Langscheid. . Schon mit 12 Jahren trat die angehende Hotelkauffrau in die Jugendfeuerwehr der Löschgruppe Langscheid ein. Und blieb.

„Die Löschgruppe ist für mich wie eine große Familie. Man kann sich zu 100 Prozent aufeinander verlassen und auch miteinander lachen.“ Die das sagt, ist Isabel Fox.

Die 19-jährige Feuerwehrfrau aus Langscheid hat hier ihren Platz gefunden. Einen Platz, an dem sie das machen kann, was sie am liebsten tut: anderen Menschen helfen. Nur herumhängen und Zeit totschlagen, das ist nicht ihre Welt.

Sofort begeistert von der tollen Kameradschaft

Der Weg zu diesem Ziel, durch sinnvolles Engagement zu retten, zu löschen zu bergen und zu schützen, betritt die angehende Hotelkauffrau schon früh. „Über eine Freundin bin ich mit 12 Jahren zur Jugendfeuerwehr unserer Löschgruppe gestoßen und war sofort von den Aufgaben der Wehr und der tollen Kameradschaft begeistert.“

Und so setzt Isabel Fox diesen ihren Weg unbeirrt fort. Werfen andere Jugendliche oft nach kurzer Zeit in Vereinen das Handtuch, so arbeitet sich die junge Langscheiderin von Beginn an akribisch in die Materie Feuerwehr und deren vielfältige, oft lebensrettende Aufgaben ein. Denn das große Ziel hat schon die 12-jährige Isabel klar vor Augen: die Übernahme in den aktiven Dienst.

Ruft die Sirene, steht Isabel Fox auf der „Matte“

Das ist geschafft: Seit knapp zwei Jahren steht sie in der Löschgruppe Langscheid ihre Frau, ist Teil eines eingeschworenen Teams, das sich im Einsatz blind versteht. Da sitzt jeder Griff. „Es ist einfach eine tolle Gemeinschaft,“ schwärmt Isabel Fox.

Die Eingewöhnung in den aktiven Dienst ist ihr nicht schwergefallen. „Schließlich kannte ich viele bereits aus der Jugendwehr.“ Und durch die regelmäßigen Übungsabende und Fortbildungen wächst die 19-jährige schnell in die Einsatztruppe hinein, steht sofort auf der „Matte“, wenn die Sirene geht und es heißt: retten, löschen, bergen, schützen.

Freunde können warten, aber Menschen in Not nicht

Für Isabel Fox das Selbstverständlichste von der Welt. Und für ihre Freunde und Bekannten? „Manche können es nicht so nachvollziehen, dass ich so viel Zeit in dieses Ehrenamt investiere, aber die meisten finden es gut.“

Und wenn man gerade gemütlich beisammen sitzt und plötzlich die Sirene gellt? Dann wird die junge Langscheiderin resolut: „Die Freunde fliegen raus. Denn die können warten, die Menschen in Not jedoch nicht.“

„Das Ehrenamt wird viel zu häufig abgewertet“

Allerdings hat auch schon Isabel Fox in ihrem noch jungen Feuerwehrleben das feststellen müssen, worüber viele Hilfsorganisationen und sogar die Polizei klagen: fehlenden Respekt.

„Das geht gar nicht. Manche regen sich sogar auf, wenn nachts die Sirenen gehen, weil andere in Not sind und Hilfe brauchen.“ Und: „Das Ehrenamt wird viel zu häufig als selbstverständlich hingenommen und abgewertet.“

Wehr wird im Einsatz auch mit großem Leid konfrontiert

„Das verdient großen Respekt“

Vorgeschlagen für den Wettbewerb „Junges Engagement“ unserer Zeitung wurde Isabell Fox von ihrer Mutter Kati. „Weil es nicht selbstverständlich ist, dass sich junge Menschen für andere einsetzen.“

Zumal ihre Tochter einen richtig „harten Job“ in der

Mutter von Isabell Fox, Feuerwehrfrau bei der Löschgruppe Langscheid der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Sundern. Sie hat ihre Tochter vorgeschlagen
Mutter von Isabell Fox, Feuerwehrfrau bei der Löschgruppe Langscheid der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Sundern. Sie hat ihre Tochter vorgeschlagen © Wolfgang Becker

Gastronomie habe und zeitlich sehr stark eingebunden sei. „Auch durch die tägliche Fahrstrecke zum und vom Ausbildungsbetrieb zurück. Das sind 50 Kilometer. Und wenn sie mal frei hat, ist Feueralarm.“ Was in diesem Jahr bereits häufig vorgekommen sei. Dennoch eile ihre Tochter stets ganz selbstverständlich sofort zum Einsatz. „Ohne Murren.“

Und man dürfe nicht vergessen, dass zu den Einsätzen regelmäßige Übungsabende und Fortbildungen kommen würden. „Das immer durchzuhalten, verdient großen Respekt. Das gilt für die ganze Feuerwehr.“

Für sie völlig unverständlich. Denn in einem solchen Ehrenamt werde man mitunter mit großem Leid konfrontiert.

Wie bei dem schrecklichen Unfall am 1. August auf der Straße nach Balve, bei dem - als Folge eines mutmaßlichen Autorennens - eine Frau ums Leben kommt, vier weitere Personen schwerst verletzt werden.

„Sie ist sehr besorgt“

„Diese Bilder darf man aber nicht mit nach Hause nehmen,“ weiß Isabel. Deshalb, sagt Löschgruppenleiter Martin Henneke, werde zur Aufarbeitung jeder Einsatz nachbesprochen. „Das ist unheimlich wichtig.“

Aber auch Mutter Kati hat stets ein offenen Ohr für die Tochter. „Sie ist nämlich immer sehr besorgt, wenn ich im Einsatz bin.“

„Wir sind mit unseren Feuerwehrfrauen sehr zufrieden“

Henneke hat ein dickes Lob für Isabele. „Sie behält in allen Situationen die Ruhe. Überhaupt sind wir mit unseren Feuerwehrfrauen sehr zufrieden. Sie haben einiges bewegt.“ Bewegen will auch Isabel Fox noch einiges. Deshalb ist es für sie keine Frage: „Ich würde alles noch einmal so machen.“