Arnsberg. . „Inte­griertes Handlungskonzept“ für Arnsbergs Altstadt schreitet voran. Perspektiven vom Aufzug bis zur Zahnradbahn. Bürgerinfo am 4. April.

Schrägbahn, Aufzug, autonom fahrendes Shuttle, frische Fassaden, mehr Bäume, weniger ­altes Kopfsteinpflaster, Hotelpläne, und, und, und: „Einen bunten Strauß“ Ideen, Möglichkeiten und Perspektiven für Arnsbergs Altstadt“ präsentierte Hans-Joachim Hamerla vom Planungsbüro „ASS“ am Donnerstagabend im Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt. Einigen Ausschussmitgliedern waren die Ausführungen des Architekten und Stadtplaners Hamerla zwar „zu bunt“, mehrheitlich herrschte aber Konsens darüber, die Präsentation als wertvolle Anregung für den Weg der Altstadt in die Zukunft zu werten.

Auftaktveranstaltung am 26. Juni 2018

Völliges Neuland ist die Ideensammlung nicht – sie mündet in ein „Inte­griertes Handlungskonzept (InHK) für die Altstadt Arnsberg“.

Erinnern Sie sich noch? Während der Auftaktveranstaltung am 26. Juni 2018 in der – damals ­„rappelvollen“ – Kulturschmiede gab Hamerla vom Büro „Architektur Stadtplanung Stadtentwicklung Hamerla/Gruß-Rinck/Wegmann und Partner“ – kurz „ASS“ – die Marschroute vor. Die Altstadt habe eine herausragende Bedeutung – müsse diesen Anspruch aber auch erfüllen, hieß es seinerzeit.

Konkrete, lokal abgestimmte Lösungen

Das InHK schlägt konkrete, lokal abgestimmte Lösungen für funktionale und städtebauliche Herausforderungen vor. Wesentliches Element dabei ist, gesamtstädtische Rahmenbedingungen nicht aus den Augen zu verlieren.

Zur Unterstützung bei der Konzepterstellung/Durchführung hat die Stadt Arnsberg das Büro Architektur Stadtplanung Stadtentwicklung Hamerla | Gruß-Rinck | Wegmann + Partner (kurz: ASS)“ aus Düsseldorf beauftragt.

Weitere Termine: Dienstag, 25. Juni, Beginn 17.30 Uhr, Rathaus (Konrad-Adenauer-Saal): Beschluss im Ausschuss für Planen/Bauen/Umwelt; Donnerstag, 11. Juli, 18.30 Uhr (Ort noch offen): Bürgerinfo/Kolloquium.

Gemeinsam mit den Bürgern sollte die Zielrichtung gefunden und optimale Lösungen entwickelt werden – für ein förderungsfähiges Gesamtkonzept. Vorschläge aus der „Ersten Arnsberger Ideenschmiede“ flossen ein. Von Beginn an betonte ASS die Bedeutung des „weithin sichtbaren und identitätsstiftenden“ Schlossberges. Nun ist das Handlungskonzept auf die Zielgerade eingebogen: Bereits am Donnerstag, 4. April, ist eine weitere Bürgerinformationsveranstaltung terminiert – Arbeitstitel: „Perspektiven und Maßnahmen“ (18.30 Uhr, Kulturschmiede).

Aufzug oder Schrägbahn als Vision

Eher „perspektivisch“ dürften einige der für den Schlossberg aufgezeigten Pläne sein, Schrägbahn (wie in Koblenz) oder Aufzug (wie in Luxembourg-Ville) haben zwar eindeutig Charme, sind aber finanziell schwer zu stemmen. Ein Veranstaltungs-/Tagungshotel mit Terrasse ist ebenso eine Option wie eine Parkanlage mit Raum für Veranstaltungen auf dem Plateau oder eine ­öffentliche Begegnungsstätte mit Gastronomie, Gartenkunst und Tribüne im historischen Mauerbereich – für Konzerte/Veranstaltungen. Greifbarer sind die Umsetzung eines Radexpressweges (Jägerstraße – Königstraße – Neumarkt), eines „touristisch orientierten Wegesystems“ oder die Aufwertung der Jägerstraße als Eingangstor zur Altstadt. ASS em­pfiehlt die Beibehaltung der temporären Fußgängerzone sowie der Verkehrsführung am Neumarkt. Dieser soll mit Rad-Abstellanlagen und „großen, attraktiven Pflanzkübeln“ aufgewertet werden und künftig mehr mit (mobiler) Außengastronomie punkten. Parkende Busse in der Klosterstraße sollen verschwinden, genau wie marode, schmuddelige Fassaden.

Förderanträge

Die über 30 Seiten starke, im Ausschuss vorgestellte Präsentation enthält eine Fülle weiterer Punkte, mit denen sich die Altstadt trefflich „aufhübschen“ lässt. Mit Blick auf Skeptiker betonte Hans-Joachim Hamerla: „In der Vergangenheit wurden von uns begleitete Konzepte stets weitgehend umgesetzt“, unter anderem in Altena.

Ziel ist es, das InHK für Arnsberg bis zum Sommer 2019 fertig zu ­stellen, um dann anschließend Förderanträge für das Stadterneuerungsprogramm 2020 stellen zu können. Termin für die Stellung dieser Anträge sei der 30. September 2019, so Hamerla.

Denkmalpflegeplan fließt mit ein

In den vergangenen zwei Jahren wurde der Denkmalpflegeplan erarbeitet. Dessen Ergebnisse fließen ebenso in das Integrierte Handlungskonzept ein wie Ideen und Ansätze der Energetischen Stadtsanierung, ergänzt die Verwaltung. Das Integrierte Handlungskonzept bündele und definiere Prioritäten. Eine Lanze für das InHK brach Peter Blume (CDU). Er sei sehr dankbar, dass nun detailliert aufgezeigt werde, in welche Richtung die Planungen für die Altstadt gehen könnten, so Arnsbergs erster stellvertretender Bürgermeister.