Arnsberg. . Erstmals seit Einstieg ins Geschäft erhöhen Stadtwerke Arnsberg seine Tarife für Strom und Gas. innogy hält Grundversorgungspreise stabil.

Die Stadtwerke Arnsberg werden für das kommende Jahr erstmalig seit dem Einstieg in das Strom- und Gasgeschäft vor knapp drei Jahren die Preise erhöhen. „Das trifft nicht nur die Stadtwerke, sondern ist ein branchenweites Vorgehen“, erklärt der städtische Versorger auf Nachfrage unserer Zeitung. Wettbewerber und RWE-Tochter innogy - in der Stadt Arnsberg nachwievor der Grundversorger - erklärt hingegen, dass sich „die Preise in der Grundversorgung weder beim Strom noch beim Gas verändern“.

  
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Für den Verlauf des Jahres 2019 garantieren die Stadtwerke Arnsberg für ihre nach eigenen Angaben über 10.000 Energieversorgungskunden „eine Preiskonstanz“. Es werde keine weiteren Veränderungen geben. „Sollten sich darüber hinaus im Bereich der Steuern, Abgaben und Umlagen keine Änderungen abzeichnen, dann gehen die Stadtwerke Arnsberg auch von weiterhin konstanten Preisen nach 2019 aus“, erklärt Marie-Luise Niepel.

Gestiegene Börsenpreise

Die Stadtwerke Arnsberg erklären ihre jetzigen Preiserhöhung mit stetig gestiegenen Börsenpreisen für Strom und Gas. „Diese haben sich seit Frühjahr dieses Jahres überproportional stark nach oben entwickelt“, sagt Stadtwerke-Sprecherin Marie-Luise Niepel, „trotz einer guten Einkaufspolitik in einem Stadtwerkeverbund können die Mehrkosten nicht wie sonst kompensiert werden“.

Ausgenommen von der Preiserhöhung sind die Neukunden, die ab Mitte 2018 den Strom über die Stadtwerke Arnsberg beziehen. „Hier wurde bereits auf Basis der Preisentwicklung eine entsprechende Preisanpassung vorgenommen“, so Niepel. Für diese neueren Kunden bleibt der Preis daher jetzt unverändert.

Regionales Grünstromprodukt geplant

Die Stadtwerke Arnsberg sind ein harter Wettbewerber von innogy. Sie rechnen öffentlich vor, dass sie für Durchschnittshaushalte immer noch günstiger seien als innogy mit seinen Grundversorgerpreisen. Die Stadtwerke setzen zudem auf die Öko-Schiene: Die Produkte, so versichern die Stadtwerke, bestünden zu 100 Prozent aus zertifiziertem Ökostrom und klimaneutralem Erdgas. Für das Jahr 2019 kündigen die Stadtwerke Arnsberg die Arbeit an einem „regionalen Grünstromprodukt an, um hier noch mehr Regionalität, Qualität und Transparenz zu schaffen“.

Strompreise der Stadtwerke Arnsberg setzten sich nach Angaben des Versorgers zusammen aus 50 Prozent Steuern, Abgaben und Umlagen, 25 Prozent Netzentgelte und 25 Prozent Beschaffung und Vertrieb. 75 Prozent seien somit staatlich reguliert oder kontrolliert. Lediglich 25 Prozent seien liberalisiert und so aber auch vom Börsenpreisniveau abhängig.