Neheim. . Sören Frohne ist waschechter Neheimer – und bei den Handballern des TVN einfach unersetzlich.

„Fußball ist unser Leben“ trällerten 1974 die Kicker von Bundestrainer Helmut Schön. In dieses Lied könnte Sören Frohne aus voller Kehle einstimmen – das Spielgerät allerdings wäre auszutauschen, denn der Neheimer ist Handballer aus Leidenschaft. Diese Leidenschaft beschränkt sich keineswegs darauf, für die ­Bezirksliga-Herren des TV Neheim zu spielen, der 21-Jährige stellt für seinen Verein an derart vielen Schrauben, dass es dem Schreiber dieser Zeilen fast die Sprache verschlägt. „Er lebt für diesen Sport“, bringt es Sabine Schulte auf den Punkt, die im „Förderverein Handball in Neheim“ aktiv ist und Sören als Kandidaten für das „Junge ­Engagement“ vor­geschlagen hat.

Handball-Familie

Ein Vorzeige-Kandidat, wie sich im Gespräch zeigt – Sören kommt nicht nur als Sportler „gut rüber“, sondern auch als Mensch: Ruhig und gelassen berichtet er in aller Bescheidenheit über seinen vom Handball geprägten Alltag – der so facettenreich ist, dass sich manch anderer an seiner Stelle wohl selbst auf die Schulter klopfen würde...

Drehen wir die Zeit mal zurück – wie wird man eigentlich „Handball verrückt“? Ein Stück weit liegt es in der Familie: „Meine Mutter war lange bei der SG Ruhrtal aktiv“, berichtet Sören – und betont: „Ich durfte mich aber frei für einen Sport entscheiden.“ Die Entscheidung fiel dann nach einem im Fernsehen „konsumierten“ Handballspiel. „Das will ich machen!“, legte er sich fest – und landete, als „waschechter Neheimer“, beim örtlichen Turnverein. Im TVN durchlief er sämtliche Jugendmannschaften und spielt inzwischen in der ersten Herren.

Mit dem Handball-Virus infiziert

Einmal mit dem Handball-Virus infiziert, war „nur“ Spielen längst nicht genug – womit wir beim „Jungen Engagement“ angelangt sind:

Schon seit 2011 ist Sören auch als Schiedsrichter im Handballkreis Iserlohn-Arnsberg unterwegs – in den vergangenen fünf Jahren als Gespann mit seinem jüngeren Bruder Thorben. Für „Nachschub“ in Reihen der – leider dünn gesäten – Unparteiischen sorgt er obendrein: Ein Projekt zur Ausbildung von Jungschiedsrichtern beim TV (Spieler/-innen der C- und B-Jugend leiten Spiele der E- und D-Jugend) trägt Sörens Handschrift. Regelmäßig schult er die Nachwuchs-Schiris außerdem in Regelkunde.

Engagierte Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren 

Unser Wettbewerb „Junges Engagement“, in Kooperation mit der Brauerei Veltins und innogy, fördert engagierte Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren.

Im Dezember läuft ein Voting, das, neben einer Jury, zu 50 Prozent über die Preisvergabe entscheidet. Die große Preisverleihung steigt am 25. Januar 2019 in der Kulturschmiede Arnsberg.

„Fünf bis sechs haben so Spaß am Pfeifen bekommen“, erzählt „Mister TVN“ – und der Verein spart sich Strafen für Nichterfüllen des Schiedsrichter-Solls. Wer so pfiffig ist, kommt an Vorstandsarbeit kaum vorbei – schon 2014 Beisitzer in der Handballabteilung, ist Sören seit 2016 als Jugendwart verantwortlich für die Organisation des Jugendspielbetriebs (mit acht Mannschaften!). Und um den Handball-Blog des TV kümmert sich wer? Raten Sie mal...

Auch mal Nein sagen können?!

Da muss man fast schon schmunzeln, wenn der sehr bald 22-Jährige anmerkt, im Ehrenamt habe er unter anderem gelernt, „auch mal Nein sagen zu können“.

Jedenfalls nicht, wenn es um die Vorbereitung des Vereins-Jubiläums geht: 100 Jahre Handball in Neheim heißt es 2019; und Sören Frohne bastelt bereits an der Festschrift. Ganz nebenbei entwirft der Allrounder Jahr für Jahr das Vereins-T-Shirt – wobei ihm sein Studium das Rüstzeug liefert: Computer-Visualistik und Design büffelt er im siebten Semester an der Hochschule Hamm/Lippstadt, pendelt regelmäßig in die Bördestadt. 2019 steht der Abschluss an, Berufziel ist Software-Entwickler.

Einstieg ins Berufsleben

Der Einstieg ins Berufsleben könnte dazu führen, dass „König Handball“ nicht mehr an sechs von sieben Wochentagen regiert, oder? Eine Frage, die Sören beschäftigt, doch die Antwort sieht er nicht in Stein gemeißelt. „Engagement ist mir wichtig, weil man eine Menge für’s Leben lernt“, sagt er – und das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen; man weiß nie, was als näch­stes kommt, sagt Forrest Gump...

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