Arnsberg. . Hermann-Josef Rath vom Hegering Arnsberg über seine Gründe, sich bei der Aktion „Arnsberg putz(t) munter“ ganz selbstverständlich zu engagieren.

„Arnsberg putzt munter“ heißt es am kommenden Samstag. Bei der großen traditionellen Müllsammelaktion in der Stadt darf ein Mann nicht fehlen. Hermann-Josef Rath ist mit dem Hegering Arnsberg bereits zum 41. Mal dabei, Unsere Zeitung traf sich jetzt mit ihm in den Arnsberger Bürgergärten zum Mittwochs-Interview.

Zur Person

Hermann-Josef Rath ist 61 Jahre alt. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und jetzt auch sein erstes Enkelkind. Der gebürtige Uentroper wohnt in Arnsberg.

Beruflich ist er als Hausmeister bei der Industrie- und Handelskammer Hellweg-Sauerland in Arnsberg tätig.

Im Hegering Arnsberg
ist Hermann-Josef Rath Jagdhornbläser-Obmann. Engagiert ist er bei der Karnevalsgesellschaft KLAKAG (Prinz 2008). Mitglied ist er bei den Schützen in Arnsberg, Uentrop und
Muffrika.

Wann und warum waren Sie zum ersten Mal bei „Arnsberg putz(t) munter“ dabei?

Ich weiß nicht mehr, wie die Aktion damals hieß, aber ich bin wie auch der Hegering zum 41. Mal dabei. Das ist für mich selbstverständlich. Es gibt komische Zeitgenossen, die ihren Müll in der Landschaft entsorgen. Ich schäme mich dann für das Stadtbild.Ich sehe den Müll auch als Jäger im Revier.

Warum werfen Menschen den Müll einfach achtlos weg?

Ich denke, das ist oft Gedankenlosigkeit und Bequemlichkeit. Vielleicht sind es aber auch finanzielle Gründe, wenn Menschen ihren Sperrmüll nicht zum Wertstoffhof bringen.Das kostet ja auch immer Geld. Viele Sachen werden auch zu schnell weggeschmissen. Ich sehe immer zu, dass ich für Dinge noch einen zweiten Nutzen finde.

Was machen Sie, wenn Sie jemanden sehen, der Müll in die Natur wirft?

Ich spreche die Leute dann schon an. Das ist aber nicht immer einfach, weil man ja nicht weiß, wie sie reagieren. Da habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, wenn ich Hundebesitzer darauf angesprochen habe, sie sollten den Kot ihrer Tiere nicht einfach liegen lassen. Da muss man dann auch damit rechnen, dass man noch beschimpft wird.

Gibt es in der Stadt Arnsberg Ihrer Meinung nach genügend Möglichkeiten, den Müll zu entsorgen?

Müllbehälter gibt es ja. Manchmal ist es aber auch ein Problem, dass sie nicht oft genug geleert werden. Da haben wir hier in den Bürgergärten häufiger Probleme mit und müssen immer wieder bei der Stadt anrufen. Ich bin der Meinung, dass man seinen Müll, wenn man unterwegs ist, aber auch wieder mit nach Hause nehmen kann. Und größere Sachen kann man ja zum Wertstoffhof bringen. Das alles müsste ja eigentlich reichen.

Was war im Rahmen der Müllsammelaktion Ihr bisher kuriosester Fund?

Das waren Schlachtabfälle an der Hellefelder Höhe. Einmal haben wir auch ein Handy gefunden. Wir konnten herausfinden, wem es gehörte und der Besitzerin zurückgeben. Ihr war es vorher gestohlen worden. An einem Tag haben wir mal fast 100 Autoreifen an einer Stelle gefunden. Die waren da in großem Stil entsorgt worden.

Mit wie vielen Mitgliedern ist der Hegering jetzt bei der Aktion unterwegs?

Es werden wohl rund 20 Leute sein. Wir nehmen uns die Arnsberger Stadtreviere vor. Viele von uns haben sich auch schon in den vergangenen Tagen in die Flur begeben und Müll gesammelt. Wir ziehen immer Warnwesten an, wenn wir sammeln. Das ist an Straßenrändern wichtig. Da werden wir von den Autos ja oft noch verständnislos angehupt.

Ist der Müll im Wald auch für die Wildtiere problematisch?

Auf jeden Fall. Die Tiere nehmen Müll und verdorbene Lebensmittel auf. Wir haben auch schon verhungerte Wildschweine gefunden, die einen Plastikring um die Schnauze hatten. Oft gehen Tiere in Behältnisse und sitzen in der Falle.

Versuchen Sie persönlich Müll zu reduzieren?

Ich gebe mir Mühe, ich trenne Müll, sammele Altpapier und bringe organischen Abfall auf den Kompost im Garten. So spare ich Müllvolumen. Müllvermeiden ist im Supermarkt oft schwierig, aber Obst kann man gut lose kaufen.