Neheim. Von der Schnecke bis zum Gepard: Eine App der Neheimer Jäger ermöglicht das Proben der Quadrille in verschiedenen Geschwindigkeitsstufen.
Es ist die erste und einzige Quadrille-App: Entwickelt haben sie Klemens Schrage und Sören Frohne. Rund zwei Monate haben sie an der Entwicklung der App gearbeitet. Schrage ist Softwareentwickler und Frohne studiert Computervisualistik und Design. „Die Idee kam als ich den Hofstaat während des Trainings besuchte“, so Schrage.
Ihm fiel auf, dass gerade neue Hofstaatmitglieder den schnellen Takt nicht so ganz folgen konnten. „Da kam die weitere Idee, die Quadrille langsam und schnell mit der App abspielen zu lassen. Das ist bei allen fünf Touren und bei der Polka möglich“, meint Frohne. Die Symbole für die Geschwindigkeit auf der App sind eine Schnecke und ein Gepard.
Hofstaat war beteiligt
Während der Entwicklung wurde der Hofstaat immer mit einbezogen. „Wir haben sie beim Training und auch Zuhause immer wieder getestet. Dadurch konnten wir die Feedbacks den beiden App-Entwicklern geben. So konnten sie am Feintuning arbeiten“, betont Mats Blume, Leiter der Hofstaatkommission.
Frohne war für die Android- und Schrage für die iOS-Version zuständig. Wenn man meint, dass die Entwicklung einfach war, der liegt falsch. „Die App ist kein einfacher Musikplayer. Die Programmierung der Geschwindigkeitssteuerung des Audios hatte seine Schwierigkeit“, meint Schrage.
Langsame Musik für den Kuss
Nach der Fertigstellung mussten sie in die App-Stores geladen werden. Dort wurde die App nochmal auf Herz und Nieren geprüft. Für iOS war es eine Noten-App, bei Android eine Folk- und Kultur-App. „In der Form haben wir vermutlich Einzigartiges entwickelt“, meinen beide Software-Spezialisten.
Für Blume ist die App eine sehr große Erleichterung: „Die CD läuft in einem Tempo durch. Bei der App können wir die Geschwindigkeit regulieren. Wenn die Hofstaat-Paare sich beim Tanz küssen, spielt der Musikverein Herdringen immer ganz langsam. Das macht eine CD nicht.“ Schrage, der auch Adjutant der Jägerkönigin grinst: „Bei der Quadrille mit dem Kuss ist es wie beim Adjutanten. Du weißt nie, wen du bekommst.“ Weiterhin sehr wichtig für Schrage und Frohne ist es, dass man jetzt die Quadrille an jedem Ort der Welt üben kann.
Für alle Festteilnehmer
Denn am Jägerfest-Montag um 13 Uhr gibt es die Quadrille für alle Festteilnehmer. „Also es gibt jetzt keine Ausreden mehr, ich kann nicht mittanzen, weil ich nicht üben konnte. Sie können mit der Musik wieder ganz langsam anfangen“, so Frohne, der im Hofstaat mit tanzt. Selbst die kleinsten Jägerinnen üben schon nach der App. Das Patenkind von Schrage sagte: „Mama, kannst du mal das Gedudel von Klemens nochmal anmachen.“