Neheim. . Mit dem Projekt„Lichtmacher“ streben die Akteure aus dem Neheimer „Kunst-Werk“ eine stärkere Verbindung von Historie, Kunst und Wirtschaft an.

Die zahlreichen Kreativen, die sich im Gebäude „Kunst-Werk Arnsberg“ an der Neheimer Möhnestraße zusammengeschlossen haben, wollen sich mit Wirtschaftsunternehmen, weiteren professionell Kreativen, sowie Kunst- und Kulturinteressierten aus allen Generationen noch stärker vernetzen. Mit Hilfe von Zuschüssen aus dem regionalen EU-Förderprogramm „Leader“ soll das Projekt „Lichtmacher“ gestartet werden. Die erste Hürde haben die Neheimer Kreativen, für die Fotograf Christoph Meinschäfer eine Sprecherrolle übernahm, schon geschafft.

Der heimische Leader-Verein hat einer 82.000-Euro-Förderung grundsätzlich zugestimmt. Das grüne Licht der Bezirksregierung Arnsberg, die als Landesbehörde über die Freigabe von EU-Förderprogrammitteln entscheidet, steht zwar noch aus, aber die Aussichten auf Förderung sind sehr gut.

Im Kunstwerk sind „Erben der Lichtmacher“

Unsere Zeitung sprach nun mit Christoph Meinschäfer und weiteren Kreativen über die vielschichtigen Ziele des Projekts „Lichtmacher“. Der Projektname greift die Historie des Gebäudes auf - es gehörte einst zur riesigen Leuchtenfabrik Kaiser. Generationen später wollen nun Fotografen, Grafiker, Musiker, Filmemacher, Künstler und Designer, die im Gebäude eine neue berufliche Heimat gefunden haben, als „Erben der Lichtmacher“ auf den drei Denkebenen Licht-Geschichte, Licht Art und Lichtexperten aktiv werden.

Leadermittel für Personalstelle

Christoph Meinschäfer skizziert zunächst die grundsätzliche Zielsetzung: „Wir wollen noch stärker ein Ort sein, an dem sich Unternehmen präsentieren. Die Wirtschaft soll mit der kreativen Welt zusammengebracht werden. Die Leadermittel, die wir erwarten, sollen insbesondere in ein Projektbüro zur professionellen Planung fließen, um Veranstaltungen durchzuführen und Zukunftsvisionen zu entwickeln.“ Die 82.000 Euro, die auf eineinhalb Jahre gestreckt sind, sollen also insbesondere dazu dienen, eine Personalstelle für die nächste Zeit zu finanzieren. Denn die Kreativen, die mit ihren Firmen im Kunst-Werk ansässig sind, könne das nicht nebenbei leisten“, so Meinschäfer.

Dann beschreibt der Neheimer Fotograf detaillierte Ziele, die unter dem Aspekt „Lichtgeschichte“ angestrebt werden. „Uns geht es hier zum Beispiel um Erzählformate zwischen den Generationen: Experten aus dem Leuchtenprodukionsalltag begegnen Jugendlichen, Schülern und Studierenden.“ Denkbar sei auch ein Workshop, in dem frühere Leuchtenmacher zusammen mit heutigen Schülern eine neue Leuchte entwickeln und bauen. Es ist auch daran gedacht, Lesungen, Ausstellungen sowie Gastspiele noch zu stärker im Kunst-Werk zu etablieren und so öffentliche Wahrnehmung zu verstärken.

Nutzung von Co-Working-Spaces

Der Bereich „Lichtexperten“ verfolgt das Ziel, dass Unternehmen das Gebäude „Kunst-Werk“ als Denkwerkstatt nutzen. Es geht hier zum Beispiel um Vorträge und Fachkonferenzen, die Nutzung von Co-Working-Spaces, wobei sich Vertreter unterschiedlicher Bereiche (Produktion, Design, Kunst) im fachlichen Austausch befinden. „Schon in der Vergangenheit haben Unternehmen,, zum Beispiel aus der Leuchtenindustrie, das Kunst-Werk für Produktschauen genutzt. „Firmen mögen die spezielle Location im Bereich Kreativität“, berichtet Meinschäfer.

Es geht auch um Licht-Art

Der Bereich Licht-Art (Licht-Kunst) ist den Kreativen aus dem Kunst-Werk auch sehr wichtig. Schon in der Vergangenheit zogen Aktionen wie „Übernacht“, Kunstausstellungen und Tanzperfomances viele Gäste an. Gemäß dem Ziel, das Kunst-Werk für alle Bürger als künstlerischen Treffpunkt noch stärker zu etablieren, ist an eine offene Lehrwerkstatt gedacht, in der Bürger - professionell begleitet - eigene Ideen realisieren. Angedacht sind auch Foto-, Musik-, Schreib-, Theater- und Tanzworkshops. Theater- und Tanzproduktionen - basierend auf Licht-Themen - sollen hinzukommen. Dies alles ist ein Mega-Programm. Auf die Frage, bis wann dies alles Realität werden kann, meinte Meinschäfer: „Wir setzen uns zeitlich nicht unter Druck. Vieles ist - wie bei Kreativen üblich - immer im Fluss. Aber grundsätzlich ist schon angestrebt, dass wir bis Ende 2020 einen großer Teil unserer Ziele in einzelnen Projekten umsetzen.