Neheim.. Mit rund 200 Teilnehmern war die Fridays for Future-Demo der Schüler in Neheim am Freitag kleiner als bei der Premiere.
So ganz passte es nicht, als Organisator Anton Eickel die Teilnehmer der zweiten Neheimer „Fridays for future“-Demo mit der Freude über die vielen Mitmarschierer begrüßte. Am Freitag vor der Europawahl kamen deutlich weniger Schüler als noch vor einigen Wochen. Die Wucht ihrer Forderungen war dadurch nicht geringer.
Mut machte da das verlesene Grußwort der Neheimerin Marcella Hansch, die sich inzwischen in einem Forschungsgroßprojekt gegen Plastikmüll in den Meeren engagiert: „Auch ich habe alleine angefangen - und heute sind wir ganz viele“, ließ sie verkünden. „Unser Konsumverhalten ist eine Gefahr für die Zukunft“, wurde Marcella Hansch weiter zitiert. Viele wüssten nicht, wo sie anfangen sollten, etwas zu ändern. „Jeder kann aber etwas machen“, so schrieb Marcella Hansch den Neheimer Schülern.
Ein Grußwort an die Neheimer Organisatoren hatte auch der aus TV-Sendungen bekannte Dr. Eckart von Hirschhausen geschickt. Auch das wurde verlesen. „Die Klimakrise ist die größte Gesundheitsgefahr der Zukunft“, wurde er zitiert, „unsere Mutter Erde gehört auf die Intensivstation“.
Vor Ort war auch Klaus Brunsmeier von der Naturschutzorganisation BUND. „Es ist toll, dass so eine Demo auch in Neheim und nicht nur in großen Städten stattfindet“, sagte er. Das würde den Schülern an diesem Morgen auch mehr bringen als Mathe zu büffeln.
Organisator Anton Eickel zeigte sich nachher über die nicht ganz so große Resonanz „etwas enttäuscht“. Kein Wunder: der junge Mann steckt viel Zeit in die Organisation der Veranstaltung - und das mitten während seiner Abiturprüfungen. Der 18-jährige Neheimer hat am St. Ursula-Gymnasium seine schrfitlichen Prüfungen hinter sich gebracht. „Jetzt steht noch Philosophie an“, sagt er.
Ursachensuche: Offenbar sind einige Arnsberger auch nach Dortmund zuj einer großen „Fridays for future“-Demo gefahren. „Da wäre es natürlich schöner gewesen, wann man uns hier unterstützt hätte“, so Anton Eickel. Rückgemeldet wurde Eickel aber auch, dass viele Schulleitungen die Demo-Teilnahme inzwischen kritischer sehen als noch beim ersten Mal.
Dass die Demo-Termin so nah vor der Europawahl am Sonntag - verbunden mit dem Motto der „Klimawahl“ - möglicherweise zu parteipolitisch gewirkt haben könnte, will Anton Eickel nicht ausschließen. Er hat diesmal keine Politiker eingeladen. Diese hätten sich als Redner selber gemeldet. Vor Ort war die SPD, der Arnsberger grüne Europakandidat Jan Ovelgönne und auch Regierungspräsident Hans-Josef Vogel.
An lokaler Akzeptanz also fehlt es der Arnsberger „Friday for future“-Idee offenbar also nicht. Das Orga-Team wurde übrigens auch zum Nachhaltigkeitsfestival „Schlabberkappes“ eingeladen worden, um sich dort mit ihren Inhalten und Forderungen zu präsentieren. Zu Beginn der Woche waren Anton Eickel & Co. bereits bei Bürgermeister Ralf Bittner und dem städtischen Klimabeauftragten Sebastian Witte eingeladen gewesen. „Da war schön zu sehen, dass einige unserer Forderungen an kommunales Handeln in Arnsberg bereits aufgegriffen wird“, so Eickel.