Rumbeck. . Auf 8,7 Kilometern werden im Wald Relikte menschlichen Handels wieder für jedermann sichtbar. Eröffnung ist noch in 2018.

Der Wald birgt viele Schätze. Auch im und um das Rumbecker Mühlbachtal herum. Aber diese Schätze werden bald gut sichtbar und einfach zugänglich sein.

Denn dort entsteht derzeit - als spätes Projekt der Regionale 2013 - unter Federführung des Zweckverbandes „Naturpark Arnsberger Wald“ (Soest) ein neuer Themenwanderweg: „Der Wald als Lebensgrundlage“. Eröffnung soll noch in diesem Jahr sein.

Insgesamt 14 Stationen erläutern die Hintergründe

„Der Weg wird an insgesamt 14 Stationen Relikte menschlichen Handelns zeigen,“ erklärt Jens Hoh­eisel, der beim Zweckverband der Kreise HSK und Soest für die Umsetzung dieses Projektes verantwortlich zeichnet. „Und viele dieser Stationen stehen in einem engen Zusammenhang mit dem ehemaligen Kloster Rumbeck.“

Denn die Rumbecker Prämonstratenserinnen nutzten bis zur Säkularisation 1806 das Mühlbachtal nicht allein zur Wassergewinnung und zur Fischzucht. Vielmehr wurde im dortigen Wald unter anderem auch Glashütten betrieben.

„Das Kloster hatte einen eigenen Köhler angestellt“

„Und das Kloster hatte, und das ist eine Besonderheit,“ sagt Hoheisel, „sogar einen eigenen Köhler angestellt, der mit seiner Familie das Holz für diese Glashütten verkohlte. Normalerweise ziehen Köhler durch die Lande.“ Auch das ist an einer der Stationen des neuen Wanderweges anschaulich nachzuvollziehen.

Der neue Themenwanderweg „Der Wald als Lebensgrundlage“ startet am Kloster Rumbeck.
Der neue Themenwanderweg „Der Wald als Lebensgrundlage“ startet am Kloster Rumbeck. © Naturpark Arnsberger Wald

Geschaffen wird der Weg im Rahmen des Projektes „Waldkultur“, auf den Wald bei Rumbeck ist man im Zweckverband in Soest bei intensiven Nachforschungen in den eigenen Dateien gestoßen, die Ende der 1990er Jahre bei der Erfassung aller kulturhistorischen Besonderheiten im Arnsberger Wald erhoben worden sind.

Verzögerungen erweisen sich als Glücksfall

„Entscheidend waren für uns dann letztlich die dort festgehaltenen Hinweise auf die Wassergewinnung des Klosters Rumbeck im Mühlbachtal.“ Und so bewarb man sich schließlich mit einem kleinen Wanderweg durch das Tal um Aufnahme als Projekt der Regionale 2013. Mit Erfolg.

„Doch dann kam es, man muss wirklich sagen, zum Glück, bei der Umsetzung zu einigen Verzögerungen,“ so Jens Hoheisel. Denn in der Zeit des nicht eingeplanten Stopps habe man Kontakt zu Förster Wolfram Blanke vom Lehr- und Versuchsforstamt „Arnsberger Wald“ bekommen.

Förster Blanke - ein „wandelndes Geschichtsbuch“

„Und der ist ein wandelndes Geschichtsbuch und konnte für diesen Weg noch viele, für uns bis dahin unbekannte historisch bedeutsame Stellen benennen.“ Die dann ebenfalls in das Projekt eingearbeitet wurden.

Insgesamt fünf neue Themenwege im Arnsberger Wald

Der Themenweg „Der Wald als Lebensgrundlage“ hat seinen Startpunkt am Kloster Rumbeck.

Dort soll ein großer Infokasten aufgestellt werden, die historischen Hintergründe der einzelnen Stationen werden vor Ort anhand von Tafeln erläutert.

Themen sind u.a. Klostermühlen, Waldbewirtschaftungsformen, Ressourcennutzung, Köhlerei, Glasshütten und auch die Wassergewinnung im 20. Jahrhundert.

Die Kosten für den Weg können noch nicht benannt werden, da dieses Regionale-Projekt insgesamt fünf neue Themenwege im Naturpark „Arnsberger Wald“ umfasst.

Die Folge: Aus den ursprünglich geplanten 2 Kilometern Wanderweg wurden so letztlich 8,7 Kilometer. „Denn dann muss man es auch gleich richtig machen,“ war die Devise. Und so sei, freut sich Hoheisel, noch viel Schönes zu diesem Projekt hinzugekommen.

Eröffnung noch in 2018

Damit haben nun Interessierte die Möglichkeit, sich Rumbecker Geschichte und einstiges wirtschaftliches Handeln zu vergegenwärtigen. Und dabei zugleich das Wandern in freier Natur zu genießen.

Der Weg soll, so Hoheisel, definitiv noch in 2018 eröffnet werden. Mit einer kleinen Feier, bei der man hoffe, auch Vertreter der Stadt Arnsberg begrüßen zu können. „Denn dort hatte man für alle unsere Anliegen stets ein offenes Ohr.“