Arnsberg/Sundern. Die Temperaturen klettern auch in Arnsberg und Sundern weiter – trotzdem sind die heimischen Stauseen (Möhne und Sorpe) noch gut gefüllt.
Am morgigen Donnerstag klettert das Thermometer in Arnsberg auf 34 Grad Celsius; in Sundern wird derselbe Spitzenwert erwartet. Prächtiges Wetter zum Baden gehen – doch die ersten Bürger/-innen und Bürger befürchten bereits wieder ein Austrocknen der beiden heimischen Stauseen.
Webcams
Sie erinnern sich? Im vergangenen Sommer war vor allem der Möhnesee betroffen, der zeitweise nur noch knapp über 30 Prozent gefüllt war. Doch soweit ist es in diesem Jahr (noch) nicht. Auf einer eigenen Website informiert der Ruhrverband als Betreiber der Talsperren täglich per Webcam über Stauhöhen und Staumengen: https://www.ruhrverband.de/fluesse-seen/webcams/
Am Mittwochmorgen lag die Stauhöhe der Möhnetalsperre bei 210,95 Metern über NN (Vollstauhöhe: 213,74 Meter über NN); der Stauinhalt betrug 109,37 Millionen Kubikmeter (maximaler Stauinhalt: 134,50 Millionen Kubikmeter).
Am Mittwochmorgen lag die Stauhöhe der Sorpetalsperre bei 278,44 Metern über NN (Vollstauhöhe: 283,03 Meter über NN); der Stauinhalt betrug 56,87 Millionen Kubikmeter (maximaler Stauinhalt: 70 Millionen Kubikmeter).
Sommer 2019 bislang eher niederschlagsarm
Das Jahr 2018 mit seiner bis weit in den Herbst hinein anhaltenden Trockenheit ist den meisten noch lebhaft in Erinnerung. Und auch der Sommer 2019 präsentiert sich bislang eher niederschlagsarm.
Der Juni verzeichnete nur 45 Prozent der für diesen Monat üblichen Regenmenge, und auch im – immerhin schon mehr als drei Wochen andauernden – Juli sind bislang gerade einmal 42 Prozent des Niederschlags gefallen, der üblicherweise in diesem Hochsommermonat über dem Ruhreinzugsgebiet niedergeht.
„Ob dieses Defizit in den verbleibenden acht Juli-Tagen zur Gänze aufgeholt werden kann, bleibt abzuwarten“, so der Ruhrverband.
Das Problem liegt aktuell in der Umgebung: Vor hoher Brandgefahr rund um die Sauerländer Talsperren durch Trockenheit in den Wäldern – und weil das Wasserdefizit der Böden aus dem vergangenen Trockenjahr noch lange nicht ausgeglichen ist – warnt der Ruhrverband, der auch einer der großen Waldbesitzer in Nordrhein-Westfalen ist. Auslöser von Bränden sei meist menschliches Fehlverhalten, haben die Verantwortlichen des Wasserversorgers festgestellt – und erinnern noch einmal eindringlich: auch Rauchen ist im Wald verboten!
Oft unachtsames und gedankenloses Verhalten
Die Talsperren des Ruhrverbands im Sauerland sichern die Wasserversorgung für 4,6 Millionen Menschen und sind zum großen Teil von Wald umgeben, der von allen Vegetationsformen den wertvollsten Beitrag zur Abflussregulierung bietet und durch seine Filterwirkung zur Wasserqualität in den Talsperren beiträgt. Vor allem unachtsames und gedankenloses Verhalten derjenigen, die an den Talsperren ihre Freizeit verbringen, bringt die Wälder in Gefahr; die überwiegende Anzahl der Waldbrände wird durch menschliches Fehlverhalten verursacht.
Deshalb noch einmal der deutliche Hinweis: Es ist verboten, an den Ufern der Ruhrverbands-Talsperren sowie in den umgebenden Wäldern zu grillen oder Lagerfeuer anzuzünden. Zwischen März und Oktober ist das Rauchen im Wald untersagt! Die Verbote gelten insbesondere auch für die Uferflächen und Uferrandstreifen der Talsperren. Wer dagegen verstößt, begeht nach der Gemeingebrauchsverordnung der Bezirksregierung Arnsberg eine Ordnungswidrigkeit, die mit empfindlichen Geldstrafen geahndet werden kann.
Bis sich eine Fläche von einem Waldbrand erholt, kann es je nach Vegetation Jahrzehnte dauern. Im Trockenjahr 2018 hat es in deutschen Wäldern viermal so häufig gebrannt wie in den Vorjahren.