Neheim. . Gardetanz ist anspruchsvoller Sport. In der KG Blau-Weiß Neheim engagieren sich Kathi und Franzi Reinl sowie Lisa-Marie Schulze als Trainerinnen.

Ohne die drei Trainerinnen Kathi und Franzi Reinl sowie Lisa-Marie Schulze würde es keine Junioren-Tanzgarde und kein Solo-Mariechen im Karneval bei der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Neheim geben. Seit 2013 trainieren sie die Junioren und das Solo-Mariechen und das nicht nur in der Karnevalszeit von November bis Aschermittwoch.

„Wir sind das ganze Jahr im Einsatz. Ein Gardetanz oder Showtanz schüttelt man sich nicht einfach aus dem Ärmel“, betonen die drei Trainerinnen. Hinzu kommt das Trainingsprogramm für das Solo-Mariechen Lana Böckenholt. Sie wird im Einzeltraining von Franzi Reinl trainiert. Seit mehr oder weniger 15 Jahren sind die drei Trainerinnen selbst Gardetänzerinnen. Noch heute tanzen sie in der Damengarde. „Wir müssen schließlich selber fit bleiben“, grinst Kathi.

22-Jährige studiert Sonderpädagogik

Die 22-jährige studiert in Dortmund Sonderpädagogik. Sie begann 2001 in der Jugendgarde. Zwei Jahre später startete ihre Schwester Franzi in der Garde. Franzi Reinl ist 20 Jahre und studiert in Bochum Medien- und Sozialwissenschaft. Beide wohnen am Studienort in einer Wohngemeinschaft und kommen extra mit dem Zug, um das Training zu leiten.

Lisa-Marie Schulze (19) ist in der Ausbildung zur Krankenpflegerin im Klinikum Hochsauerland. Seit zehn Jahren tanzt sie in der Garde. Sie trainiert zusammen mit Kathi die Junioren. „Wir setzen uns nach der Karnevalssession zusammen und machen uns Gedanken wie der neue Tanz aussehen soll“, so Lisa-Marie. Das beinhaltet den Gardetanz und Showtanz. Wenn das Grundgerüst steht beginnt das Training.

Trainerinnen absolvierten Übungsleiter-Ausbildung

Beide Trainerinnen haben das Basismodul Übungsleiterin C absolviert. „Das Aufbaumodul werden wir noch absolvieren. Doch jetzt investieren wir die Zeit erstmal in die Juniorengarde. Franzi steht uns dann beratend zur Seite“, betonen beide Trainerinnen. Alle drei besuchen zusätzlich Garde- und Schautanzschulungen beim Bund Deutscher Karneval. Franzi ist gerade dabei das Aufbaumodul für Übungsleiter zu erwerben. „Das ist gar nicht so einfach. Da wird schon einiges verlangt. Aber es macht sehr viel Spaß. So eine Ausbildung ist für unseren Verein wichtig. Die Eltern geben uns ihre Kinder, um vernünftig ausgebildet zu werden“, betont Franzi.

Jana Dunker würdigt Engagement

Qualifizierte Trainer gehören zum guten Image eines Vereins. Das bestätigt Jana Dunker. Sie ist im Jugendvorstand des Bundes Westfälischer Karneval und trainiert selber Gardetanzgruppen bei der Neheimer Karnevalsgesellschaft.

„Alle Trainerinnen der Jugend- und Juniorengarden gehen mit überdurchschnittlichem Engagement an ihre Aufgaben. Sie haben es verdient, nicht nur nominiert zu werden, sie sollten aufgrund ihres jahrelangen Engagements auch einen Preis gewinnen“, betont Dunker. Sie nahm 2014 an dem Projekt „Junges Engagement“ teil.

Garde- und Solomariechen-Tanz ist schon harter karnevalistischer Tanzsport. „Das ist nicht nur mal das Bein heben und lächeln. Aufwärmen, dehnen, Steh-, Rad und Sprungspagat sind nur einige Übungen, die zu einer Choreographie gehören. Das heißt drei bis vier Minuten volle Konzentration und Power. Das fordert auch die Trainerinnen“, betont Dunker.

Familiäre Gemeinschaft

Für Kathi, Franzi und Lisa Marie ist das Engagement bei der Karnevalsgesellschaft wichtig, weil Tradition und Bräuche weiter gegeben werden müssen. Der Verein muss leben und die Garden mit ihren Tänzen gehören traditionell zu einer jeden Prunksitzung. Hinzu kommt die familiäre Gemeinschaft, das schweißt zusammen und die Arbeit in der Freizeit macht dann doppelt so viel Spaß. Wenn das Publikum nach den Auftritten bei Prunksitzungen, befreundeten Vereinen und örtlichen Pflegezentren applaudiert und Zugabe ruft, dann hat sich ihr jahrelanges, junges Engagement gelohnt