Arnsberg. . Der Männerchor „1880“ Arnberg ist nicht amüsiert: Die traditionellen Weihnachtskonzerte müssen im Kulturzentrum Hüsten über die Bühne gehen.
Es hätten in diesem Jahr ganz besondere Weihnachtskonzerte im Sauerland-Theater werden sollen. Doch die 50. Auflage dieser sehr beliebten und stets restlos ausverkauften Traditionsveranstaltungen werden kein Jubiläums-Heimspiel an ihrer Geburtsstätte erleben - weil das Sauerland-Theater gut ein Jahr nach dem verheerenden Wasserschaden noch immer nicht abschließend fertiggestellt ist.
Deshalb muss der veranstaltende Männerchor „1880 Arnsberg“ erneut in das Kulturzentrum Hüsten ausweichen.
„Es tut uns sehr leid für die treuen Konzertbesucher“
Über die Situation ist man natürlich beim Männerchor nicht begeistert. „Das ist schon ärgerlich und es tut uns auch sehr leid für die vielen treuen Konzertbesucher und die vielen Mitwirkenden,“ sagt 1880-Vorsitzender Alfons Siebert.
Vor allem, da man gerade diese Jubiläumskonzerte gerne in Arnsberg veranstaltet hätte. „Schließlich hat das allererste Weihnachtskonzert vor 50 Jahren im Sauerland-Theater stattgefunden.“
Chor: Stadt hat Anfang 2018 noch Zusage gegeben
Ärgerlich ist man aber beim Chor auch darüber, dass seitens der Stadtverwaltung noch im Mai 2018 zugesagt worden sei, dass diese drei großen Konzerte wieder an vertrauter Stätte über die Bühne gehen könnten.
„Unsere Nachfragen nach entsprechenden Terminen für das Sauerland-Theater blieben dann aber ergebnislos.“
Was den Männerchor zum Handeln - zum Ausweichen ins Kulturzentrum Hüsten - zwang. „Denn ein weiteres Warten auf ein vielleicht noch positives Signal aus der Verwaltung war uns zu riskant,“ so Siebert.
„Etwas komisch, aber ich möchte nicht darüber urteilen“
Schließlich erforderten die großen Weihnachtskonzerte aufwendige Vorbereitungen. „Zum Beispiel muss der Druckauftrag für das Programm rechtzeitig heraus.“ Daher habe man letztlich keine andere Wahl als die Verlegung in den Nachbarstadtteil gehabt. „Denn die Konzerte ausfallen zu lassen, das war für uns nie ein Thema.“
Den Vorgang rund um die misslungene Terminierung im Sauerland-Theater für die Weihnachtskonzerte 2018 findet Alons Siebert insgesamt durchaus „etwas komisch, aber ich möchte nicht darüber urteilen. Wir müssen es jetzt so nehmen wie es ist“.
Instandsetzung laut Plan im November beendet
Und was sagt die Stadtverwaltung in Sachen Sauerland-Theater?
Nicht gegen Betriebsausfall versichert
Das bewegliche und unbewegliche Vermögen des Sauerland-Theaters ist zum Neuwert versichert, die Stadt Arnsberg aber nicht gegen Betriebsausfall.
Würden also berechtigte Regressansprüche von Veranstaltern anfallen, würden diese den städtischen Haushalt belasten.
Für die Schäden im und am Theater kommt - wie berichtet - die Versicherung auf.
Zu den drei Weihnachtskonzerten des Männerchores 1880:
Termine sind der 8., 9. und 15. Dezember. Karten können ab sofort bei Peter Geißler, 02931-12600, bestellt werden
Die Instandsetzungen und für 2018 ohnehin geplante Arbeiten im Sauerland-Theater sollen laut Bauzeitenplan im November abgeschlossen sein.
Optimaler Verlauf wichtig
„Dies setzt natürlich einen optimalen Verlauf aller Einzelmaßnahmen voraus. Wie die Einhaltung von Lieferfristen und Verfügbarkeiten,“ erklärte dazu Stadtsprecherin Stephanie Schnura auf Anfrage unserer Zeitung.
Unter die noch anstehenden Arbeiten falle unter anderem, so Schnura, die Installation einer neuen Beschallungsanlage. „Dies drängt sich auf, da der komplette Bühnenbereich nicht nur in Stand gesetzt werden, sondern auch mit neuer Elektrik versehen werden muss.“
Aufnahme des Spielbetriebs noch sehr risikobehaftet
Da die Aufnahme des Spielbetriebes vor diesem Hintergrund noch sehr risikobehaftet sei, die Veranstalter jedoch allein schon wegen des Kartenvorverkaufs und der Öffentlichkeitsarbeit eine verlässliche Aussage benötigten, „werden die Dezember-Veranstaltungen voraussichtlich noch im Kulturzentrum stattfinden“.
Das Kulturbüro jedenfalls stehe im engen Kontakt mit den betroffenen Veranstaltern und habe auch dem Männerchor die volle Unterstützung zugesagt.
Die Verzögerung der Fertigstellung, so Fachbereichsleiter Peter Kleine Montagabend im Bezirksausschuss, sei aber auch der Tatsache geschuldet, dass sehr viel Zeit für die Schadensermittlung habe aufgewandt werden müssen. „Aber jetzt gehen wir davon aus, dass wir Ende Dezember spielbereit sind.“
Neue Sprinkleranlage hatte ohne Grund ausgelöst
Wie berichtet, hatte in der Nacht zum 11. November 2017 die noch relativ neue Sprinkleranlage ohne Grund ausgelöst und den Bühnenraum des Theater geflutet.
Da auch die interne Brandmeldeanlage nicht - wie vorgesehen - in der Rettungsleitstelle Meschede Alarm schlug, blieb das Malheur zunächst unentdeckt, insgesamt rund 80 Kubikmeter Wasser fluteten das Theater. Erst am anderen Morgen bemerkte ein Passant über die Theaterrampe ausfließendes Wasser und informiert die Feuerwehr.
Zu der exakten Schadenshöhe gibt es bislang noch keine Angaben.