Rumbeck. . Das Motto lautet diesmal:„Wolken sind Gedanken, die am Himmel stehen“. Und dazu gibt es viele interessante und gefühlvolle Gedichte.

Wolken schwebten durchs romantische Rumbecker Mühlbachtal. Als geistige Geschöpfe von Dichtern, manifestiert in ihren Werken an den 21 Tafeln des dortigen Poesiepfads.

Andererseits in ihrer tatsächlichen Gestalt am Himmel, jedoch sehr zurückhaltend, so dass die Sonne viel Gelegenheit hatte, den sehr zahlreichen Besuchern einen wunderschönen Spaziergang zu bescheren. Reiner Ahlborn sowie Elke und Wolfgang Wirth präsentierten ihnen die aktuelle Frühjahrsausgabe des Poesiepfads. Motto: „Wolken sind Gedanken, die am Himmel stehen“.

Die filigranen Gebilde aus Wasser und Eis inspirieren

„Es gibt die harmlosen weißen Schäfchenwolken“, so Ahlborn, „und die drohenden schwarzen Regen- und Gewitterwolken.“

„Volles“ Mühlbachtal bei der Eröffnung des Frühlings-Poesiepfads 2019.
„Volles“ Mühlbachtal bei der Eröffnung des Frühlings-Poesiepfads 2019. © Jochem Ottersbach

Man staunt, in welcher Vielfalt sich die Dichterinnen und Dichter von dieser Spannungsbreite der filigranen Gebilde aus Wasser und Eis inspirieren ließen, um Gefühle, Ängste und auch Sehnsüchte auszudrücken oder die himmlischen Erscheinungsbilder zu Projektionen in ihrer eigenen Gedankenwelt werden zu lassen.

Wolken als Zeichen des Göttlichen und des Vergehens

Wir finden Wolken als Zeichen des Göttlichen, des Vergehens, als Sinnbild des Ewigen und grenzenloser Freiheit sowie als Boten und Verursacher heiterer Tage und stürmischer Unwetter, die auch in der menschlichen Seele Spuren hinterlassen.

Der Blick zum Himmel beim Betrachten der schwebenden Gebilde lässt die Gedanken der Dichter in alle Richtungen abschweifen, insbesondere zu solchen um die Liebe. Mit „Ein loses Schweifen / Ein Halb-Verstehen … / Ein Flüchtig-Ergreifen … / Ein Weiterwehen …“, beschreibt Hugo von Hofmannsthal diese Erscheinungsbilder.

Morgenstern empfindet Erlösung beim Betrachten

Das Auftauchen, Vorüberziehen in Formationen und wieder Verschwinden bei ständiger, bedächtiger Gestaltänderung der Wolken findet sich in vielen poetischen Vergleichen wieder. Christian Morgenstern empfindet Erlösung beim Betrachten der ziehenden Wolken, wenn er sich müde gesehen hat „an der Menschen Gesichtern, / so vielen Spiegeln / unendlicher Torheit.“