Hüsten. Das Klinikum Hochsauerland wird die Anzahl der Intensivbetten im Arnsberger Stadtgebiet bis Ende Ende 2019 fast verdoppeln.

Der demografische Wandel (immer mehr alte Leute und weniger junge Menschen) schlägt auch in den Krankenhäusern voll durch. „Der medizinische Fortschritt macht es heute möglich, auch immer mehr alte Menschen bei schweren Erkrankungen erfolgversprechend zu operieren. Die Fallzahlen in dieser Altersgruppe steigen daher eindeutig und deshalb steigt auch der Bedarf an Intensivmedizin, die nach Operationen mit komplexen Eingriffen erforderlich wird“, berichtet der Hüstener Chirurgie-Chefarzt und Tumor-Experte Prof Dr. Ralf Czymek. Bei älteren Patienten kämen häufig auch noch Nebenerkrankungen (zum Beispiel an Herz und Lunge) dazu, was die Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Behandlung nach einer Operation nochmals unterstreiche.

In der renovierten Intensivstation: (von links) Oberärztin Dörte van der Smissen, Intensivpflege-Stationsleiterin Nelly Martens, Ärztlicher Direktor Dr. Martin Bredendiek, Chirurgie-Chefarzt Prof. Dr. Ralf Czymek und der Hüstener Hospital-Standortleiter Peter Eikeler
In der renovierten Intensivstation: (von links) Oberärztin Dörte van der Smissen, Intensivpflege-Stationsleiterin Nelly Martens, Ärztlicher Direktor Dr. Martin Bredendiek, Chirurgie-Chefarzt Prof. Dr. Ralf Czymek und der Hüstener Hospital-Standortleiter Peter Eikeler © Martin Schwarz | Martin Schwarz

Der demografische Wandel ist eine zentrale Ursache für den deutlich gestiegenen Bedarf an Intensivbetten in Deutschland und somit auch am Klinikum Hochsauerland. Innerhalb von etwas mehr als einem Jahr wird daher das Klinikum Hochsauerland - bezogen auf das gesamte Arnsberger Stadtgebiet - bis Ende dieses Jahres die Gesamtzahl der Intensivbetten von 22 auf 42 steigern.

Aufgeteilt auf die drei Standorte heißt dies: Am Arnsberger Marienhospital wurde bereits die Anzahl der Intensivbetten von 8 auf 15 gesteigert (sie sind auch schon „in Betrieb“. Mit neun Intensivbetten bleibt die Intensivbetten-Anzahl am Neheimer St.-Johannes-Hospital konstant. Im Hüstener Karolinen-Hospital steigt die Gesamtzahl der Intensivbetten von 8 auf 18. Acht dieser 18 Betten werden allerdings erst im Laufe des kommenden Herbstes belegt werden können, da noch entsprechendes Personal einzustellen ist. Weitgehend abgeschlossen sind mittlerweile die Renovierungsarbeiten in der alten Hüstener Intensivstation. Die Renovierungsarbeiten begannen, nachdem in einem Anbau neue Intensivbetten in Betrieb genommen wurden.

Operationen wurden verschoben

Wie wichtig heutzutage Intensivbetten im Krankenhaus sind, erklärte der Ärztliche Direktor der Klinikum-Standorte im Arnsberger Stadtgebiet, Dr. Martin Bredendiek: „Wenn wir nicht ausreichend Intensivbetten zur Verfügung haben, können wir bestimmte Operationen nicht durchführen.“

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Dr. Ludwig Benes, Neurochirurgie-Chefarzt am Marienhospital, berichtete bereits im Januar 2019 (rückblickend auf die Zeit mit deutlich weniger Intensivbetten), dass am Marienhospital nicht selten beispielsweise geplante komplexe Kopf- oder Wirbelsäuleneingriffe verschoben oder abgesagt werden mussten, weil die für die anschließende postoperative Versorgung der Patienten erforderliche Intensivkapazitäten belegt gewesen seien. Durch die neuen zusätzlichen Intensivbetten am Marienhospital hat sich dies nunmehr gebessert.

Mit Blick auf die Kardiologie in Hüsten berichtete Dr. Bredendiek, dass auf Station 1b bis zu acht kardiologische Überwachungsbetten mit modernsten kardiovaskulärem Monitoring eingerichtet wurden. Diese Betten seien bereits seit einigen Wochen in Betrieb.

Klinikum investiert 8,5 Millionen Euro

Um zusätzliche Kapazitäten für Intensivmedizin zu schaffen, wurden am Arnsberger Marienhospital sowie am Hüstener Karolinen-Hospital Anbauten errichtet, die mit modernsten medizinischen Versorgungssystemen ausgestattet wurden. Für diese beiden Maßnahmen beziffert das Klinikum Hochsauerland das Investitionsvolumen auf knapp acht Millionen Euro.

Für die Renovierung der alten Hüstener Intensivstation und kardiologische Überwachungsbettenauf Station 1 b wurden nochmals 500.000 Euro investiert.