Neheim. Die „Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft“ setzt in allen neuen Wohnungen auch auf Barrierefreiheit - alle Häuser haben einen Aufzug.

Zügig voran geht das umfangreiche Neubauvorhaben der Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft (AWG) am Neheimer Müggenberg. Von den insgesamt 250 Wohnungen, die in den nächsten zehn Jahren in zahlreichen neuen Mehrfamilienhäusern entstehen, werden bis Ende 2019 bereits 32 neue Wohnungen in vier Häusern bezugsfertig sein.

Nachdem im vergangenen Mai an der Ecke Hardenbergstraße / Zum Müggenberg der Grundstein für das erste Siedlungshaus gelegt worden war, wurde nach Abschluss der dortigen Maurerarbeiten bereits im Juni auf einem angrenzenden Grundstück mit dem Rohbau des zweiten Neubaus begonnen.

Im August folgt der Bau des dritten Gebäudes

Derzeit läuft der Innenausbau im ersten Neubau, der Ende Januar 2019 fertiggestellt sein soll. In diesem ersten Haus gibt es sechs öffentlich geförderte Wohnungen.

Auf der Baustelle zeigten sich die AWG-Vorstandsmitglieder Werner Schlinkert und Herbert Herrig im Gespräch mit unserer Zeitung zufrieden mit dem bisherigen Bauverlauf. „Noch im August soll mit dem Bau des dritten Hauses und Ende 2018 mit dem Bau des vierten Hauses begonnen werden“, erläutert Herrig.

Wohnungen von 50 bis 100 Quadratmeter Größe

Die Wohnungen werden an Mitglieder der AWG vermietet. Wer Mitglied werden will und eine neue Wohnung mieten möchte, hat zwei AWG-Geschäftsanteile á 410 Euro zu erwerben.

Wer nach einem Auszug seine Mitgliedschaft kündigt, erhält dieses Geld zurück. Die Größe der Neubauwohnungen reicht von 50 bis 100 Quadratmeter, so dass je nach Raumbedarf Singles, Paare oder Familien mit Kindern als Nutzer in Frage kommen.

75 der 250 Wohnungen sind öffentlich gefördert

Bei 75 der insgesamt 250 Wohnungen handelt es sich um öffentlich geförderten Wohnraum, der Anspruchsberechtigten eine preisgünstige Miete bietet.

So beträgt bei den Neubauten am Müggenberg die Miete in einer öffentlich geförderten Wohnung 4,65 Euro pro Quadratmeter, in einer nicht öffentlich geförderten Wohnung sind 8,20 Euro pro Quadratmeter zu zahlen. Reservierungen für Wohnungen nimmt die Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft schon jetzt in ihrer Verwaltung an der Neheimer Goethestraße entgegen.

Alle Häuser haben Aufzug und barrierefreie Dusche

Die Vorstandsmitglieder der Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft, Herbert Herrig (links) und Werner Schlinkert, stehen vor dem Rohbau des ersten neuen Siedlungshauses, das an der Ecke Hardenbergstraße / Zum Müggenberg entsteht.
Die Vorstandsmitglieder der Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft, Herbert Herrig (links) und Werner Schlinkert, stehen vor dem Rohbau des ersten neuen Siedlungshauses, das an der Ecke Hardenbergstraße / Zum Müggenberg entsteht. © Martin Schwarz

„Auf Barrierefreiheit haben wir in den Neubauwohnungen großen Wert gelegt, damit sowohl Bürger, die schon jetzt eine Gehbehinderung haben, die Wohnung nutzen können, als auch Bürger im höheren Alter nicht befürchten müssen, wegen einer Gehbehinderung ausziehen zu müssen“, erklärt Werner Schlinkert.

Deshalb verfügen alle Häuser über einen Aufzug und eine barrierefreie Dusche. Jede Wohnung ist auch mit Balkon/Terrasse ausgestattet, außerdem wird jedes Haus nach der Energiesparverordnung von 2016 gebaut, so dass Mietern günstige Heizkosten ermöglicht werden.

Neubauvorhaben hat für AWG historische Bedeutung

Das umfangreiche Neubauvorhaben am Müggenberg hat eine historische Bedeutung im Wirken der Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft. „Erstmals seit etwa 40 Jahren errichtet die AWG wieder Neubauwohnungen“, sagte Vorstandsmitglied Herbert Herrig bereits bei der Grundsteinlegung im vergangenen Mai.

Auch Landesmittel sind geflossen

Der Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft (AWG) zählt derzeit 1 610 Mitglieder. Im derzeitigen Bestand der AWG befinden sich 1 336 Wohnungen. Die durchschnittliche Miete in diesen Objekten beträgt 4,59 Euro/qm.

Die Miete reicht von 3 Euro pro Quadratmeter für eine nicht modernisierte Wohnung bis zu 6,50 Euro pro Quadratmeter für eine modernisierte Wohnung.

Für den Erstbezug von Neubauwohnungen, die am Müggenberg entstehen, wird an Miete 8,20 Euro pro Quadratmeter erhoben. Für die dortigen Neubauwohnungen, die mit Landesmitteln gefördert werden, zahlen Anspruchsberechtigte 4,64 Euro/qm. Diese vergünstigte Miete steigt allerdings 20 Jahre lang pro Jahr um 1,5 Prozent.

Deshalb wird das Neubauvorhaben die AWG-Geschäftsbilanz in den nächsten zehn Jahren prägen.

Wenig Leerstände

Die Umsetzung des Neubauvorhabens gelang der AWG in den vergangenen 10 bis 15 Jahren durch hohe Investitionen in den Altbaubestand und die damit erreichte niedrige Quote an Leerständen.

Von den 1 336 Wohnungen, die die AWG zum 31. Dezember 2017 im Bestand hatte, waren 75 Prozent modernisiert. Die Leerstandsquote sank von 13 Prozent (Ende 2014) auf 6,5 Prozent (Ende 2017). Allein in den beiden Jahren 2016 und 2017 investierte die AWG in ihre Wohnungen rund fünf Millionen Euro.

AWG profitiert auch von den günstigen Baukreditzinsen

Durch den dann deutlich gestiegenen Anteil der vermieteten Wohnungen am Gesamtbestand wurde eine wesentliche Voraussetzung dafür geschaffen, dass die AWG heute finanziell so aufgestellt ist, dass sie mit Hilfe von Kreditmitteln die 45-Millionen-Euro-Investition für die insgesamt 250 Neubauwohnungen stemmen kann.

„Von den günstigen Baukreditzinsen profitieren wir natürlich auch“, betont Herbert Herrig. Andererseits seien aber auch die Baupreise gestiegen.