Arnsberg. Bürgermeister Ralf Bittner aus Arnsberg holt sich mit seinen Kollegen die Förderurkunde für das 13 Millionen Euro schwere Smart-City-Projekt ab.
Arnsberg wird „smart“ – und Horst Seehofer hat sich dafür die „Spendierhosen angezogen“: Wie berichtet, fördert das Bundesinnenministerium das Projektkonsortium „5 für Südwestfalen“ mit insgesamt 13 Millionen Euro. Allerdings fließt diese Summe nicht nur nach Arnsberg – auch Bad Berleburg, Menden, Olpe und Soest werden Smart-City-Strategien entwickeln. Info zur genauen Aufteilung der Fördersumme möchten weder das Ministerium noch die Stadt Arnsberg öffentlich machen – aufgrund der Antragstellung, die ausdrücklich auf der Formel „5 für Südwestfalen: digital, nachhaltig, authentisch“ fußt. Fakt ist, die Summe wird nicht zu gleichen Teilen ausgeschüttet; Fakt ist aber auch: Niemand kommt zu kurz.
Genügend Zeit und Geld für Strategieentwicklung
Als „wichtigen Schritt für die Entwicklung der gesamten Region Südwestfalen“ werten alle Beteiligten die Förderung. „Wir haben nun genügend Zeit und Geld für eine nachhaltige, abgestimmte Strategieentwicklung“, erklärt Karin Glingener, bei der Stadt für das Projekt zuständig, auf Nachfrage.
Entwicklung und Nutzung digitaler Technologien
Der Begriff „Smart Cities“ steht für die Entwicklung und Nutzung digitaler Technologien in fast allen Bereichen auf kommunaler Ebene.
Die Bundesregierung hat nach Beschluss des Staatssekretärsausschusses für nachhaltige Entwicklung bereits 2016 die Dialogplattform Smart Cities eingerichtet.
Mit der Smart City Charta legte die Dialogplattform 2017 Leitlinien und Empfehlungen vor, wie die digitale Transformation in den Kommunen nachhaltig und im Sinne einer integrierten Stadtentwicklung gestaltet werden kann. Weitere Info: www.bmi.bund.de/smart-cities
Apropos Strategie: Smart-City-Strategien zielen auf die veränderten Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger an ihr Arbeits- und Lebensumfeld, berücksichtigen aber auch Belange der Wirtschaft und Umwelt. „Die Auswahl als Modellprojekt Smart Cities ist Auszeichnung und gleichzeitig Verpflichtung, stellvertretend für andere deutschen Kommunen integrierte Smart-City-Ansätze zu erproben“, betont das Bundesinnenministerium.
Die fünf „Pionierkommunen“ aus Südwestfalen setzen dabei auf unterschiedliche Schwerpunkte (ein Aspekt bei der unterschiedlichen Verteilung der Geldmittel), bearbeiten aber Themen, die alle Städte und Gemeinden in Südwestfalen beschäftigen. Arnsberg kann dabei auf bereits erarbeitete Innovationen wie Nachhaltigkeitsstrategie oder Digitale Agenda zurückgreifen. Und erhält, wie erwähnt, genügend „Luft“, um neue Ansätze zu entwickeln: Zwei Jahre lang haben die Kommunen Zeit, eine Smart-City-Strategie zu entwickeln. In den maximal fünf darauffolgenden Jahren soll diese dann umgesetzt werden. – Alleingänge sind dabei weder gewünscht noch geplant.
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Konkrete Maßnahmen zu nennen, wäre zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht; schon jetzt ist jedoch klar, dass die Bürgerinnen und Bürger stark eingebunden werden sollen. „Mit der Förderung wird Arnsberg die Chance für eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu einer intelligenten, vernetzten und innovativen Stadt eröffnet“, definiert Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner das primäre Ziel.