Breitenbruch. . Im kleinen Dorf im Arnsberger Wald ist Schützenfest ein Ereignis, das das ganze Dorf verbindet. Auch Hebammenpraxis feiert zuvor auf Vogelwiese.

Das Banner am Ortseingang lässt keine Zweifel offen. Am Wochenende wird Schützenfest gefeiert. Ein Dorf zwei Tage lang bei bester Stimmung und guter Laune im Ausnahmezustand. Denn die Dorfgemeinschaft in Breitenbruch ist bestens aufgestellt, wie Daniel Döring, Vorsitzender der Schützenbruderschaft St. Hubertus, im Gespräch betont.

Vogelschießen am Samstagabend in Breitenbruch

Das Programm des Breitenbrucher Festes:

Samstag, 8. Juni: 14.30 Uhr Schützenmesse und Kranzniederlegung; 16 Uhr Vogelaufsetzen und Ehrungen; 18 Uhr Vogelschießen auf dem Schützenplatz, danach Proklamation des neuen Königspaares; 20 Uhr Abschluss des ersten Abends mit dem Zeltbeben mit „Sunlight Music“.

Sonntag, 9. Juni: 9.30 Uhr Antreten an der Kreuzung zum Pfingstfrühstück; 10 Uhr Pfingstfrühstück für jedermann im Festzelt; 13 Uhr Abholen des neuen Königspaares und Festzug durch das Dorf; 15 Uhr Eintreffen im Festzelt, Königstanz und Kindertanz; 17.30 Uhr Konzert zu Ehren des Königspaares; 20 Uhr Zeltbeben mit der Partyband „Happy Nations“

„Schon Wochen vor dem Schützenfest fängt es in den Köpfen der Menschen an zu rattern und der Magen kribbelt mit jedem Tag mehr“, erzählt Döring. Und das nicht nur bei eingefleischten Schützenbrüdern: „Bei uns sind alle Bürgerinnen und Bürger irgendwie am Schützenfest beteiligt“. Dafür brauche man weder eine Uniform anziehen noch eine Funktion im Verein zu übernehmen. Beispiele hierfür gibt es genug. So sichert ein Neubürger des Dorfes mit seinem Fahrzeug die Festzüge ab, ein Kollege von Döring half beim Aufbauen mit und war ganz begeistert von dem tollen Zusammenhalt untereinander. Bereits Anfang Mai bauen die Schützenbrüder das große Zelt auf, denn die Arnsberger Hebammenpraxis „Herzenssache“ feiert traditionell ihr so genanntes „Herzensfest“ auf der Vogelwiese. Dort kommen dann alle im vergangenen Jahr mit Hilfe der Praxis geborenen Babys mit Mama, Papa, Oma und Opa zum Feiern zusammen.

Rundgang durch das Dorf

Zurück zu den Vorbereitungen zum Schützenfest: Der Sonntag beginnt nach einer kurzen Nacht mit einem zünftigen „Pfingstfrühstück“, zu dem die gesamte Bevölkerung eingeladen ist. Um diese ernährungswichtige Vorbereitung auf den strammen Tagesablauf zu bewerben, zogen Daniel Döring und Jens Kipar von Haus zu Haus und putzen Klinken. „Wir wollten eigentlich schnell durch sein, aber der Rundgang zog sich lange hin“, erinnern sich die beiden Schützenbrüder an einen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen, Eis und Waffeln mit Sahne und natürlich gab es auch das ein oder andere „Kaltgetränk“ für die Besucher. „Das war ein schönes Erlebnis, wir sind überall nett und freundlich empfangen worden. Das zeichnet eine echte Dorfgemeinschaft aus“, freut sich Döring.

Prächtige Stimmung beim Aufbau

Aber er habe sich auch schon mal geärgert, und zwar beim ersten Schützenfest nach seiner Wahl zum Vorsitzenden. Da seien beim Aufbau nur wenige Helfer vor Ort gewesen, trotzdem habe eine prächtige Stimmung geherrscht, man habe gelacht und gefrotzelt. Er habe dann beim Ehrenvorsitzenden Hubert Hahne seinem Unmut Luft gemacht, Schützen-Urgestein Hubert sei aber ganz ruhig geblieben: „Ärger dich doch nicht, ärgern müssen sich die, die nicht hier sind und mitlachen können“.

Im Dorf merke man schon Wochen vorher, dass bald wieder das Trömmelken schlägt. Wo noch am Haus eine Fahne geflattert habe, rage plötzlich ein silberner Alu-Mast in den Himmel. Und auch in den Vorgärten würde Unkraut gezupft und der Rasen gemäht. Noch bis kurz vor Schluss waren die Schützenbrüder auf dem Festplatz emsig dabei. Stühle und Bänke aufzustellen und die Außenanlagen zu verschönern. Manuel Schüttler und Jens Kipar waren mit Bohrmaschine und Schraubschlüssel dabei, die Lafetten für die Flinten in Position zu bringen. Nach einer Begutachtung durch die Behörde musste zwischen den beiden Gewehrständern eine Querstrebe eingebaut werden.

Jetzt hoffen die Breitenbrucher Hubertus Schützen nur auf den Segen des Wettergottes, wenn man den Vorhersagen trauen darf, stehen die Chancen auf optimale Trinktemperaturen gar nicht so schlecht.