Arnsberg. . Zwei „Fallmanager“ sollen die Integration von Flüchtlingen in Arnsberg unterstützen. Finanzieren will die Stadt die Stellen mit Landesmitteln.

Rund 450 000 Euro an Landesmitteln erwartet die Stadt Arnsberg entsprechend des Teilhabe- und Integrationsgesetzes. Nutzen will die Verwaltung das Geld, um zwei weitere Sozialarbeiter einzustellen. Als sogenannte Fallmanager sollen sie Asylbewerber möglichst vom ersten Tag an begleiten und beraten. So wolle man soziale Konflikte vermeiden und erreichen, dass möglichst viele ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können.

Jobs im Zuwanderungsbüro

„Das Zuwanderungsbüro muss im Bereich des Fallmanagements nachbessern“, sagte Stefan Wulf vom Büro für Zuwanderung und Integration, der die Pläne den Mitgliedern des Sozialausschusses auf Antrag der SPD-Fraktion erläuterte. „Nur so können wir erreichen, dass Integration gelingend gelenkt wird.“

Stand der Asylverfahren

1694 Asylbewerber sind der Stadt Arnsberg in den Jahren von 2014 bis 2017 zugewiesen worden.

1439 von ihnen leben nach Angaben der Stadt auch heute noch in Arnsberg, 974 Menschen wurde bereits zugesichert, dass sie dauerhaft in Deutschland bleiben dürfen. 104 Personen, deren Asylantrag bereits abgelehnt wurde, werden aus unterschiedlichen Gründen geduldet und 361 befinden sich noch im Verfahren.

Geschaffen werden sollen zwei Sozialarbeiterstellen, zunächst auf zwei Jahre befristet. Refinanziert werden sollen sie durch die Integrationspauschale. Die Zuweisungen des Landes können die Kommunen auch rückwirkend verwenden, um bereits bestehende Integrationsmaßnahmen abzurechnen, die zwischen 2015 und 2017 geleistet wurden. Die Stadt will sie jedoch für die neuen Fallmanager einsetzen.

Probleme im Wohnheim an der Hammerweide

Eine weitere Sozialarbeiterstelle ist bereits im laufenden Haushalt berücksichtigt worden, aber noch nicht besetzt. Über sie sollten vor allem die Bewohner der städtischen Unterkünfte unterstützt werden – auch, um dort Auseinandersetzungen zu verhindern.

Dass der Bedarf definitiv bestehe, räumte auch Wulf ein: „Wir haben ein Problemfeld an der Hammerweide, das lässt sich nicht wegdiskutieren.“ Das dortige Übergangswohnheim soll geschlossen werden. Ob die Schließung bereits zum Jahresende erfolgt, ist noch offen.

Betreuung in den Unterkünften

Über mehrere Jahre waren 20 Prozent der Hausmeistertätigkeiten in den Wohnheimen für die soziale Arbeit vorgesehen, nun soll ein ausgebildeter Sozialarbeiter eingestellt werden. „Wir reden seit einem Jahr über die Stelle, sie muss dringend besetzt werden“, sagte Hubertus Mantoan (CDU) als Vorsitzender des Sozialausschusses. „Wir lassen unsere Ehrenamtlichen vielleicht doch etwas zu sehr im Stich.“

Wulf stellte zudem in Aussicht, dass die beiden Fallmanager – die hauptsächlich vom Rathaus aus arbeiten sollen – bei Bedarf auch in den Einrichtungen vor Ort eingesetzt werden könnten. Denn ein Sozialarbeiter für alle Unterkünfte, in denen insgesamt noch ca. 230 Menschen wohnen, sei im Grunde zu wenig. Andere Kommunen wie beispielsweise Menden würden einen Sozialarbeiter in jeder Unterkunft beschäftigen, so Wulf.

Eigenes Einkommen ist das Ziel

Mit der geplanten Verwendung der Integrationspauschale will die Stadt erreichen, dass möglichst viele Flüchtlinge Arbeit finden und ein eigenes Einkommen haben – auch denjenigen, die nur für eine gewisse Zeit in Deutschland bleiben dürfen, sollen die rechtlich möglichen Wege in den Job aufgezeigt werden.

„Die zu uns geflüchteten Menschen bringen mannigfaltige Talente und Potenziale mit“, hieß es von Seiten der Stadt auf eine Anfrage unserer Redaktion. „Wir müssen es schaffen, diese noch mehr zum Wohle unserer Bürgergesellschaft zu nutzen.“

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