Arnsberg. . Gutachterausschuss legt den „Grundstücksmarktbericht Arnsberg 2019“ vor. Wohnbaugrundstücke im Stadtgebiet im Schnitt fünf Prozent teurer.

Im Stadtgebiet von Arnsberg wechselten im vergangenen Jahr deutlich weniger Baugrundstücke den Besitzer als 2017. Der Grund ist nicht etwa fehlende Nachfrage, ganz im Gegenteil: Ursache sei ein „fehlendes Angebot von Baugrundstücken in weiten Teilen des Stadtgebietes“, ­treffen die Autoren des dieser Tage veröffentlichten „Grundstücksmarktberichtes Arnsberg 2019“ (mehr dazu in der Infobox) eine unmissverständliche Aussage.

Rückgang um satte 44 Prozent

Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2018 wurden 67 Baugrundstücke des „individuellen Wohnungsbaus“ am örtlichen Immobilienmarkt gehandelt. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um satte 44 Prozent.

Der Grundstücksmarktbericht 2019

Der Grundstücksmarktbericht 2019 des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Arnsberg enthält auf über 100 Seiten umfassende Darstellungen des Immobilienmarktes in 2018 sowie der Vorjahre (Umsätze, Preisentwicklungen, etc.).

Die zugrunde liegenden Bodenrichtwerte sowie der Grundstücksmarktbericht können im Internet unter www.boris.nrw.de kostenlos abgerufen werden.

Der Grundstücksmarktbericht ist in gedruckter Form für 30 € in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses erhältlich, 02932-201 1349 oder 1350.

Unter den 762 Kauffällen in 2018 waren u.a. 291 bebaute und 75 unbebaute Grundstücke, 197 Wohnungs- und Teileigentume, sechs Gartenlandflächen sowie fünf Bauerwartungs- bzw. ­Rohbaulandflächen.

Die Schlussfolgerung daraus ist ernüchternd: Die „weiterhin sehr große Nachfrage von Bauinter­essenten wird derzeit in keiner Weise gedeckt“, stellt der Gutachterauschuss fest.

Wer in den Genuss eines Grundstückskaufs kam, musste tief in die Tasche greifen: Der durchschnittliche Preisanstieg von Wohnbaugrundstücken betrug im gesamten Stadtgebiet über fünf Prozent. Teurer wurde es aber nicht überall: Während in einigen Stadtteilen die Preise stagnierten, stiegen sie im Ortsteil Arnsberg (ca. drei Prozent), in Holzen (ca. sechs Prozent), Müschede, Hüsten (jeweils ca. fünf Prozent) sowie Neheim (ca. zehn Prozent) teils deutlich an. In einigen Wohngebieten Neheims wurden sogar Preissteigerungen von 15 bis 20 Prozent erzielt. Grundstücke für frei stehende Ein- und Zweifamilienhäuser werden in sehr guter Lage mit 240 €/m² gehandelt, in guter Lage mit 180 €/m², in mittlerer Lage mit 130 €/m² und in ein­facher Lage mit 80 €/m².

Gewerbeflächen

Unbebaute Gewerbe-/Industrieflächen wechselten sechs Mal den Besitzer, das Preisniveau liegt hier auf Vorjahres-Niveau. Im Hauptgeschäftsbereich des Stadtteils Neheim sind für das Jahr 2018 keine weiteren Preissteigerungen festzustellen. Hier beträgt der höchste Bodenwert im Stadtgebiet 1800 €/m² (im Bereich Hauptstraße 8 – 42). Grundstücke in anderen Misch- und Kerngebieten – Hüsten im Bereich „Marktstraße“ sowie Stadtkern Alt-Arnsberg – wurden in 2018 etwas teurer gehandelt.

Bebaute Grundstücke

Für 80,6 Millionen Euro wechselten im vergangenen Jahr bebaute Grundstücke den Besitzer. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern rangiert der Markt mit 202 Kauffällen etwa sieben Prozent unter Niveau des Vorjahres. Drei- und Mehrfamilienhäuser verzeichnen mit 40 Kauffällen ein Zuwachs von etwa 18 Prozent.

Preisniveau Häuser

Der Preis frei stehender Einfamilienhäuser ist 2018 durchschnittlich um ca. vier Prozent gestiegen. Doppelhaushälften und Reihenhäuser wurden im Schnitt sogar fünf Prozent teurer. Für Einfamilienhäuser mit Einliegerwohnung und Zweifamilienhäuser war keine Preisveränderung zu ermitteln. Bei Mehrfamilienhäusern steht ein durchschnittlicher Wertzuwachs von vier bis fünf Prozent zu Buche. Auffällig: Der Preisanstieg liegt im westlichen Stadtgebiet (Neheim und Umgebung) höher als in den östlichen Stadtteilen.

Eigentumswohnungen

Im Jahr 2018 wurden in Arnsberg 193 Eigentumswohnungen für insgesamt 20,4 Millionen Euro verkauft – fünf Prozent weniger Kauffälle als im Jahr 2017. In diesen Umsatzzahlen sind 27 neu errichtete Eigentumswohnungen enthalten. Die Preise für Neubauwohnungen betragen wie im Vorjahr bis zu 3000 € je m² Wohnfläche.

Das Preisniveau blieb gegenüber dem Jahr 2017 unverändert.

Bei den Weiterverkäufen von Wohnungseigentum ist eine durchschnittliche Preissteigerung von etwa 7,5 Prozent zu verzeichnen.

Der Erwerb von Eigentumswohnungen erfolgt aktuell überwiegend als Geldanlage.

Im Jahr 2018 beabsichtigten nach den vorliegenden Rückmeldungen etwa 70 Prozent der Erwerber eine Vermietung der von ihnen gekauften Wohnung.

Dem Gutachterausschuss wurden im Jahr 2018 insgesamt 762 Kaufverträge übermittelt (bebaute und unbebaute Grundstücke).