Neheim/Hemer. Mit überraschenden Zahlen zum prognostizierten Kohlendioxid-Ausstoß warten die Gegner des A46-Lückenschlusses auf.
Vorwürfe gegen Straßen.NRW erhebt die Gruppeninitiative gegen den Bau der A46 (GigA), wobei es um den Fernstraßen-Lückenschluss zwischen Hemer und Neheim geht. Die GigA-Sprecher Stefan Neuhaus und Lothar Kemmerzell erklären: „Die Planer von Straßen.NRW hatten in ihrer Stellungnahme von zusätzlich 7.800 Tonnen Kohlendioxid jährlich gesprochen, die für die geplante Autobahn prognostiziert werden. Das Bundesverkehrsministerium schätzt im Projektbericht zur A46 bei der Bewertung der Umweltauswirkungen die Belastung mit ca. 10.000 Tonnen allerdings noch deutlich höher ein.“ Das Märchen, dass die A46 zu Entlastungen führen werde, sei damit vom Tisch, so die Giga.
Schadstoff-Gutachten steht noch aus
Auf Nachfrage erklärt nun Straßen.NRW dazu: „Wir haben nicht von zusätzlichen 7800 Tonnen Kohlendioxid gesprochen, weil sich Verkehre ja nicht in Luft auflösen. Beide Zahlen, 7800 Tonnen und 10.000 Tonen, sind Schätzungen, deren Realitätsnähe erst später ersichtlich wird.“ Eine realistische Schätzung hinsichtlich des Kohlendioxid-Ausstoßes werde es erst im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens geben, in dem auch ein Schafstoffgutachten erstellt werde. „Dieses Gutachten sollte man erst mal abwarten“, so Straßen.NRW. Denn wenn die Trasse für die Kombination von Autobahn (A46) und Bundesstraße (B7n) definiert sei, ergebe sich eine viel bessere Grundlage für eine Schätzung des Kohlendioxid-Ausstoßes. Generell müsse bei allen jetzt publizierten Schätzzahlen die Kombination von Autobahn und B7 beachtet werden. Dagegen betonen die Giga-Sprecher: „Eine A46 wäre nicht klimaneutral, sondern würde die Klimakrise weiter verschärfen.“