Arnsberg. . Beim Thema Sportstätten macht die CDU ungeachtet des geplanten Masterplans Sport verstärkt Druck auf Verwaltung der Stadt Arnsberg.

Die Arnsberger CDU-Fraktion im Rat beantragt, dass die Stadtverwaltung kurzfristig alle Möglichkeiten und Voraussetzungen zum Abruf von Fördergeldern aus dem jetzt von der Landesregierrung vorgestellten Programm „Moderne Sportstätte 2022“ zur Sanierung von Sportstätten in der Stadt Arnsberg prüft. „Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf das Stadion Große Wiese in Hüsten sowie auf den Sportplatz in Rumbeck gerichtet werden, um hier den Vereinen eine größtmögliche finanzielle Unterstützung bei ihren Sanierungs- und Bauvorhaben zukommen zu lassen“, heißt es in dem Antrag.

Hintergrund: die CDU-/FDP-Landesregierung hat kürzlich das Programm „Moderne Sportstätte 2022“ vorgestellt, das Sportvereinen und Sportverbänden bei der Sanierung ihrer Sportstätten helfen soll. Insgesamt 300 Millionen Euro will die Landesregierung ab 2019 bis 2022 hierfür zur Verfügung stellen. „Im Gegensatz zu anderen Förderprogrammen soll es sich dabei nicht um Kredite handeln, sondern um eine echte Förderung, die nicht zurückgezahlt werden muss“, betont die CDU-Ratsfraktion. Sie begrüßt diesen Vorstoß der Landesregierung ausdrücklich und sieht „darin auch große Chancen für die Sportstätten in der Stadt Arnsberg“.

In zeitliche Überschneidung gerät dieses Vorhaben allerdings möglicherweise mit dem „Masterplan Sport“, der ab kommenden Jahr in Angriff genommen werden soll und der eigentlich zunächst einmal gründlich ermitteln soll, welche Bedarfe es für die Entwicklung der Arnsberger Sportlandschaft geben wird. Dieser Prozess wird mehr als ein Jahr dauern.

„Das kann aber unabhängig von einander laufen“, so Bürgermeister Ralf Bittner, „zusätzliche Förderprogramme und das, was wir schon erledigt haben können, muss ein Masterplan mit aufgreifen“. Noch würden die Leitlinien für die Förderungen, die von Vereinen beantragt werden müssen fehlen. Das Sportbüro sammelt die Ideen der Vereine.

CDU spricht vom neuen Neheimer Sportplatz

Brisanter noch ist ein zweites Thema, weil hier Sport und Stadtentwicklung aufeinandertreffen: Nach intensiven Beratungen spricht sich die CDU Neheim einstimmig für Bauland auf dem Binnerfeldsportplatz und eine finale Entscheidung hinsichtlich der Sportstätten des SC Neheim aus. Der SC Neheim signalisiert seit langem gesprächsbereit und stellt eine mögliche Bebauung in Aussicht. Aufgrund der zwingend erforderlichen Reparatur- und Erneuerungsarbeiten am Kunstrasenplatz Binnerfeld in beträchtlicher Höhe fordert die CDU nun ein schnelles Handeln der Verwaltung, um „eine historische Chance im Interesse des SC Neheim, für Neubaugebiete und alle Neheimer zu nutzen“.

Die CDU greift zwei mögliche Optionen auf: Zum einen die Aufgabe des Binnerfeldsportplatzes und einem Neubau der Sportstätten an der Alten Möhnekampfbahn am Parkplatz Ackerstraße, so dass Bauland aus dem Binnerfeldsportplatz werden würde. Zum anderen die komplette Neuordnung und Neubau des Binnerfeldsportplatzes (platzsparende Bauweise) bei zeitgleicher Aufgabe der Alten Möhnekampfbahn. Dort am Möhneeck könnte dann ebenso Bauland entstehen wie am Binnerfeld.

„In beiden Fällen entstünden dringend benötigte Bauplätze im Stadtgebiet Neheim“, so Marcel Kaiser, Neheimer CDU-Ortsverbandsvorsitzender. Die Fläche für Bauland auf dem Binnerfeldsportplatz umfasse etwa 36.000 Quadratmeter (bei einem Komplettumzug) oder 10.000-15.000 Quadratmeter im Falle einer Umgestaltung, so dass eine ausreichende Finanzierung für einen Neubau auf dem Möhnesportplatz oder im Binnerfeld möglich sei. Der FC Neheim- Erlenbruch, der jetzt noch auf der Möhnekampfbahn seine Spielstätte hat, soll nach dem Willen der Neheimer CDU in das Sportkonzept des SC Neheim integriert werden.

Marcel Kaiser, CDU Vorsitzender, spricht klare Worte: „Wir sind von Herrn Bürgermeister Bittner und der Verwaltung enttäuscht, dass dieses Projekt seit fast einem Jahr nicht entschieden wird. Es gibt eine historische Chance für Neheim- sie wird nicht genutzt. Deshalb benötigen wir jetzt schnelle und kluge Entscheidungen sowie weitere Planungen“, sagt er, „auf keinen Fall kann auf den Masterplan Sport in ein paar Jahren gewartet werden. Wir bitten den Bürgermeister und die Verwaltung dringend sich um den SC und um Neheim zu kümmern.“

Für Klaus Humpe, Bezirksausschuss-Vorsitzender, ist diese Maßnahme zukunftsweisend: „Aus meiner Sicht ist dieses Vorhaben eines der bedeutendsten Projekte für Neheim. Wir glauben durch diesen Vorschlag könnten mehrere gute und vertretbare Ziele für unseren Ortsteil erreicht werden“, so Humpe.

Die CDU schlägt ein Emissionsgutachten und eine kleine Machbarkeitsstudie für beide Optionen sowie einen Runden Tisch mit allen Beteiligten vor. Ziel muss es sein, schnellstmöglich die bestmögliche Entscheidung zu bekommen.