsplatz fürchten. Laut Informationen unserer Zeitung plant die Geschäftsführung des Holzwerkstoff-Spezia­listen am Standort in Bruchhausen zwischen 30 und 50 Stellen zu streichen. Bereits Mitte August hieß es dazu auf Anfrage, die Pfleiderer Gruppe prüfe derzeit „mögliche Maßnahmen zur Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse“. Diese „Prüfung“ scheint nun in einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen zu münden: „Unsere Befürchtungen zum geplanten knallharten Personalabbau haben sich leider bewahrheitet“, heißt es in einer Mitteilung des Arnsberger Betriebsrats an die Belegschaft. Nach Abschluss der Untersuchungen durch die „Boston Consulting Group“ würde sich – bei Umsetzung aller Maßnahmen – ein Personalabbau von bis zu 51 Vollzeitstellen ergeben, führt die Arbeitnehmervertretung weiter aus.

„Sehr grobe Ebene“

Die besagten „Maßnahmen“ seien bislang nur auf einer „sehr groben Ebene“ vorgestellt worden, bemängeln die Betriebsratsmitglieder. Sie stehen in Zusammenhang mit dem konzernweiten Projekt „Go for Plant Efficiency“ (G4PE).

Lange Tradition in der Branche der Holzwerkstoffe

Der Pfleiderer-Standort Arnsberg kann auf eine lange Tradition in der Branche der Holzwerkstoffe zurückblicken.

Heute werden im Bruchhausener Werk Hochdruckschicht­stoffe und Duropal HPL-Elemente hergestellt.

Für die „Pfleiderer Arnsberg GmbH“ sind derzeit noch fast 400 Mitarbeiter (einschließlich Auszubildende) tätig.

Insgesamt beschäftigt die Pfleiderer Gruppe ca. 3500 Mitarbeiter, hauptsächlich in Deutschland und Polen.

Auf Nachfrage hatte die Führungsspitze des örtlichen Standortes vor knapp vier Wochen gegenüber dieser Zeitung erklärt, zurzeit untersuche man am Standort Arnsberg mögliche Maßnahmen zur Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse. „Darunter können unter anderem Investitionen oder eine Erhöhung der Auslastung verstanden werden, die den Standort zukunftsfähiger machen“, teilte die Geschäftsleitung seinerzeit mit – und fügte hinzu: Über konkrete Maßnahmen könne zu diesem frühen Zeitpunkt keine Aussage getroffen werden“. Um eine Stellungnahme zu den nun im Raum stehenden, konkreten Zahlen gebeten, erklärte Stefan Göldner, „Head of Communication“ des Konzerns, am späten Nachmittag, zu dem vor knapp vier Wochen abgegebenen Statement gebe es keine Neuerungen. „Wir befinden uns in einer frühen Phase der Überprüfung und Planung möglicher Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in der Produktion. In diesem Kontext steht die Geschäftsleitung in Gesprächen mit der Arbeitnehmervertretung zu möglichen operativen Maßnahmen, die unseren Standort zukunftsfähiger machen werden. Ob und in welchem Umfang es im Rahmen des Effizienz-Programms zu Personalanpassungen kommen wird, können wir zum heutigen Zeitpunkt nicht bestätigen. Sollte dies der Fall sein, wäre ein sozialverträglicher Umgang selbstverständlich“, führt Göldner weiter aus.

Betriebsrat will um Jobs kämpfen

Der Betriebsrat wiederum hat angekündigt, alle Maßnahmen in Gesprächen mit der Geschäftsführung eingehend zu hinterfragen – vor allem vor dem Hintergrund, dass „Berater und Management – auch ohne einen einzigen Cent zu investieren – ein Abbaupotenzial von bis zu 33 Vollzeit­stellen sehen“.

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Das wiederum veranlasst die Arbeitnehmervertretung zu der Einschätzung: „Wir sehen die Zukunft des Standortes gefährdet“ – verbunden mit der Ankündigung, mit allen Mitteln um jeden einzelnen Arbeitsplatz käm­pfen zu wollen.