Neheim. Mit dem Bau einer neuen Kinder-Großtagespflege startet die Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft eine neue Bauphase am Neheimer Müggenberg

Voll im Zeitplan liegt das Vorhaben der Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft (AWG), in den nächsten Jahren (bis etwa 2028) insgesamt 250 neue Wohnungen im Neheimer Wohnbezirk Müggenberg-Rusch zu schaffen und dafür 45 Millionen Euro zu investieren. Seit Baubeginn im Mai 2018 sind bereits zwei Mehrfamilienhäuser mit zusammen 15 Wohnungen bezogen worden. Ende dieses Jahres werden noch zwei weitere Häuser mit insgesamt 17 Wohnungen fertiggestellt. Im nächsten Jahr folgen drei Mehrfamilienhäuser mit zusammen 22 Wohnungen, so dass die AWG in zweihalb Jahren (bis Ende 2020) insgesamt 54 Wohnungen errichtet hat.

So sieht das geplante Quartierszentrum mit Bäckerei und Café, Gemeinschaftsräumen, Senioren-WG und 16 Wohnungen aus. Das Gebäude wird von Frühjahr 2020 bis Herbst 2021 errichtet.
So sieht das geplante Quartierszentrum mit Bäckerei und Café, Gemeinschaftsräumen, Senioren-WG und 16 Wohnungen aus. Das Gebäude wird von Frühjahr 2020 bis Herbst 2021 errichtet.

Bei den Vermietungen achtet die AWG auf einen guten Altersmix von jungen Leuten (mit und ohne Kindern), Bürger mittleren Alters und Senioren. Denn demografisch soll das Wohnviertel durchaus belebt werden. „Wir wollen keine reine Senioren-Siedlung schaffen“, betonen im Gespräch mit unserer Zeitung die beiden AWG-Vorstandsmitglieder Herbert Herrig und Werner Schlinkert.

Großer Bedarf an Betreuungsplätzen

Wegen des großen Bedarfs an Kinderbetreuungsplätzen im gesamten Arnsberger Stadtgebiet zieht die AWG auf Wunsch der Stadt Arnsberg den geplanten Bau einer Kinder-Großtagespflege am neuen Quartiersplatz vor. Baubeginn: 12. August 2019. Bis zum 31. August 2020 sollen im Erdgeschoss dieses Neubaus Räume für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren (U3) fertiggestellt sein. „Maximal können dort 16 U3-Kinder angemeldet werden, von denen aber gleichzeitig nur neun Kinder anwesend sein können“, berichtet Herbert Herrig. Über den Kinderbetreuungsräumen schafft die AWG jeweils zwei Wohnungen im 1. und 2. Obergeschoss.

Keine Probleme bei der Vermietung

Die Vermietung der neuen Wohnungen verlief für die Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft bisher unproblematisch. Es finden sich ausreichend Mieter bei Mietpreisen von 8,20 Euro pro Quadratmeter im frei finanzierten Mietwohnungsbau und 4,65 Euro pro Quadratmeter im öffentlich geförderten Mietwohnungsbau. Von den insgesamt 250 geplanten Neubauwohnungen werden 70 öffentlich gefördert. Die Wohnungen sind von 45 bis 100 Quadratmeter groß.

Allen Bewohnern, die nach dem Abriss ihrer alten AWG-Wohnung am Müggenberg in eine andere AWG-Wohnung umzogen, wurde ein Einzug in eine Neubauwohnung angeboten, was aber aus unterschiedlichsten Gründen wie zum Beispiel „Ich fühle mich jetzt ganz wohl in meiner anderen Wohnung“nur teilweise angenommen wurde“, berichtet AWG-Vorstandsmitglied Werner Schlinkert. Deshalb gebe es bereits einige Neu-Anwohner am Müggenberg.

Beim neuen Quartiersplatz handelt es sich um ein Fläche, auf der sich früher ein Kinderspielplatz befand. Auf diesem Freifläche gegenüber den heutigen Altbauten „Zum Müggenberg 64-70“ wird die AWG auch wieder Spielgeräte für Kinder aufbauen und diese mit Sitzgelegenheiten für Familien ergänzen. Außerdem sind Baum-Neuanpflanzungen geplant.

An der Ecke Hardenbergstraße / Zum Müggenberg sind zwei Mehrfamilienhäuser schon bezogen. Das dritte folgt am 1. November 2019, weitere Gebäude werden Ende 2019 und 2020 fertiggestellt.
An der Ecke Hardenbergstraße / Zum Müggenberg sind zwei Mehrfamilienhäuser schon bezogen. Das dritte folgt am 1. November 2019, weitere Gebäude werden Ende 2019 und 2020 fertiggestellt. © Martin Schwarz | Martin Schwarz

Bäckerei Jürgens eröffnet Filiale

Am Quartierplatz entsteht auch ein großes Gebäude mit diversen Service-Angeboten. In diesem so genannten „Quartierszentrum“, das von Frühjahr 2020 bis Herbst 2021 errichtet werden soll, wird die Bäckerei Jürgens eine Bäckerei mit Café eröffnen. Außerdem werden im Erdgeschoss Gemeinschaftsräume eingerichtet, in denen sich Nachbarn, Vereine oder Gruppen treffen können. Für die Organisation bzw. Vergabe dieser Gemeinschaftsräume können sich Herbert Herrig und Werner Schlinkert eine ähnliche Konzeption vorstellen, wie diese vom Verein Nachbarn für Nachbarn an der Hüstener Montessoristraße umgesetzt wird. „Das ist aber nur ein Vorschlag. Wir wollen den Bürgern nicht vorgreifen“, betonen Herrig und Schlinkert.

Im ersten Obergeschoss des Quartierszentrums wird Provita eine Senioren-WG einrichten, im zweiten Obergeschoss sowie im darüber liegenden Staffelgeschoss entstehen insgesamt 16 Wohnungen für Bewohner jeden Alters. Am Quartierszentrum wird darüber hinaus Car Sharing und eine E-Bike-Ausleihe angeboten.

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