Rumbeck. . Die Nachfrage ist groß, doch die Stadt sieht für eine bauliche Erweiterung der Kita „Grashüpfer“ aufgrund der Gebäudestruktur Schwierigkeiten.
Weil sich eine bauliche Erweiterung des städtischen Kindergartens „Grashüpfer“ in Rumbeck sehr schwierig gestalten würde und in der bestehenden Bausubstanz die Genehmigung einer weiteren, dringend benötigten Betreuungsgruppe aufgrund der strengeren Rahmenbedingungen nicht sehr wahrscheinlich sei, prüft die Stadt die Option, im Stadtbruch einen Neubau zu errichten.
Dafür sieht man gute Chancen. Eine Grundsanierung des Altgebäudes sei dagegen mit vielen Fragezeichen behaftet.
Sachlage ist verwaltungsintern noch in der Schwebe
Derzeit, fasst Michael John als Fachbereichsleiter für Schule, Jugend und Familie der Stadt Arnsberg die aktuelle Situation zusammen, befinde man sich in Sachen Kindergarten Rumbeck verwaltungsintern noch in der Schwebe. Man stehe vor der Frage, noch einmal kräftig in die bestehende Kindertagesstätte zu investieren oder eben in einen Neubau, der allen Erfordernissen entsprechen würde.
Die Gebäudestruktur ist höchst kompliziert“
Denn der Elternwunsch, die Kita Grashüpfer um eine weitere Gruppe aufzustocken, stelle sich baulich nicht so einfach dar. „Die Gebäudestruktur mit über zwei Ebenen verteilten Räumen, die mit einer alten Treppe verbunden sind, ist höchst kompliziert.“ Zudem gebe es keine Barrierefreiheit.
Hinzu komme: „Es werden deutlich mehr Kinder unter drei Jahren angemeldet. Und diese benötigen Schlafplätze und müssen auch mit Essen versorgt werden.“ Zwar seien dafür im Rumbecker Kita-Gebäude noch Räume vorhanden, aber eine Aufstockung der Plätze sei dann nicht mehr drin.
Die Genehmigungsverfahren sind schärfer geworden
„Zudem haben die Genehmigungsverfahren des zuständigen Landesjugendamtes deutlich an Schärfe gewonnen. Ein Augenzudrücken für eine Übergangslösung gibt es nicht mehr, vielmehr wird inzwischen alles sehr akribisch betrachtet.“ Vor diesem Hintergrund sei eine Grundsanierung mit einigen Unwägbarkeiten verbunden.
Sollte dennoch die Entscheidung für eine Grundsanierung der Grashüpfer-Kita getroffen werden, beschreibt John das Vorgehen in diesem Fall, müssten die Kinder für die Dauer der Arbeiten provisorisch in drei Containern untergebracht werden. Auf einer stadteigenen Fläche nahe des Netto-Marktes im Stadtbruch.
„Für die Realisierung sehen wir gute Chancen“
Genau dieses Grundstück in dem sich derzeit gut entwickelnden Baugebiet Stadtbruch hat man verwaltungsintern für einen möglichen Kindergarten-Neubau ausgeguckt. „Für die Realisierung sehen wir durchaus gute Chancen,“ zeigt sich Michael John verhalten optimistisch
Zumal der Standort von Rumbeck gut erreichbar sei, in dem neuen Wohngebiet viele kleine Kinder leben würden und das Baugebiet noch Erweiterungskapazitäten besitze.
Neubau-Option wird nochmals intensiv beraten
In der kommenden Woche wolle man die Option Neubau im Rathaus nochmals intensiv beraten, um dann im nächsten Fachausschuss der Politik umfassende Vorschläge für eine Lösung vorlegen zu können. Im Rahmen des Kita-Masterplans.
Entscheide sich die Politik für einen Neubau des Rumbecker Kindergartens, bedeute dies aber nicht, unterstreicht Michael John, dass mit dessen Fertigstellung die bestehende Kita sofort geschlossen werde.
„Wir brauchen vor Ort eine vernünftige Infrastruktur“
Vielmehr gelte es, in den nächsten Jahren der zu erwartenden steigenden Nachfrage nach Kita-Plätzen erfolgreich zu begegnen, ehe dann die Zahl der Kinder laut Analyse der demografischen Entwicklung wieder zurückgehe.
Allerdings ist Tempo geboten. „Man muss jetzt zügig eine Lösung schaffen,“ fordert die Vorsitzende des Bezirksausschusses Rumbeck/Uentrop, Eva Wünsche. „Schließlich brauchen wir vor Ort eine vernünftige Infrastruktur, gerade auch, um die Dörfer zu stärken und nicht zu schwächen.“
Auch 30 Anmeldungen aus Oeventrop liegen vor
So würden beispielsweise derzeit 30 Anmeldungen aus Oeventrop für das neue Kindergartenjahr in Rumbeck vorliegen. „Aber nur acht Kinder können untergebracht werden.“ Obwohl ihrer Meinung nach in dem bestehenden Gebäude noch Raum vorhanden sei. „Man muss da einfach nur mal Grund reinbringen.“
Und man dürfe nicht vergessen, dass die Kita Rumbeck nicht nur Anmeldungen aus Oeventrop erhalte, „sondern seit Schließung des Kindergartens Uentrop auch von dort. Damit ist hier ein großer Bedarf vorhanden.“
„Das weiß man doch nicht erst seit zwei Wochen“
Was Eva Wünsche allerdings auf die Palme bringt: „Warum kommt plötzlich die Verwaltung so kurzfristig mit baulichen Problemen daher? Das weiß man doch nicht erst seit zwei Wochen.“