Arnsberg. . In Arnsberg fehlt nach Bekunden vieler Akteure ein Hotel mit großer Bettenkapazität. Dazu ein Gespräch mit CDU-Ratsfraktionschef Jochem Hunecke.

Seit Jahren wird in Arnsberg darüber diskutiert, dass vor Ort ein Hotel mit großer Bettenkapazität fehlt. Vor allem für die Aufnahme von Reisegruppen. Doch über das Diskussionsstadium hinaus ist bislang nichts passiert. Dazu ein Gespräch mit Jochem Hunecke, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt.

Der Verkehrsverein hat in seinem Geschäftsbericht 2017 erneut moniert: In Arnsberg fehlt ein Hotel. Ist da jetzt nicht langsam die Politik gefragt, die Voraussetzungen in Sachen Grundstück zu schaffen?

Jochem Hunecke: Die Politik und hier die CDU in Arnsberg sind schon seit geraumer Zeit an diesem Thema. Ganz konkret nun seit fast zwei Jahren. Jetzt kann auch beim besten Willen die Politik kein Grundstück zaubern. Es gab und gibt schöne Ideen - wie ein Hotel auf dem Schlossberg.

Immer wieder wird auf das im Besitz der Stadt befindliche zentrale Areal des ehemaligen Hallenbades hingewiesen. Eine Option?

In der Tat ist das nach meiner Meinung eine gute Option. Hierzu gibt es schon sehr anschauliche Entwürfe und darüber hinaus ist es ein Gelände, das meiner Meinung nach gut bebaubar ist und verkehrlich eher keine oder nur geringe Probleme macht.

Für einen Hotelbau wären Investor und Betreiber erforderlich. Gibt es ernsthafte Interessenten, wie oft kolportiert?

Jochem Hunecke, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Arnsberger Stadtrat.
Jochem Hunecke, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Arnsberger Stadtrat. © privat

Es gibt einen sehr interessierten Betreiber, der im übrigen bereits bewiesen hat, dass er das Geschäft versteht.

Ein Investor ist nach Aussagen von Experten eher ein geringeres Problem, da zur Zeit Kapital nach Anlagemöglichkeiten sucht. Hier kommt es wohl in erster Linie auf ein tragfähiges Gesamtkonzept an - und auf kalkulierbare Baukosten.

Es gibt auch Organisationen/Vereine, die auf das Gelände schielen. Wären da nicht sogar Synergieeffekte möglich?

Ja, das ist so. Es gibt zwei weitere Interessenten für das Grundstück. Synergieeffekte setzen wohl aber voraus, das jeweils zwei Bauvorhaben - gleich in welcher Kombination - realisiert werden.

Das ist schwierig. Zum einen ist die Stadt nicht alleinige Eigentümerin des Areals, zum anderen müsste nach meiner Kenntnis das Baurecht geändert werden und es gibt Probleme mit dem Hochwasserschutz. Ganz zu schweigen von der dann doch sehr intensiven Bebauung.

Halten Sie eine schulische Nutzung - Stichwort Campus - der genannten Fläche für sinnvoll?

Ich halte das persönlich nicht für besonders sinnvoll. Es geht um die Weiterentwicklung unserer Stadt. Hier, denke ich, ist ein Ausbau des Tourismus sinnvoller.

Wie steht die CDU-Fraktion als größte des Stadtrates zu Überlegungen, in Arnsberg an dieser Stelle ein Hotel zu errichten?

In unserer Fraktion gibt es schon eine Mehrheit für einen Hotelbau. Voraussetzung ist ein überzeugendes Konzept und eine langfristige Sicherheit für einen erfolgreichen Betrieb. Außerdem wollen wir die Interessen der anderen Interessierten am Grundstück möglichst mit guten Alternativen berücksichtigen.

Es gibt immer wieder Bekundungen ansässiger Betriebe, die Bettenkapazitäten zu erhöhen. Würde das ausreichen, den steigenden Bedarf zu decken und einen Hotelneubau überflüssig machen?

Davon habe ich in den letzten Wochen auch gehört. Mit diesen Akteuren müssen wir sprechen und sie müssen sich dann auch zeitnah entscheiden.

Bei einem Ausbau der vorhandenen Kapazitäten stellt sich die Frage nach den Stellplätzen. Gebe es da Lösungen?

Es gibt immer Lösungen, aber das kostet meiner Meinung nach viel Geld. Ob und inwieweit diese Investoren bereit sind, in zusätzlichen Parkraum zu investieren, weiß ich nicht. Auf diese Antworten würde ich aber auf jeden Fall warten. Denn wenn heimische Unternehmen in der Gastronomie wesentliche Erweiterungen umsetzen, müssen wir in Sachen Hotel nicht handeln.