Arnsberg. . Es ist ein Kampf gegen Windmühlen: Die Technischen Dienste in Arnsberg sind täglich unterwegs für eine saubere Stadt.
Mit seinem Dienstfahrzeug ist Markus Wobbe gut unterwegs. „Arbeit ist ja auch genug da“, sagt der 47-Jährige. Mit seinem Schiebewagen, Kehrblech, Schüppe, Besen und Abfallzange gehört er zu den „Fußtruppen Sauberes Stadtbild“ der Technischen Dienste Arnsberg und dreht im Neheimer Revier seine Runden. 15 Kilometer am Tag kommen so zusammen. „Und dabei picke ich links und rechts am Straßenrand auf, was die Leute so wegschmeißen“, erzählt er.
Tonnenweise Abfall und Müll werden entsorgt
700 Tonnen Straßenkehricht fahren zwei große und eine kleine Kehrmaschine der Technischen Dienste im Jahr ein. Pro Woche haben die Maschinen 400 Kilometer Arbeitsleistung. Die Kosten für die Straßenreinigung: 600.000 Euro im Jahr.
1400Tonnen Sperrmüll werden von den Technischen Diensten pro Jahr abgefahren.
64.000 Müllgefäße plus 1000 Abfalleimer werden geleert. 8808 Tonnen Hausmüll und 7300 Tonnen Biomüll fallen dabei an.
269 Tonnen Abfall und Müll werden von der Stadtreinigung im Jahr eingesammelt.
Seit vier Jahren macht er diesen Job. Eine Fußtruppe wie diese ist nur in Neheim unterwegs. Markus Wobbe hält die Einkaufsstadt sauber und kann oft nur den Kopf schütteln über das Wegwerf-Verhalten der Mitbürger. „Ich mag es nicht, wenn dieser Mist überall herum liegt“, sagt der Naturfreund und passionierte Angler. Vor allem der Müll rund um die Fast Food-Restaurants ärgert ihn.
Eigentlich soll der Abfall ja in extra dafür aufgestellte Behälter. 1000 Stück gibt es davon im Stadtgebiet – 14 von ihnen sind sogar echte High-Tech-Geräte, die den Abfall automatisch verpressen und digital per App melden, wenn sie geleert werden müssen. „Das Problem ist nur, wenn da jemand einen dicken Pizza-Karton quer drin entsorgen will“, sagt Martin Gries. Der 47-jährige Werler ist seit einem Jahr Disponent für die Abfallbeseitigung bei den Technischen Diensten der Stadt.
Brennpunkte täglich angefahren
Er macht Dienstpläne, organisiert Entsorgungswege und schickt seine Teams am frühen Morgen auf die Reise – dabei reagiert er auch auf Bürgerbeschwerden über die städtische Melde-App. „Wir haben für die Stadtreinigung einen Grundtourenplan“, erzählt er, „die Brennpunkte fahren wir täglich an.“ Schulhöfe, Bahnhofsareale, abgelegene Parkplätze und eben das Umfeld der vor allem bei Jugendlichen beliebten Schnellimbisse. Auffällig viel Abfall findet sich auch an den Ruhrtreppen an den Schulen im Eichholz. „Eigentlich unverständlich“, sagt Martin Gries, „da wo sich die Menschen am wohlsten fühlen, schmeißen sie auch am meisten gedankenlos weg und hinterlassen den meisten Müll“.
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Vieles davon muss Markus Wobbe in Neheim einsammeln. „Fünf große blaue Müllsäcke am Tag kriege ich schnell voll“, sagt er.
In Neheim, im Tunnel unter der Domplatte, ist für ihn ein Sozial- und Pausenraum eingerichtet. Manchmal auch zum Aufwärmen, grundsätzlich ist er aber gerne draußen unterwegs.
25 Mitarbeiter unterwegs
Er ist einer von 25 Mitarbeitern der Abfallbeseitigung, Straßen- und Stadtreinigung in Arnsberg. Sie holen die Müllgefäße ab, leeren die Altkleidercontainer an 22 Standorten (Gries: „Das ist echte Handarbeit“), reinigen Straßen und Wege und fahren auch auf Anmeldung Sperrmüll ab. An diesem Morgen staunen die Mitarbeiter dabei nicht schlecht. Im Neheimer Rusch waren drei Kubikmeter Sperrmüll angemeldet worden, am Straßenrand lag die zehnfache Menge. „Das hat dann Priorität und muss weg“, sagt Martin Gries. Er fährt raus, begutachtet den Berg und überschlägt: „Das sind gepresst 30 Kubikmeter“, sagt er.
Für ihn ärgerlich, denn nun muss er umdisponieren und Verstärkung ins Rusch schicken. „Das wird teuer“, sagt er, „da hätte sich für den Verursacher wohl eher ein bestellter Container gelohnt.“ Das Problem: Die Mitarbeiter, die jetzt im Rusch helfen, lassen anderswo irgendwo Arbeiten liegen oder Müllgefäße ungeleert. „So etwas muss nicht sein“, sagt Martin Gries. Und wieder klingelt sein Handy. Irgendwo liegt wieder Müll rum.