Arnsberg. Nach dem Wasserschaden durch einen Fehler in der Brandschutzanlage geht das Arnsberger Sauerlandtheater wieder in Betrieb.

Mehr als anderthalb Jahre nach dem Wasserschaden ist das Sauerlandtheater wieder nutzbar. „Es ist eine große Erleichterung, wir freuen uns, dass wir wieder in Betrieb gehen können“, sagt Kirsten Minkel. Die Leiterin des Kulturbüros steht auf der Bühne, über der im November 2011 die Sprinkleranlage falsch auslöste und zunächst unbemerkt Bühne, Orchestergraben und Keller unter Wasser setzte.

Jürgen Keil vom städtischen Gebäudemanagement zeigt die Brandschutzanlage im Keller des Sauerlandtheaters. Sie ist nach dem Fehlalarm zusätzlich abgesichert worden.
Jürgen Keil vom städtischen Gebäudemanagement zeigt die Brandschutzanlage im Keller des Sauerlandtheaters. Sie ist nach dem Fehlalarm zusätzlich abgesichert worden. © Katrin Clemens

Erst als das Wasser im Anlieferungsbereich bis nach draußen floss, kam Hilfe. Doch da war bereits ein großer Schaden eingetreten, das Haus musste bis auf Weiteres geschlossen werden.

Der Schaden ist nun Versicherungssache, zuletzt war er mit 320.000 Euro beziffert worden, doch noch sei nicht alles abgerechnet, letzte Elektroarbeiten und Mobiliarbestellungen liefen noch, so Minkel. „Der Bühnenboden, die Beleuchtung und der Hauptvorhang mussten erneuert werden, weil sie vom Wasserschaden betroffen waren“, erklärt Jürgen Keil vom städtischen Gebäudemanagement.

Vernetzung mit Sicherheitsdienst

Ebenso mussten Elektrik sowie Estrich und Anstrich im Untergeschoss erneuert werden – und natürlich wurde an der Brandschutzanlage selbst gearbeitet. „Sie funktioniert vom technischen Prinzip her so wie früher, aber wir haben eine zusätzliche Sicherung eingebaut“, erklärt Keil.

Brandschutzanlage auf neuem technischen Stand

Ein zunächst unbemerkter Fehlalarm hatte im November 2017 den Wasserschaden im Sauerlandtheater verursacht.

Obwohl kein Feuer ausgebrochen war, strömten durch die Sprinkleranlage im hinteren Bühnenbereich 20 Liter pro Minute und Quadratmeter – im Gebäude hielt sich zu dieser Zeit niemand auf.

Insgesamt 80 Kubikmeter Wasser standen anschließend im Orchestergraben, im Keller und auf der Bühne.

Damit sich ein Szenario wie am 11. November 2017 nicht wiederholen kann, würde jetzt sofort der zuständige Wachdienst informiert, sobald die Anlage auslöst. Über die nach dem Schaden zwingend notwendigen Arbeiten hinaus sind auch die Beleuchtung in Saal und Foyer sowie die Tontechnik modernisiert worden. „Der Klang ist viel besser geworden, den Unterschied kann man als Zuschauer sehr deutlich hören“, sagt Minkel.

Unterschiede zum Kulturzentrum

Sie und ihr Team hatten während der vergangenen Monate viele Veranstaltungen ins Kulturzentrum nach Hüsten verlegen müssen. Doch Ambiente, technische Ausstattung und Maße der Bühne seien nicht miteinander vergleichbar, deshalb sei die Freude groß, jetzt wieder das Sauerlandtheater nutzen zu können.

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„Dieses Haus hat seinen eigenen Charme und wird von den Gästen sehr geschätzt“, sagt Minkel. Ihr Ziel ist es, das Gebäude während des Kunstsommers zu einem Kreativzentrum zu machen und auch darüber hinaus wieder stärker zu nutzen: „Ein Theater muss leben, es ist ein gesellschaftlicher Ort. Wir müssen es wieder mehr im städtischen Bewusstsein verankern.“ Zugang zum Saal haben durch neue Aufzüge an den Treppen jetzt auch E-Rollstuhlfahrer und Gäste mit Rollatoren.

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